Universität Duisburg-Essen

Studie zeigt islamfeindliche Haltungen bei Jugendlichen

Eine Studie der Universität Duisburg-Essen zeigt islamfeindliche Haltungen bei Jugendlichen auf.

06
06
2018
Bericht: Wie divers sind deutsche Kultureinrichtungen? © by ITU Pictures auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ
Bericht: Wie divers sind deutsche Kultureinrichtungen? © by ITU Pictures auf Flickr (CC BY 2.0), bearbeitet islamiQ

Nach ersten Ergebnissen einer Studie der Universität Duisburg-Essen prägen bei vielen Jugendlichen islamfeindliche Haltungen häufig das Bild von Muslimen. Dabei werde der Islam häufig mit Unterdrückung und Terrorismus verbunden, erklärte die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor als eine der Autoren am Mittwoch in Berlin.

Die qualitative und nicht-repräsentative Studie, für die 20 nicht-muslimische Jugendliche im Alter zwischen 16 und 26 Jahren aus Nordrhein-Westfalen befragt wurden, wurde von der Mercator-Stiftung gefördert. Es handelt sich um Teilergebnisse eines für drei Jahre laufenden Projektes. Auf deren Grundlage soll es im nächsten Schritt eine quantitative Studie geben. In einem weiteren Schritt sollen abschließend pädagogische Empfehlungen erarbeitet werden.

Nach den Ergebnissen waren rund 80 Prozent der Aussagen islamfeindlich. Diese ließen sich demnach vor allem vier Stichwörtern zuordnen: Islamismus, Unterdrückung, Bedrohung der eigenen Identität und das Phänomen der Parallelgesellschaft. Zudem sei in den Aussagen eine Schere zwischen sachlicher und persönlicher Ebene sehr deutlich. Viele der Befragten äußerten sich demnach auf der Sachebene abwertend über den Islam, wenn sie selbst kaum Berührungspunkte zu Muslimen aufwiesen. Umgekehrt zeigten sie im Umgang mit persönlichen Bekanntschaften mit Muslimen keine Islamfeindlichkeit.

In Kooperation mit der Universität Bielefeld wollen die Wissenschaftler nun 500 Schüler befragen. Dadurch solle das Phänomen Islamfeindlichkeit unter Jugendlichen auch quantitativ beleuchtet werden. Kaddor betonte, für die Bildungsarbeit ergebe sich aus den ersten Befunden, dass jungen Menschen Chancen und Möglichkeiten zur Solidarisierung mit Muslimen und zur Reflexion von Rassismus eröffnet worden seien. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Kritika sagt:
L.S. In einem Land, indem << 5% der Bevölkerung (und wohl auch <> 95% keine solche. Die >> 95% könnten schneller Muslim werden als Mitglied des lokalen Sportclubs. Sie, tut es dennoch nicht also hat sie Gründe: sie ist Islamkritisch, findet den Islam eventuell überflüssig, wie Kritika, oder Bedrohlich, was negatif eingestellte Kritiker vielleicht 'feindlich' nennen könnten. Die Befragung hat -- kurzgefasst -- dàs ergeben, was kritisch eingestellte Blogger dieses Forums ebenfalls auffällt. Interessant wäre zu erfahren, ob "die Islamführung" Konzequenzen zur Verbesserung ziehen will, und welche das sein könnten. Kritika wünscht der Islamführung dazu: "Göttliche Eingebungen" Gruss, Kritika
06.06.18
22:35
Ute Fabel sagt:
"Viele der Befragten äußerten sich demnach auf der Sachebene abwertend über den Islam" Na und? Es ist doch sehr positiv, wenn du Leute kritisch sind. Das ist doch das Wesen der Meinungsfreiheit in der Demokratie. Man darf sich über den Islam genauso abwertend äußern, wie über die AfD, die Linkspartei, die FDP oder andere Religionsgemeinschaften wie die Scientology-Kirche oder die Zeugen Jehovas. Je mehr ich mich mit dem Koran beschäftigt habe, umso schlechter ist meine Meinung zum Islam geworden. Ich habe keine Vorurteile gegenüber dem Islam, sondern ein wohl überlegtes negatives Werturteil getroffen. Der Koran, auf den der Islam aufbaut, verbreitet einen absurden Aberglauben mit Gefahrenpotential. Kennzeichnend ist ein grotesker Mohammed-Personenkult gepaart mit einem absoluten Wahrheitsanspruch sowie eine aggressive und abschätzige Haltung gegenüber Andersdenkenden, denen wiederholt sadistische Höllenqualen im Jenseits gewünscht werden.
08.06.18
12:25
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (08.06.18, 12:25) Einer Sache abwertend gegenüber zu stehen ist etwas völlig anderes, als sie kritisch zu betrachten.
11.06.18
8:51
Markus sagt:
Wenn sich dagegen muslimische Jugendliche, aufgehetzt von ihrem Imam, über die Gesellschaft, in der sie leben, negativ äußern, stellt das für Muslime kein Probem dar. Man darf also negativ eingestellt sein gegenüber der deutschen Mehrheitsgesellschaft, nicht hingegen kritisch dem Islam gegenüberstehen? Wie kann das denn sein?
11.06.18
10:10
Ute Fabel sagt:
@ Johannes Disch: "Einer Sache abwertend gegenüber zu stehen ist etwas völlig anderes, als sie kritisch zu betrachten." Ich (und ich nehme an Sie auch) bin der AfD nicht nur kritisch, sondern ganz pauschal ablehnend und negativ eingestellt,obwohl ich selbstverständlich zwischen den Persönlichkeiten von Imrad Karim (einem bekennenden AfD-Wähler) und Alexander Gauland differenzieren kann. Ich bin auch dem Islam nicht nur kritisch sondern ganz pauschal ablehnend und negativ eingestellt, obwohl ich zwischen den Persönlichkeiten Mouhanad Khorchide und dem türkischen Präsidenten Erdogan differenzieren kann. Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit erlaubt es gegenüber Religionen und nicht religiösen Weltanschauungen ein pauschal negatives Werturteil zu treffen.
11.06.18
14:03
Andreas B sagt:
@Ute Fabel Die von Ihnen gepriesene Meinungsfreiheit ist keineswegs grenzenlos. Sie hat eben genau da ihre Grenzen, wo es um Abwertung, Herbwürdigung oder Beleidigung des Anderen geht. Man kann etwas oder jemanden auch kritisieren, ohne ihn abzuwerten. Natürlich ist es ganz allein Ihre Sache, zu welchem Ergebnis Sie bei der Koranlektüre kommen. Sie müssen aber anderen zugestehen, dass sie durch ihre Koranlektüre zu einem anderen Ergebnis kommen. Sie dürfen auch nicht die Auslegung der Religion mit der Religion selbst verwechseln. Sie machen sich gerne die Auslegung des Koran zu eigen, die die Islamisten Ihen anbieten. Hingegen ignorieren Sie Koranauslegungen, die nicht in Ihr Weltbild vom bösen Islam passen.
12.06.18
12:02
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (11.06.18, 14:03) Ja, auch ich stehe der AfD ablehnend gegenüber. So, Sie differenzieren zwischen Alexander Gauland und Imad Karim? Imad Karim ist nicht nur bekennender AfD-Wähler, sondern macht aktiv Propaganda für diese Partei. Imad Karim ist keinen Deut besser als Alexander Gauland. -- Hintergründe zu Imad Karim: - "Im Netz der Fake News des Imad Karim." (Rheinneckarblog, 13.09.2017)
13.06.18
0:29
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (11.06.18, 14:03) Imad Karim hat übrigens die "Vogelschiss-Äußerung" von Alexander Gauland verteidigt (Auf "Facebook"). We gesagt, Imad Karim ist keinen Deut besser als Alexander Gauland.
13.06.18
0:42
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (11.06.18, 14:03) Imad Karim sitzt übrigens im Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung. Wie gesagt, Imad Karim ist nicht nur AfD-Wähler, sondern AfD-Propagandist und AfD-Förderer. Imad Karim ist einer der übelsten Hetzer in diesem Land. Und wie etikettiert er seine Hetze? Genau: Als "Islamkritik."
13.06.18
0:51
Ute Fabel sagt:
@Johannes Disch: "Wie gesagt, Imad Karim ist keinen Deut besser als Alexander Gauland." Ich habe ja geschrieben, dass ich trotz unterschiedlicher Biographien einzelner Repräsentanten die AfD nicht nur kritisch sehe, sondern ganz pauschal ablehne. Den Islam sehe ich ebenfalls trotz unterschiedlicher Biographien einzelner Repräsentanten nicht nur kritisch, sondern ich lehne ihn ganz pauschal ab. Eine Welt ganz ohne Islam und ganz ohne AfD wäre eine bessere Welt!
13.06.18
14:56