Racial Profiling

Polizeigewalt in Duisburg sorgt für Kritik

Ein 43-Jähriger Kfz-Ersatzteilhändler musste am Samstag vor seinem Arbeitsplatz am eigenem Leibe erfahren, was Polizeigewalt bedeutet.

25
04
2021
Polizeigewalt in Duisburg
Polizeigewalt in Duisburg © Facebook, bearbeitet by iQ.

Der 43-jährige Autoersatzteilhändler Emre Tümsek hat am Samstag vor seinem Arbeitsplatz am eigenem Leib erfahren, was Polizeigewalt bedeutet. Passanten filmten den 43-jährigen Opfer, der von zwei Polizeibeamten auf offener Straße mit dem Gesicht nach untern gedrückt wurde. Das Video stieß im Netz auf Kritik.

In dem Video ist zu sehen, dass zwei Polizisten den 43-Jährigen mit Handschellen von hinten gefesselt mit dem Knie auf den Boden drücken. Immer wieder ruft der Mann, dass es ihm weh tut. In sozialen Medien wurde empört über den Polizeieinsatz in Duisburg diskutiert und der Polizei unverhältnismäßige Gewalt vorgeworfen.

Laut Medienberichten sei Tümsek wegen des Lärms auf die Straße gegangen und plötzlich ohne Grund von der Polizei angegriffen worden. Der 43-Jährige gab an, Strafanzeige gegen die verantwortlichen Beamten zu stellen.

„Sie ließen mich die deutsche Nationalhymne hören“

Tümsek, der vor allem in jüngster Zeit auf die zunehmende Polizeigewalt in Deutschland aufmerksam macht, sagt: „Vor unserem Arbeitsplatz herrschte Lärm. Ich weiß nicht, ob die Polizei jemanden suchte. Ich ging hinaus und fragte: Wie kann ich helfen? Plötzlich stürmten sie ohne Grund auf mich zu. Sie drückten mich lange auf den Boden und drückten mit ihrem Knie auf meinen Hals. Ich konnte einen Moment lang nicht atmen und dachte, ich würde sterben.“

Danach sei er in Handschellen in ein Polizeifahrzeug gesetzt und zur Polizeistation gebracht worden. „Die Folter im Fahrzeug gingen weiter“, sagt Tümsek. „Dann ließen sie mich die deutsche Nationalhymne hören. Ich habe so etwas noch nie zuvor erlebt. Sie setzten mir zwei Masken auf und legten mich gefesselt in eine Zelle. Sie hielten mich ungefähr vier Stunden lang drinnen. Meine Familie und ich sind durch die Ereignissen total traumatisiert.“

Medienberichten zufolge habe sich die Duisburger Polizei zu dem Vorfall nicht geäußert.

Kein Einzelfall!

Kein Einzelfall: Eine Studie liefert zahlreiche Hinweise auf rassistisches Verhalten von Polizisten. Für die Studie „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamte“ wurden seit 2018 insgesamt 3370 Menschen befragt und 63 Experteninterviews geführt. Im November letzten Jahres wurden die Daten nochmals neu ausgewertet und auf diskriminierendes Verhalten hin untersucht.

Leserkommentare

grege sagt:
Über den Mord eines Islamisten an einer französischen Polizistin, sowie Mutter von 2 Kindern, hat islamiq.de bisher nicht berichtet. Zu allem Überfluss hat der Täter jahrelang illegal in Frankreich gelebt, bevor ihm ein Aufenthaltsrecht gewährt worden ist. Einige Länder werden brutalst für ihre humane und generöse Haltung bestraft
25.04.21
21:08
Christine Böhnke sagt:
Polizeipräsidenten und vor allem Innenminister in Bund und Ländern sollten ihre Zustimmung geben, um strukturellen Rassismus in einer Studie untersuchen zu lassen, damit endlich Klarheit darüber herrscht, ob es das nun gibt oder nicht gibt in den Reihen der Polizei. Ich kann nicht verstehen, warum Bundesinnenminister H. Seehofer so verbohrt an seinem "NEIN" dazu festhält. Was kann ihm bzw der Polizei passieren? Doch nur, ob es Rassismus bei der Polizei gibt oder nicht. Wenn es keinen gibt, ist es umso besser, wenn es den aber doch geben sollte, weiß er und die Polizei, daß sie unbedingt daran arbeiten müssen. Übrigens finde ich Rassismus gegenüber Menschen aus der Türkei und anderen muslimischen Ländern total fehl am Platz, da wir gerade diesen Menschen einiges zu verdanken haben. Sie haben uns zum einen beim Wiederaufbau unserer Industrie geholfen und zum anderen die Arbeit übernommen, die Deutsche damals nicht machen wollten. Überdies sind sie schon länger als siebzig Jahre in unserem Land und prägen auch unser Land und unsere Kultur. Aufgrund dessen gehören sie mit ihrem Glauben und ihrer Kultur zu unserem Land. Also sollten sie auch längst völlig integriert sein. Das ist meine Überzeugung!
26.04.21
3:41
Ethiker sagt:
Dafür gibt es nur eine Lösung man muss in der Türkei ebenso mit dieser Gruppe von rassistischen Menschen umgehen.
26.04.21
18:52
Alaz sagt:
Leider wird den Polizisten nichts passieren, dürfen alles gegen Ausländer machen , werden nicht bestraft. Mir ist sowas ähnliches auch schon 2 mal passiert, nichts machen die, die Polizisten helfen sich gegenseitig (Zeugenaussage) usw... unfaire Welt
03.05.21
18:38
Soyabohne sagt:
Tia. Der Staat als solcher übt rassismus und schützt die rassisten in diesem Land. Bestes Beispiel ist die Sperrung der Akten der Neozazi Morde für 120 Jahre. Diese Morde wurden sogar seitens der Regierung ins lächerliche gezogen und als"Dönermorde" bezeichnet. was hat Döner mit Mord zutuen ? Daher laufen Ermittlungen gegen solche Beamten immer ins leere. Hier ist die so hochgepriesene Demokaratie gefordert, es heißt soch dass alle Menchen vor dem Gesetz gleich sind, zeigt bitte mal wo wir in der Praxis gelandet sind ?
17.05.21
1:35
Iris-Brigitte Mensen sagt:
Sehr geehrte Damen und Herren, es fänt schon bei den kleinen Dingen innerhalb der Polizeiarbeit statt.Z.b. der Verkehrspolizei und ihr Verhalten den deutschen Staatsbürgern.Gestern wurde mein Mann und ich von einem Verkehrpolizisten angehalten,wegen des schlechtem PKW Zustand der durchaus gerechtfertig war.Was nicht gerechtfertigt war,ist sein ungehobeltes,freches Verhalten.Hizu kommt,das er einen Staatsbüger der sich korrekt verhält,in einem ruhigem Ton sofort die verlangten Papiere Einblick gewährt,mit Kraftausdrückenen beschimpft,ich zitiere;"Er würde lügen und doch nur Scheiße labern".Und stol mitteilte er sei 23 Jahre im Dienst.Da mir seine Frechheit gegen den Strich ging,habe ich ihn mir außerhalb des PKW´s zu einer Unterhaltung vorgenommen.Wieder wurde er frech.Ich kam ijm mit dem Agiment des BGB´s..Da ich auf Grund meiner Herz-Kreislauferkrankung keine Maske trage wollte er mir 200,- Euro Bußgeld abnehmen.Obwohl er selber keine trug.Da verlangte ich von ihm das Gleiche .Hin zu kam die Lüge die er mir auftischte,das er einen Einsatz hatte.Es kam kein Funkspruch und und keinenlei Hinsicht auf einen Einsatz.(Blaulicht,u.s.w.)Die Duisburger Polizei ssollte sich mal solche Kritiken zu Herzen nehmen.Denn eine Uniform macht keinen guten Polizisten aus.Innerhalb der Polizeischule mehr in der Ausbildung im Umgang mit dem Staatsbürger drauf achten.Ich denke mal nach 23 Jahren muß ein solcher auch Erfahrungen haben.In einem ruhigem sachlichem Ton mich zu artikulieren.Laut kann ich immer noch werden. Ich würde mich freuen,wenn dies an die Stelle kommt,und sich in Zukunft etwas ander Polizeiarbeit zum positiven ändert.Sonst geht der Ruf,noch weiter bergab.Nach dem was ich hier gelesen habe, Hochachtungsvoll,Iris Mensen.
25.08.21
12:46