Belgien

Muslime starten Ausbildungsprogramm für Imame

Die Executive der Muslime in Belgien planen ein Ausbildungsprogramm für Imame. Die Ausbildung soll vier Jahr dauern und bereits in diesem Jahr starten.

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2020
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Imame, Imamausbildung
Symbolbild: Der Imam © shutterstock, bearbeitet by IslamiQ.

Noch in diesem Jahr soll in Belgien ein Ausbildungsprogramm für Imame starten. Dies gab die Executive der Muslime in Belgien in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung bekannt. In der Erklärung wird erklärt, dass die islamische Akademie für Bildung und Forschung (AFOR), die 2019 gegründet wurde, künftig berechtigt ist, Imame in den Bereichen „Sozialwissenschaften“ und „Islamwissenschaften“ auszubilden.

Die Imamausbildung dauert vier Jahre und soll bereits in diesem Jahr starten. Aktuell wird der Lehrplan erstellt und das Personal festgelegt. Am neuen Ausbildunsprogramm dürfen alle teilnehmen dürfen alle, die ein Theologiestudium absolvieren möchten. Personen, die bereits eine theologischen Hochschule oder ein gleichwertiges Hochschulprogramm abgeschlossen haben und bereits religiöse Amtsträger sind, erhalten eine Bescheinigung vom AFOR-Institut, heißt es in der Erklärung. 

Staat nicht für Imamausbildung zuständig

Der sozialwissenschaftliche Teil der Ausbildung wird Themen wie Islam, Religion, Beziehungen zwischen Religion und Staat, Religionen und Gesellschaft unter belgischen und europäischen Bedingungen behandeln. „Um den notwendigen Unterricht in den Sozialwissenschaften zu erteilen, wurde ein Protokoll mit den Universitäten KU Leuven und UC Louvain unterzeichnet. Diese Kurse sind bereits an den betreffenden Universitäten verfügbar und werden dank des mit AFOR erstellten Protokolls als Dienstleistungsbeschaffung von diesen Universitäten realisiert“, heißt es weiter in der Erklärung.

Die Aufgabe des Staates ist es, das Anerkennungsverfahren der Moscheegemeinden und Imame durchzuführen, jedoch sich nicht in den Inhalt der Predigten und des religiösen Unterrichts der Moschee einzumischen. „Aus diesem Grund ist das neue Ausbildungsprogramm ein Projekt der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der Muslime in Belgien“, heißt es abschließend in der Erklärung.

Bestehende Ausbildungsprogramm für Imame

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) hat vergangenen Donnerstag im Eifelort Dahlem ein Ausbildungsprogramm für Imame und Religionsbeauftragte gestartet. Ziel ist nach Angaben der Religionsgemeinschaft, die Zahl deutschsprachiger Imame, Prediger und Gemeindepädagogen zu erhöhen. Bislang sind in den 857 DITIB-Gemeinden mehr als 1.000 solcher Religionsbeauftragter tätig.

Die islamischen Religionsgemeinschaften haben ihre eigenen Ausbildungsmodelle, die sie von Jahr zu Jahr erweitert werden. Während die ersten Imame aus dem Ausland bezogen wurden und weder Sprach- oder Landeskenntnisse vorweisen konnten, bilden islamische Religionsgemeinschaften ihre eigenen in Deutschland sozialisierten Imame aus. An der Berufsfachschule Muslimischer Führungskräfte (BeMuF) bildet der Islamrat gemeinsam mit der Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) Imame aus. Im Sommer diesen Jahres haben Dutzende junge Imame ihr Abschlussdiplom erhalten und ihre Arbeit als Imame aufgenommen. Auch die fünf Schuren in Deutschland haben mitte Januar in einer gemeinsamen Absichtserklärung die Intensivierung ihrer gemeinsamen Imamausbildung in Deutschland vereinbart. Der Imam nehme eine wichtige Rolle in der Gesellschaft ein.