Sachsen-Anhalt

Koalition für islamischen Religionsunterricht

In Sachsen-Anhalt ist für die nahe Zukunft ein „Islamunterricht“ geplant. Das geht aus dem aktuellen Koalitionsvertrag von SPD, CDU und Grünen hervor.

21
04
2016
Symbolbild: Schulfach, Unterricht, Religiosität und Bildungserfolg
Symbolbild: Unterricht © by fileccia auf flickr.com (CC BY 2.0), bearbeitet IslamiQ

Sachsen-Anhalts neue Landesregierung will islamischen Religionsunterricht in dem Bundesland einführen. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Koalitionsvertrag von CDU, SPD und Grünen hervor. Darin legen die Koalitionspartner fest, „dass sie ein dem konfessionellen Religionsunterricht vergleichbares Unterrichtsangebot für muslimische Schülerinnen und Schüler im Land Sachsen-Anhalt einführen wollen“. Die Voraussetzungen dafür seien „zu prüfen“. Bisher wird nur Ethikunterricht sowie evangelischer und katholischer Religionsunterricht erteilt.

Wegen des Flüchtlingszuzugs ist nach Angaben der fünf muslimischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt deren Mitgliederzahl im vergangenen Jahr von rund 1.000 auf 2.300 gestiegen. Auch stünden Gemeinde-Neugründungen etwa in Hettstedt, Naumburg und Wittenberg an. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ich bin für einen religions-und weltanschauungsübergreifenden Ethikunterricht als Pflichtfach nach dem Berliner Modell. Das ist unvergleichbar verbindender als die religionsunmündigen Kinder nach dem Religionsbekenntnis ihrer Eltern auszusieben. Konfessioneller Religionsunterricht sollte bestensfalls Freifach sein. Ich würde sogar um einen Schritt gehen. Meine Ansicht ist, dass konfessioneller Religionsunterricht, der vom Staat bezahlt wird, an öffentlichen Schulen nichts verloren hat. Politische Bildung wird ja auch parteiübergreifend und nicht von den politischen Parteien unterrichtet und die Kinder werden nicht nach den politischen Positionen ihrer Eltern im Unterricht getrennt. In Frankreich und den USA gibt es auch keine konfessionellen Religionsunterricht in Schulen.
17.05.16
8:55