Umfrage

Mehrheit ist gegen Einwanderungsverbot für Muslime

Laut einer aktuellen Umfrage sei die große Mehrheit der Deutschen gegen ein Einwanderungsverbot für Muslime. Damit widersprechen sie den Forderungen Thilo Sarrazins.

01
09
2018
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Symbolbild: Flüchtlinge, Flüchtlingsunterkünfte
Symbolbild: Flüchtlinge, Flüchtlingsunterkünfte © shutterstock.com, bearbeitet by iQ.

Laut einer Umfrage sind fast drei Viertel der Deutschen gegen einen generelles Einwanderungsverbot für Muslime. Wie das Münchner Magazin „Focus“ am Freitag unter Berufung auf eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid meldet, lehnen 73 Prozent der Befragten die Aussage „Man muss die Einwanderung von Muslimen grundsätzlich unterbinden“ ab. Dagegen stimmten 24 Prozent der Aussage zu.

Besonders groß ist die Zustimmung unter AfD-Anhängern, schreibt „Focus“ weiter. Demnach unterstützen 68 Prozent einen Einwanderungsstopp. Die Wähler aller anderen im Bundestag vertretenen Parteien lehnen die Aussage mit großer Mehrheit ab. Kantar Emnid befragte in dieser Woche insgsamt 1.009 Wahlberechtigte.

Unterdessen verteidigte Buchautor und Islamgegner Thilo Sarrazin seine Forderung, den Zuzug von Muslimen nach Deutschland und Europa grundsätzlich zu unterbinden. „In Deutschland und Europa vollzieht sich allmählich und quasi wildwüchsig eine feindliche Übernahme“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Freitagsausgabe). Deutlich mehr als die Hälfte der bereits im Land lebenden Muslime hingen einem fundamentalistischen Islam an, betonte er. Es könne auch nicht die Aufgabe des Westens sein, den „gewaltigen Geburtenüberschuss“ des Nahen Ostens und Afrikas aufzunehmen. „Es gibt kein Recht auf der Welt auf Einwanderung in ein fremdes Land.“

Sarrazin hatte am Donnerstag sein neues Buch über den Islam vorgestellt mit dem Titel „Feindliche Übernahme – wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“. Darin warnt er, bei fortgesetzter Migration könnten Muslime in zwei bis drei Generationen die Bevölkerungsmehrheit in Deutschland stellen. (KNA/iQ)