









Zehntausend Menschen versammelten sich am Samstag in Mailand auf dem zentralen Platz vor dem Mailänder Dom, um ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen.
Sie formen Herzen mit den Händen und ziehen singend durch die Stadt: Zehntausende Menschen haben in Mailand gegen Rassismus demonstriert. Sie versammelten sich am Samstag auf dem zentralen Platz vor dem Mailänder Dom, um ein Zeichen gegen „eine Politik der Angst“ und gegen Diskriminierung zu setzen. Der Protest sei ein „machtvolles politisches Zeugnis, dass Italien nicht nur jenes Land ist, das derzeit beschrieben wird“, sagte der Bürgermeister der norditalienischen Metropole, Giuseppe Sala. Mailand sende ein Signal für ein „anderes Italien“ aus.
Der Stadtrat für Soziales, Pierfrancesco Majorino, sprach von rund 200 000 Teilnehmern. Organisiert hatten die Demo mehrere Hilfsorganisationen und soziale Vereinigungen. Auch linke und sozialdemokratische Politiker nahmen daran teil. Italien wird seit vergangenem Juni von einer Koalition aus europakritischer Fünf-Sterne-Bewegung und ausländerfeindlicher Lega regiert.
Das Demo-Motto „Prima le persone“ (Die Menschen zuerst) spielte auf den Slogan „Prima gli Italiani“ (Italiener zuerst) von Lega-Chef und Innenminister Matteo Salvini an. Der verfolgt eine harte Linie gegen Migranten. Damit bekommt er große Zustimmung beim Volk, auch wenn sein Populismus das Land spaltet.
„Die Politik der Angst und die Kultur der Diskriminierung werden systematisch eingesetzt, um Hass zu säen und Bürger erster und zweiter Klasse zu schaffen“, erklärten die Organisatoren der Mailänder Demo.
Als Favorit bei der Abstimmung gilt der Regionalpräsident von Latium, Nicola Zingaretti. Unklar war, ob die Wahl am Sonntag schon das endgültige Ergebnis bringt oder ob Kandidaten in die Stichwahl müssen. (dpa/iQ)