Koordinationsrat der Muslime

KRM kritisiert Entscheidung über Jerusalem

Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) kritisiert die Entscheidung der USA, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und fordert eine Allianz der Vernunft von der Staatengemeinschaft.

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2017
Al-Kuds, Tembelberg in Jerusalem
Al-Kuds, Tembelberg in Jerusalem © by Jean & Nathalie www.flickr.com, bearbeitet IslamiQ

In einer aktuellen Pressemitteilung bezieht der Koordinationsrat der Muslime (KRM) kritisch Stellung zur Entscheidung der USA, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Diese Entscheidung sei nicht nur ein großer Hindernis auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden, sie berde die Gefahr die bereits sehr instabile Situation im Nahen und Mittleren Osten noch weiter zu schwächen.

„Jerusalem ist nicht nur mit seiner historischen Bedeutung als heilige Stadt aller drei Weltreligionen Islam, Christentum und Judentum sehr wichtig. Als solche hat Jerusalem neben den Juden auch für alle Muslime in der Welt eine große Bedeutung. Die Al Aksa Moschee ist vor der Kaba die erste Kibla der Muslime, zu der sie sich beim Gebet orientierten. Auch für Christen ist Jerusalem mit dem Tempelberg ein Wallfahrtsort“, heißt es in der Pressemitteilung.

Der KRM sowie die in ihr organisierten islamischen Religionsgemeinschaften begrüßen die Haltung der Bundesregierung und fordern die Staatengemeinde auf, der Provokation entgegenzuwirken und Einigkeit zu demonstrieren und bisherige Verträge und Absprachen zu stützen. Der KRM-Sprecher Dr. Zekeriya Altuğ führte im weiteren aus, „dass das Handeln des amerikanischen Präsidenten eklatant gegen Völkerrecht und die Resolutionen des Sicherheitsrats verstoße, die im palästinensisch-israelischen Konflikt allesamt eine Regelung der Frage des Status Jerusalems erst nach der Schaffung eines „gerechten Friedens“ vorsehen.“.

„Es ist Aufgabe aller Staaten, sich jetzt erst recht für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten einzusetzen und dem Ruf nach dem Recht des Stärkeren entgegenzuwirken. Besonders die Gläubigen, Muslime, Christen oder Juden dürfen sich nicht dem Hass hingeben und sollten gemeinsam ein Zeichen für Frieden setzen. Denn Salam und Shalom sind zwei Varianten des gleichen Bittgebetes für unser Gegenüber: Friede, Heil und Versöhnung“, so Altuğ weiter.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ist der Koordinationsrat der Muslime (KRM) eine politische oder religiöse Organisation? In welcher Stadt welcher Staat seine Botschaft einrichten will, ist eine politische und keine religiöse Frage. Falls sich der KRM sich als religiöse Einrichtung versteht, sollte er politische Fragen der Politik überlassen und sich seinen spirituellen Aufgaben widmen. Jüdische religiöse Einrichtungen sollten dazu auch schweigen. Das wäre ein wertvoller Beitrag zum Frieden. Demokratisch legitimierte Palestinenservertreter können und sollen sich gerne zu Wort melden. Die unheilvolle Vermengung von Religion und Politik stürzt den Nahen Osten schon seit Jahrzehnten in Krieg und Gewalt.
12.12.17
12:47
Henning sagt:
Die Alianz der Vernunft zeigt sich bei den Moslems in diesem Fall mal wieder eindeutig. Da werden antisemitische Hassparolen gegröhlt, israelische Fahnen verbrannt, das Existenzrecht Israels erneut in Frage gestellt, ja sogar vor Gewalt schrecken die Moslems nicht zurück. Das ist die islamische Vernunft?
12.12.17
18:50
Dilaver Çelik sagt:
Danke, lieber KRM. Fehlt nur noch, die Bundesregierung so lange unter Druck zu setzen, auf dass sie das Existenzrecht Palästinas mit Jerusalem als die Hauptstadt Palästinas ohne wenn und aber anerkennt.
15.12.17
17:38
grege sagt:
Diese Aktion von Herrn Trump hat eher symbolischen Gehalt, so dass ich die Aufregung auf beiden Seiten für überzogen halte. Ein Herr Dilaver begreift offenbar nicht, dass eine Bundesregierung einem Palästineneserstaat unter der Regierung der Hamas kaum die Anerkennung ausprechen wird. Da kann der KRM, der wegen interner Querelen kaum in Erscheinung tritt, noch so laut den Mond anbellen.
17.12.17
18:57