Moscheeangriff

Mannheimer Moschee wegen Bombendrohung geräumt

Die Mannheimer Moschee ist nach einer Bombendrohung geräumt worden. Die Polizei war mit starken Kräften vor Ort.

05
12
2019
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DITIB-Moschee in Mannheim
DITIB-Moschee in Mannheim

Die Mannheimer Moschee ist am Donnerstag nach einer Bombendrohung geräumt worden. Die Durchsuchung des Gebäudes hat keine Besonderheiten ergeben, wie die Polizei mitteilte. Die Drohung sei am Donnerstagmorgen bei der Moschee eingegangen. Die Beamten waren mit starken Kräften vor Ort. Auch ein Sprengstoffspürhund war im Einsatz. Den Angaben zufolge mussten 18 Menschen die Moschee verlassen. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Der Staatsschutz nahm Ermittlungen aus.

Die Drohung habe die Gemeinde per Mail erhalten, wie Vorstandsvositzender İsmail Hakkı Çakır auf Anfrage dem Mannheimer Morgen mitteilte. Eine Vermutung, wer hinter der Drohung stecken könnte, habe er nicht. „Derjenige will, dass wir Angst haben und unsere gute Zusammenarbeit kaputt machen. Wir haben aber keine Angst, wir sind Teil von Mannheim.“, so Çakır.

Bombendrohung an mehreren Moscheen

Die Moschee in der Quadratestadt war bereits im Juli wegen einer Bombendrohung geräumt worden. Damals waren innerhalb weniger Tage neun Moscheen wegen Bombendrohungen geräumt und durchsucht worden. Iserlohn, Köln, München, Mannheim, Duisburg, Mainz, Villingen-Schwenningen. In weiteren Moscheen kam es zu Angriffen und Koranschändungen. Ob ein Zusammenhang besteht, war zunächst unklar. Neulich erhielt auch die Kölner Zentralmoschee eine Bombendrohung. Immer häufiger werden Moscheen in Deutschland Opfer von Anschlägen. In den letzen Monaten erhielten mehrere Moscheen Bombendrohungen oder wurden beschädigt und verwüstet. IslamiQ berichtete von den Vorfällen.

Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) reagierte mit Entsetzenauf die Bombendrohungen gegen Moscheen in Deutschland. „Muslime sind tief verunsichert. Der Staat steht in der Pflicht, vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen“, erklärte der KRM in einer Pressemitteilung vom Juli. „Die aktuelle Bedrohungslage wird sehr unterschätzt. Unseren Aufrufen zu mehr Schutz für Moscheen wurde nicht nachgekommen. Politik und Sicherheitsbehörden hüllen sich in Schweigen. Der Staat steht in der Verantwortung“, so der KRM abschließend. (dpa/iQ)