USA

Online-Karte visualisiert Islamophobie

Ein Professor dokumentiert mit seinen Studierenden islamophobe Ereignisse und Entwicklungen in den USA und visualisiert diese in einer Online-Karte.

14
02
2018
Screenshot von der Internetseite: http://mappingislamophobia.org/islamophobia-over-time/ by iQ

Ein Professor für Geschichte und religiöse Studien am Grinnell-College in den USA erstellte gemeinsam mit einigen Studierenden eine Online-Karte, die islamophobe Ereignisse und Übergriffe im Zeitraum von 2013 bis 2017 dokumentiert und visualisiert.

Grund für das Projekt sei der rasante Anstieg islamophober Ressentiments in den USA, der schpn längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei, wie die Betreiber auf ihrer Homepage erklären. Jüngste politische Entwicklungen würden diesen Trend noch verstärken. Gleichzeitig könne man beobachten, wie sich amerikanische Muslime und Gemeinden offen bemühen diesen Entwicklungen entgegenzuwirken.

Das Projekt ist darauf ausgerichtet, diese Phänomene zu beleuchten, indem es sowohl anti-muslimischen Hass als auch seine Auswirkungen auf die Teilnahme amerikanischer Muslime am öffentlichen Leben erforscht, heißt es auf der Homepage.

Die Online-Karte präsentiert kuratierte Informationen über die in dem ausgewählten Zeitraum stattgefundenen islamophoben Ereignisse. Darin sind Informationen über die Art von Ereignissen und Vorfällen, den Zeitpunkt und den Ort sowie über die Menschen, die ihnen zum Opfer gefallen sind, und die Art und Weise, in der amerikanische Muslime auf diese Ereignisse reagiert haben.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Islamophob zu sein ist nichts Unanständiges, sondern Ausdruck der Meinungsfreiheit. Den Islam pauschal abzulehnen ist genauso legitim, wie eine Phobie gegenüber der AfD oder der Linkspartei zu haben. Der Bürgerrechtler Wolf Biermann bezeichnete die Linkspartei bei einer Rede im Bundestag im Jahr 2014 als „den elende Rest dessen, was zum Glück überwunden wurde“. Ein amerikanische Landkarte mit islamophoben Ereignissen anzulegen ist ebenso grotesk wie eine Online-Karte zu führen, auf der Vorfälle der Phobie gegenüber Präsident Trump zu führen.
14.02.18
14:39
ulrike sagt:
Ich halte den Begriff "islamophob" für unzutreffend. Eine Phobie beschreibt ein starkes Angstgefühl, welches in bestimmten Situationen auftritt, z.b. beim Anblick von Spinnen (Arachnophobie) oder in einer Situation, in der Menschen Panik vor Menschenmassen haben. (Agoraphobie). Bei den Angriffen auf Menschen muslimischen Glaubens oder Angriffen auf Moscheen handelt es sich schlichtweg um Rassismus. Und bei Angriffen auf Migrant*innen oder Geflüchtete handelt es sich um Rassismus und nicht um Fremdenfeindlichkeit. Wir sollten uns fragen, was an den Menschen, die seit Jahrzehnten hier leben, fremd sein soll? Warum soll mir mein türkischer Nachbar, mit dem ich schon Jahrelang Tür an Tür lebe, fremder sein als eine katholische Frau in Oberammergau?
15.02.18
1:34
Kritika sagt:
L.S. Die Amerikaner sind in der glücklichen Lage, eine sehr geringe Zahl Muslims zu haben. Damit reduziert sich das Risiko, eines typisch islamischen SelbstmordTerrors aber es bleibt dennoch bestehen. Die Amerikaner haben den muslimischen Terror Anschlag vom 11ten September noch lange nicht vergessen. Sie tun alles, um zu verhindern, dass Muslims jemals wieder ein solch schlimmes Masacre anrichten können. Diese Anstrengung als Islamophobie zu disqualifizieren, zeigt, dass die Islamofile Initiatoren nichts verstanden haben von der Bedrohung durch den Islam. Kritika wünscht den Amerikaner, sich Islamische Terroristen weiterhin wirksam vom Leibe halten zu können, und sich von Törichte Islamofille Träumer nicht beirren zu lassen. Und wenn dann einige aus MuslimStaaten nicht einreisen dürfen, ist das nebensächlich. Gruss, Kritika
15.02.18
2:26
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (Ihr Post vom 14.02.18, 14:39) Rassismus-- und darunter fällt Islamfeindlichkeit-- hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun.
15.02.18
15:56
Johannes Disch sagt:
@Ulrike (Ihr Post 15.02.18, 1:34) Sie haben zwar recht mit ihren Erläuterungen, was den medizinischen Aspekt von "Phobie" betrifft. Der Begriff hat sich inzwischen aber auch in den Sozialwissenschaften etabliert. Man spricht bei Abneigung und Feindseligkeit gegenüber Homosexuellen ja auch von "Homophobie." Ich halte allerdings "Islamfeindlichkeit" für passender als "Islamophobie."
15.02.18
16:12
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (Ihr Post 15.02.18, 1:34) -- "Islamophob zu sein ist nichts Unanständiges...." (Ute Fabel) Doch, ist es. Jede Form von Rassismus-- und dazu zählt Islamfeindlichkeit-- ist nicht okay. Wobei "unanständig" für Rassismus noch ein viel zu harmloses Wort ist. Unanständig ist es, Rassismus und Islamfeindlichkeit zu verharmlosen und zu relativieren. Und Rassismus und Islamfeindlichkeit auch noch unter "Meinungsfreiheit" zu verbuchen, das ist mit Chuzpe noch sehr nett umschrieben. Eigentlich haut so etwas dem Fass den Boden raus! Es geht nicht darum, den Islam pauschal abzulehnen. Darum geht es bei Rassismus und Islamfeindlichkeit nicht. Es geht um eine aktive ablehnende Haltung, die mit Diskriminierung von Muslimen operiert und es geht um Übergriffe, wie der Artikel deutlich macht. "....sondern Ausdruck der Meinungsfreiheit." (Ute Fabel) Rassismus hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Allerdings ist in den USA die Meinungsfreiheit wesentlich weiter gefasst als bei uns. Bei uns in Deutschland regelt die Grenzen der Meinungsfreiheit Satz (2) Art. 5 GG ("Meinungsfreiheit"). In den USA gibt es zwar die sogenannten "Hate Speech" Laws", die aber so gut wie nie zur Anwendung kommen, da der erste Zusatzartikel zur US-Verfassung so ziemlich jede Meinungsäußerung deckt. Wer das für Deutschland wünschenswert hält, der sollte die Konsequenzen überdenken. Das US-Verständnis von Meinungsfreiheit macht es möglich, dass jemand öffentlich Frauen, Behinderte, Muslime, Afroamerikaner etc. beleidigen kann und damit auch noch Präsident wird. So, jetzt warte ich nur noch auf den beliebten Einwand, Islamophobie / Islamfeindlichkeit könne doch gar nicht rassistisch sein, da der Islam keine Rasse sei....
15.02.18
18:34
Johannes Disch sagt:
@Deniz Yücel kommt frei! Das ist jetzt vielleicht "off-Topic." Aber ich denke, die Nachricht ist so wichtig, dass man sie hier posten kann. Es ist zu hoffen, dass sich das deutsch-türkische Verhältnis wieder entspannt.
16.02.18
12:22
Ute Fabel sagt:
@ Johannes Disch: Ich habe auch eine Phobie gegen die Scientology-Kirche, die als Religionsgemeinschaft in den USA sogar Steuervorteile genießt, und Riesenphobie gegen die maoistische Heuchelei in China, die in Wirklichkeit ein funktionärsgesteuerter Turbokapitalismus ist. Das erzeugt bei mir ungefähr denselben Brechreiz wie die Lektüre des Korans, indem ein unterwürfiger Personkult zelebriert wird. Sie können scheinbar nicht zwischen Rassismus und Konfrontation mit Ideologien und ihren Anhängern unterscheiden, die sehr fruchtbar sein kann und die Menschheit mehr voranbringt als ewiges Schönreden und Relativieren. Ich bin stolz darauf islamophob und maoismophob sowie AfDophob zu sein!
16.02.18
18:24
Johannes Disch sagt:
@Ute Fabel (Ihr Post vom 16.02.18, 18:24) -- "Ich bin stolz darauf islamophob... zu sein." (Ute Fabel) Das ist traurig genug. Und demaskierend. -- "Sie können offenbar nicht zwischen Rassismus und Konfrontation mit Ideologien und ihren Anhängern unterscheiden...." (Ute Fabel) Und sie gebrauchen Begriffe, deren Inhalt sie nicht kennen oder deren Inhalt sie bewusst und absichtlich verzerren. Islamfeindlichkeit-- die eine Form von Rassismus ist-- hat nichts mit konfrontativer inhaltlicher Auseinandersetzung zu tun. --- "... (Konfrontation) die sehr fruchtbar sein kann und die Menschheit mehr voranbringt als ewiges Schönreden und Relativieren." (Ute Fabel) Besser könnten auch ein Björn Höcke und ein Andre Poggenburg ihre unsäglichen verbalen Ausfälle gegen Muslime und andere "Ausländer" nicht verniedlichen.
20.02.18
0:56
Manuel sagt:
@Johannes Disch: Man braucht sich nur die Zustände in den islamischen Ländern ansehen, dann weiß man was passiert, wenn diese Religion/Ideologie die Mehrheit hat und da ist jede Angst davor berechtigt.
09.03.18
15:29