Kindertagesstätte "Abrahams Kinder"

Christlich-muslimische Kita in Gifhorn startet

Die Kindertagesstätte „Abrahams Kinder“ startet zum 1. August. „Abrahams Kinder“ sei ein gemeinsames Projekt von Diakonie, der katholischen Kirchengemeinde und der DITIB-Moschee in Gifhorn.

19
04
2018
Symbolbild: Kindergarten. © woodleywonderworks auf flickr, bearbeitet by IslamiQ
Symbolbild: Kindergarten. Kita © woodleywonderworks auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

Kinder aus christlichen und muslimischen Familien werden vom 1. August an in Gifhorn gemeinsam die Kindertagesstätte „Abrahams Kinder“ besuchen. Das christlich-muslimische Kita-Angebot sei bundesweit einmalig, hieß es am Mittwoch in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Angemeldet wurden 15 Kinder, die fast zu gleichen Teilen aus christlichen und muslimischen Familien stammen.

Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich (CDU) betonte, Demokratie und Toleranz gehörten zu den wichtigsten gesellschaftlichen Zielen, die „Deutschland in seiner leidvollen Geschichte“ errungen habe. „Abrahams Kinder“ zeige, dass diese auch für die Zukunft der Kinder wichtig seien.

Der Vorsitzende des Kita-Komitees, Martin Wrasmann, erklärte, muslimische Eltern hätten grundsätzlich keine Vorbehalte gegenüber vorhandenen Kindertagesstätten. Viele wünschte sich aber doch eine religiöse Sensibilität für Riten und Inhalte der Religion. „Das ist in der neuen Einrichtung durch das Konzept der positiven Toleranz gegeben“, so Wrasmann.

Die Einrichtung der Kita wurde am Dienstag vom Komitee beschlossen und startet mit einer ersten altersübergreifenden Gruppe, in der Kinder zwischen dem ersten und sechsten Lebensjahr betreut werden.

Die Zielsetzung und Arbeitsweise der Kita haben die muslimische DITIB-Moschee in Gifhorn, die katholische St. Altfrid-Gemeinde und die evangelische Dachstiftung Diakonie mit ihrer Gesellschaft „Stephansstift Kindertagesstätten und Familienzentren“ (SKF) in einer Kooperationsvereinbarung beschrieben.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Abraham, bei dem es sich ja um keine historische, sondern eine mythologische Figur wie Robin Hood, Herkules oder Wilhelm Tell handelte, wäre aus blindem Befehlsgehorsam sogar bereit gewesen seinen Sohn zu töten. Daher halte ich ihn für keine würdigen Namenspatron für einen Kindergarten. In Wien gibt es eine Sir Karl Popper Schule. Das philosophische Werk "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" des Namensgebers transportiert als zentralen Lebensauftrag das ständige Hinterfragen von Dogmen, während das Buch Genesis das unkritische Glauben an vermeintliche absolute Wahrheiten und Unterordnung zur falschen Tugend erhebt. Diese Geisteshaltung hat der Menschheit schon so viel Unglück gebracht.
19.04.18
13:41
Johannes Disch sagt:
Katholische Kirche und DITB?? Na, geht doch! Sehr schön.
20.04.18
1:37
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (19.04.18, 13:41) -- Zu ihrem Karl-Popper-Vergleich: Es geht bei dieser Kindertagesstätte nicht um Philosophie, sondern um Religion. Kinder sollen hier einfach den Glauben von Kindern aus einer anderen Kultur auf eine altersgerechte Art und Weise kennenlernen. Eine Kindertagesstätte ist kein philosophisches Proseminar.
21.04.18
14:29
Andreas B sagt:
@Ute Fabel: Es ist vollkommen egal, was Sie davon halten, dass die Kita "Abrahams Kinder" heißt. Nichts desto trotz ist der Name passend. Abraham gilt vor allem für Juden und Muslime als Gründungsvater ihrer Religion. Da das Christentum auf dem Judentum basiert, gilt Abraham auch den Christen als Gründungsvater. Somit sind Juden, Christen und Muslime in der Tat Abrahams Kinder. Gefallen muss Ihnen das nicht. Aber Sie haben in dieser Hinsicht auch nichts zu melden.
23.04.18
10:41
Ute Fabel sagt:
@Andreas B: "Somit sind Juden, Christen und Muslime in der Tat Abrahams Kinder." Alle Menschen sind aus der Evolution hervorgegangen. Abraham hat nie gelebt, genauso wenig wie Agamemnon. Beide mythologischen Figuren waren Rabenväter, weil sie auf den Wunsch Gottes bereit gewesen wären ihre Kinder Isaak bzw. Ismael bzw. Iphigenie zu töten. @ Johannes Disch: "Kinder sollen hier einfach den Glauben von Kindern aus einer anderen Kultur auf eine altersgerechte Art und Weise kennenlernen." Glauben Sie, dass Abraham und Agamemnon vorbildliche, historische Persönlichkeiten waren? Ich halte es für wichtig, Kinder zum selbständigen Denken und kritischen Hinterfragen zu erziehen. Für dieses Erziehungsideal steht Abraham, so wie er in der Genesis dargestellt wird, aber nun wirklich nicht. "Spinozas Kinder" würde mir als Name für einen Kindergarten viel besser gefallen!
24.04.18
11:33
Johannes Disch sagt:
@Andreas B (Ihr Post 23.04.18, 10:51) Schön, dass sie das Gemeinsame, den gemeinsamen Ursprung der 3 monotheistischen Weltreligionen in Erinnerung bringen. Das gerät in einer Zeit, wo sehr einseitig das Trennende betont wird, oft in Vergessenheit.
24.04.18
16:27
V. Rosenbach sagt:
Wer den Verlauf der Weltgeschichte und somit die Entwicklung vom Menschen und seinen Religionen nicht begriffen hat, der urteilt natürlich schnell schlecht über solche Dinge wie dem Namen der Kita. Wir stammen alle von Adam ab... dem ersten Menschen den Gott erschuf. Dies wäre nebenbei auch ein schöner Name gewesen für diese wundervolle KiTa. Als Ibrahim (Abraham) kam war die Menschheit an einem anderen Punkt als zur Zeit Adams. Zu Zeiten von Jesus, Noah oder Moses war die Menschheit an einem anderen Punkt. Wie kann man so engstirnibg sein und unseren heutigen Stand der Entwicklung als Standard zu definieren. Alle sprechen doch immer von Evolution... auf welcher Ebene hat denn die Evolution insbesondere stattgefunden???? Es gibt eine besonders wichtige Aussage über den Propheten der muslime Mohammed sws: er wurde entsandt um den Charakter des Menschen ZU VEREDELN!!! (Duden: veredeln: für das Schöne, Gute empfänglicher machen; in geistig-sittlicher Hinsicht verfeinern, vervollkommnen). Gleichzeitig ist seine Entsendung das ENDE des Prophetentums. Wer an den Islam glaubt der glaubt zeitgleich auch daran dass alle vorherigen Religionen (dass heißt auch alle Sitten und Gebräuche, die oft sehr Menschen feindlich waren, wir das töten von Neugeborenen Mädchen) aufgehoben wurden. Auf der anderen Seite wurden natürlich die nützlichen und menschenfreundlichen Dinge wie zum Beispiel nächstenliebe fortgeführt und ausgebaut. Ibrahim als Namensgeber für die Kita zu wählen ist sehr weise: denn Er hat Gottes Liebling. Der einzige den Gott als seinen Freund bezeichnete. Zu seiner Zeit waren die Gläubigen (die Menschen die an den einen Gott glauben) wenige. Und Abraham war es der stets zu Gott betete dass die Zahl der Gläubigen auf Erden groß sein möge. Sein Gebet wurde von Gott erhört. Dies beweist u.a. Die Gründung dieser Kita. :-). Gott sei dank!!!
31.07.18
9:22
V. Rosenbach sagt:
Wer den Verlauf der Weltgeschichte und somit die Entwicklung vom Menschen und seinen Religionen nicht nachvollziehen kann, der urteilt natürlich schnell schlecht über solche Dinge wie dem Namen der Kita. Wir stammen alle von Adam ab... dem ersten Menschen den Gott erschuf. Dies wäre nebenbei auch ein schöner Name gewesen für diese wundervolle KiTa. Als Ibrahim (Abraham) kam war die Menschheit an einem anderen Punkt als zur Zeit Adams. Zu Zeiten von Jesus, Noah oder Moses war die Menschheit an einem anderen Punkt. Wie kann man so engstirnibg sein und unseren heutigen Stand der Entwicklung als Standard zu definieren. Alle sprechen doch immer von Evolution... auf welcher Ebene hat denn die Evolution insbesondere stattgefunden???? Es gibt eine besonders wichtige Aussage über den Propheten der muslime Mohammed sws: er wurde entsandt um den Charakter des Menschen ZU VEREDELN!!! (Duden: veredeln: für das Schöne, Gute empfänglicher machen; in geistig-sittlicher Hinsicht verfeinern, vervollkommnen). Gleichzeitig ist seine Entsendung das ENDE des Prophetentums. Wer an den Islam glaubt der glaubt zeitgleich auch daran dass alle vorherigen Religionen (dass heißt auch alle Sitten und Gebräuche, die oft sehr Menschen feindlich waren, wir das töten von Neugeborenen Mädchen) aufgehoben wurden. Auf der anderen Seite wurden natürlich die nützlichen und menschenfreundlichen Dinge wie zum Beispiel nächstenliebe fortgeführt und ausgebaut. Ibrahim als Namensgeber für die Kita zu wählen ist sehr weise: denn Er hat Gottes Liebling. Der einzige den Gott als seinen Freund bezeichnete. Zu seiner Zeit waren die Gläubigen (die Menschen die an den einen Gott glauben) wenige. Und Abraham war es der stets zu Gott betete dass die Zahl der Gläubigen auf Erden groß sein möge. Sein Gebet wurde von Gott erhört. Dies beweist u.a. Die Gründung dieser Kita. :-). Gott sei dank!!!
31.07.18
9:24
G.Baumgartner sagt:
Mich stört es nicht wenn der Kindergarten "Abrahams Kinder" heißt. Die Geschichte von Abraham in der Bibel ist nur ein Gleichnis dafür, dass Gott keine Menschenopfer will. Menschenopfer waren lange Zeit in vielen Kulturen üblich. Was mich interessiert ist, dass das Essen im Kindergarten halal ist. Stören würde mir wenn das Fleisch das die Kinder bekommen von Tieren stammt die ohne Beteubung geschlachtet wurden, was nach EG-Richtlinien möglich ist. In diesem Fall würde ich mein Kind nicht in einen solchen Kindergarten schicken. Jeder Nichtmoslem der ein Tier auf diese Weise umbringt würde schwer bestraft nicht aber ein Moslem
26.08.18
10:14