









Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat Menschen mit Migrationshintergrund aufgerufen, Flüchtlingen als Brückenbauer deutsche Werte zu vermitteln. Sie sollen als „Kulturdolmetscher“ agieren und den Vertriebenen ihre Erfahrungen mitteilen.
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat Menschen mit Migrationshintergrund aufgerufen, Flüchtlingen als Brückenbauer deutsche Werte zu vermitteln. „Wir brauchen Kulturdolmetscher“, sagte der Vizekanzler am Samstag beim Parteitag der baden-württembergischen SPD in Mannheim. Dabei denke er vor allem an Muslime, die eigene – auch negative – Erfahrungen mit der Integration einbringen könnten. Einwanderer benötigten Orientierung statt Beliebigkeit.
Zuvor müsse aber „Klarheit über unseren eigenen Charakter“ hergestellt werden. Verstöße gegen Regeln wie Religionsfreiheit, Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie Akzeptanz von Homosexualität müssten sanktioniert werden. Die Grundrechte gelten für alle Menschen gleich und verbindlich, wie Gabriel betonte. „Das ist, was wir jedem anbieten und auch von jedem einfordern“, unterstrich der Bundesparteichef vor rund 300 Delegierten.
Seiner Ansicht nach kann Deutschland Flüchtlingen großzügig Asyl gewähren, auch wenn nicht jedes Jahr eine Million oder mehr aufgenommen werden könnten. Eine von Parteilinken geforderte Vermögenssteuer zur Finanzierung der Aufgaben lehnte Gabriel aber ab. Auch bekräftigte er, bei Gewährung von Asyl müsse nach Menschen aus Bürgerkriegsgebieten wie Syrien und solchen aus sicheren Herkunftsländern auf dem Westbalkan unterschieden werden. (dpa, iQ)