Freitagspredigten, 30.09.2016

Hidschra, Neujahr und Moscheen

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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Muslimische Gebetsketten in einer Moschee © by Beggs auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Hidschra – Migration als Herausforderung und Chance

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche das Thema „Hidschra – Migration als Herausforderung und Chance“ behandelt, das gleichzeitig das Motto des diesjährigen Tags der offenen Moschee (TOM) am 3. Oktober ist. Die Hidschra des Propheten Muhammad (s), seine Auswanderung von Mekka nach Medina, stellt den Beginn der islamischen Zeitrechnung dar. Diese Woche endet das Jahr 1437 nach der Hidschra, und mit dem 1. Muharram am Sonntag beginnt das Jahr 1438 nach islamischer Zeitrechnung.

Die Hidschra des Propheten ist ein wichtiger Meilenstein in der islamischen Geschichte und enthält viele Lehren, die die Muslime bis heute daraus ziehen. Für die Muslime, die die Auswanderung mit dem Propheten vollzogen, war dieser große Schritt sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Die Herausforderung bestand darin, das Zusammenleben in einer neuen Gemeinschaft zu organisieren und zu einer neuen Gesellschaft zusammenzuwachsen. Die Hidschra war für die Muslime allerdings auch die Chance für einen Neubeginn, nach der Flucht aus Mekka, wo sie Ausgrenzung, Leid und Verfolgung erfahren haben. Muslime sollten im Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland, Lehren aus der Geschichte der Hidschra des Propheten ziehen.

Moscheen und Vereine

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert die Bedeutung von Moscheen für Muslime. Die Kaaba in Mekka sei das erste Gebetshaus, das je zu diesem Zweck errichtet wurde. In der islamischen Geschichte haben alle Propheten und Gläubigen stets Moscheen und Gebetshäuser an den Orten, in denen sie lebten errichtet, die dann zum Zentrum des religiösen und gemeinschaftlichen Lebens wurden. Moscheen wurden nie nur als reine Gebetshäuser verstanden, sondern auch als soziale Zentren, in denen beispielsweise Bildung und Wissenschaft gefördert wurde.

Als der Prophet nach Medina auswanderte, war seine erste Handlung die Errichtung einer Moschee, die bis heute eine wichtige Pilgerstätte für Muslime darstellt, und als Prophetenmoschee bezeichnet wird. Deshalb sollten Muslime auch heute noch der Sunna des Propheten folgen und Moscheen in ihren Wohnorten errichten und diese pflegen.

Das islamische Neujahr

Der Verband islamischer Kulturzentren (VIKZ) behandelt in der heutigen Freitagspredigt das Thema „Islamisches Neujahr und der ehrwürdige Monat Muharrem“. Das islamische Neujahr und der Beginn des gesegneten Monats Muharram ist für die Muslime ein bedeutendes Ereignis im Jahr. Muslime gedenken in dieser Zeit die Auswanderung des Propheten von Mekka nach Medina, die den Beginn der islamischen Zeitrechnung einleitet. In dieser Zeit werden verschiedene Formen des Gottesdienstes empfohlen, wie beispielsweise das Fasten während der ersten zehn Tage des Monats Muharram.

Außerdem ruft die Religionsgemeinschaft zur Teilnahme am Tag der offenen Moschee am 3. Oktober auf und lädt alle Interessierten Muslime wie Nichtmuslime in ihre Moscheegemeinden ein.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.