DITIB und IGMG

Botschaften zur Hidschra und dem islamischen Neujahr

Heute beginnt nach dem islamischen Mondkalender das Jahr 1438. In ihren Botschaften unterstreichen die islamischen Religionsgemeinschaften die Wichtigkeit der Hidschra. Hidschra und Migration ist auch Thema des Tages der offenen Moschee (TOM) am 3. Oktober.

02
10
2016
TOM 2016

Heute beginnt nach dem islamischen Mondkalender der Monat Muharram und somit das neue Jahr 1438. Die Auswanderung (Hidschra) des Propheten Muhammad (s) von Mekka nach Medina war ein großer Wendepunkt und sollte fortan den Jahresbeginn markieren. Anlässlich des Neujahres haben die islamischen Religionsgemeinschaften Botschaften veröffentlicht.

Flüchtlinge verstehen

In seiner Mitteilung deutet der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), Kemal Ergün, auf die Wichtigkeit der Hidschra hin, denn sie sei „aktueller denn je, vor allem für uns Muslime. Um die Lage geflüchteter Menschen zu verstehen muss man die Migration des Propheten und seiner Gefährten gut kennen“, so der IGMG-Vorsitzende weiter.

Im Jahre 622 habe es einen historischen Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit – die Migration unseres Propheten und seiner Gefährten von Mekka nach Medina gegeben. Die mekkanischen Emigranten wurden von den medinensischen Helfern aufgenommen, die mit den Neuankömmlingen alles geteilt haben sollen, was sie besaßen.

Daher könnten Muslime so vieles aus der Hidschra lernen. „Millionen Menschen verlassen ihre Heimat und flüchten in andere Länder, in der Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben. Was früher die mekkanischen Emigranten waren, das sind heute die geflüchteten Menschen“, führt Ergün fort. Es sei die Aufgabe aller, die medinensischen Helfer zum Vorbild zu nehmen und die Flüchtlinge willkommen zu heissen.

In diesem Sinne sei auch der bundesweite Tag der offenen Moschee (TOM) am 3. Oktober eine gute Gelegenheit, um über das Vorbild der Hidschra, Geschwisterlichkeit und Willkommenskultur zu sprechen. Denn das Thema dieses Tages ist Migration und Hidschra.

Hilfe für die Geflüchteten

Auch der Bundesvorsitzende der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Prof. Dr. Nevzat Yaşar Aşıkoğlu, wendet sich in einer Botschaft an die hier lebenden Muslime und wünscht ein gesegnetes neues Jahr. Der erste Monat des islamischen Kalenders, der Monat Muharram, soll von dem Propheten Muhammad (s) als “Monat Allahs” beschrieben worden sein.

Die Auswanderung lehre die Geschwisterlichkeit der Auswandernden (Muhadschir) und der Ansar, die ihnen ihre Herzen und Esstische öffneten. Wie bei den Ansar zeige die Auswanderung das Teilen der Speisen und der Tische mit der in Not befindlichen Menschen.

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Man sollte lieber das Ende des 2. Weltkriegs am 08.05.1945. Diese Datum war ein positiver historischer Wendepunkt.Im Jahre 622 gab es hingegen keinen historischen Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit – die Suren, die aus der Zeit vor dem Umzug des Propheten und seiner Gefährten von Mekka nach Medina stammen, waren noch wesentlich toleranter gegenüber Andersgläubigen, als jene, die aus der Zeit danach stammen. Hidschra ist für mich daher kein Grund zu feiern.
03.10.16
12:26
Bernd sagt:
@Ute Fabel: Wer zwingt Sie denn, die Hidschra zu feiern? Aber lassen Sie andere Menschen doch feiern, was sie wollen.
05.10.16
12:17
Josef Gelb, sagt:
Sie sind auch keine Muslimin, wen interessiert es ob sie was feiern oder nicht, oder meinen etwas zu verstehen? Sie feiern sicherlich auch keine Buddhistischen oder Indischen Feiertage, also plustern sie sich mal nicht so auf, als wäre es was besonderes gegen etwas zu sein, ich glaube "gegen" was sie sind hat inzwischen jeder kapiert.
05.10.16
12:53
Ute Fabel sagt:
@Josef Gelb: Jeder Moslem hat natürlich das Recht Hidschra zu feiern, genauso wie jeder Kommunist das Recht hat die russische Oktoberrevolution zu feiern. Ich habe aber auch das Recht zu sagen, dass ich es besser finden würde, andere Anlässe zu feiern, wie das Ende des 2. Weltkriegs am 08.05.1945. Ich finde es wichtig, Traditionen zu hinterfragen und zu überdenken, und nicht einfach nur etwas weiterzufeiern, nur weil schon sein eineinhalb Jahrtausenden gemacht wurde.
06.10.16
8:51
Bernd sagt:
@Ute Fabel: Sie können sich zwar anmaßen, den Muslimen vorzuschreiben, was sie hinterfragen und überdenken müssen, allerdings entscheiden die Muslime letztlich selbst, was sie hinterfragen und überdenken. Insofern können Sie das Ende des 2. Weltkrieges feiern und Muslime feiern weiterhin die Hidschra. Abgesehen davon ist das auch keine Frage des "entweder ... oder". Christen müssen auch nicht auf Weihnachten verzichten, um das Ende des 2. Weltkrieges feiern zu können.
06.10.16
17:03