Tag der offenen Moschee

TOM 2016 – Ein voller Erfolg

Der Tag der offenen Moschee am Tag der deutschen Einheit – inzwischen ist das Tradition. Doch auch wenn in diesem Jahr die Vorzeichen andere waren, haben Tausende bundesweit Moscheen besucht.

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TOM 2016 hat jung und alt in der Moschee zusammenkommen lassen. © AM

Der bundesweite Tag der offenen Moschee hat im 20. Jahr seines Bestehens nach Veranstalterangaben zahlreiche Menschen in muslimische Gebetshäuser gezogen. Rund 1.000 Moscheen hätten sich an der Aktion am Montag beteiligt, die Lister aller Moscheen sind hier einzusehen. Etwa 100.000 Bürger kommen am Tag der offenen Moschee nach Angaben der Veranstalter alljährlich in islamische Gebetshäuser. Ihre Gemeinden bieten oft auch ein Rahmenprogramm und Führungen an.

Geöffnet hatte etwa auch die Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Köln. „Die Nachbarschaft hat den Tag gut angenommen“, sagte Referent Rafet Öztürk. Auch die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) ließ über die sozialen Netzwerke verlauten, dass der Tag der offenen Moschee ein voller Erfolg war und von den Besuchern sehr positiv aufgenommen wurde.

Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Rainer Schmeltzer (SPD) besuchte eine Moschee in Witten. Er wies darauf hin, dass im bevölkerungsstärksten Bundesland etwa 1,5 Millionen Muslime leben, viele mit deutscher Staatsangehörigkeit. „Damit gehören die Muslime und mit ihnen der Islam zu NRW – wer das leugnet, ist einfach blind“, sagte er.

Hannovers Landesbischof Ralf Meister besuchte die Ayasofya-Moschee in der niedersächsischen Landeshauptstadt. „Es ist ein wichtiges Signal, dass am 3. Oktober die Moscheen geöffnet sind“, sagte der evangelische Geistliche. Die Muslime in diesem Land, in dem sie ihre Heimat sähen und mit dem sie sich verbunden fühlten, setzten damit ein Zeichen für ein weiteres friedliches Miteinander der Religionen.

Den Angaben zufolge wird der Tag der offenen Moschee seit 1997 am 3. Oktober veranstaltet, dem Tag der Deutschen Einheit. Die teilnehmenden islamischen Religionsgemeinschaften haben bewusst den Tag der deutschen Einheit gewählt, um zu signalisieren: Der Islam ist ein Teil Deutschlands. Seit 2007 wird er vom Koordinationsrat der Muslime (KRM) verantwortet und jährlich unter ein anderes Motto gestellt. In diesem Jahr: „Hidschra – Migration als Herausforderung und Chance“.

Rund 120 repräsentative Bauten mit Kuppel und Minarett gibt es derzeit in Deutschland. Sie bieten zum Teil einer vierstelligen Zahl von Gläubigen Platz. Weitere sollen folgen. Daneben gibt es etwa 2.000 „Hinterhofmoscheen“. Mit dem Tag der offenen Moschee sollen auch Vorurteile und Missverständnisse überwunden werden.

Allein in Bayern wurden Tausende Menschen bei den Veranstaltungen gezählt. „Ich kann mich nicht erinnern, in den vergangen Jahren so einen Andrang erlebt zu haben“, sagte Benjamin Idriz von der islamischen Gemeinde Penzberg der Deutschen Presse-Agentur. „Ich habe viele neugierige Menschen von überall her getroffen.“ (dpa, KNA, iQ)