Polen

Erzbischof will Vorrang für christliche Flüchtlinge

Tausende Flüchtlinge suchten in den letzten Wochen vergebens eine neue Heimat. Besonders muslimische Flüchtliche sind in einigen Ländern nicht willkommen. Nun äußerte sich ein polnischer Erzbischof.

03
09
2015
Syrische Flüchtlingskinder © European Commission DG ECHO

Der katholische Erzbischof von Warschau-Praga, Henryk Hoser, hat sich skeptisch zu einer möglichen Aufnahme von muslimischen Flüchtlingen in Polen geäußert. „Wir sollten vorrangig bedrohte Christen aufnehmen“, sagte er der polnischen Nachrichtenagentur KAI am Donnerstag in einem Interview.

Die Integration von christlichen Flüchtlingen sei in Polen „unvergleichlich einfacher als die Integration von Muslimen“. Hoser warnte davor, dass Muslime später ein „Ghetto“ schaffen könnten, „in dem Gewalt und Terrorismus wächst“. „Seien wir realistisch“, fügte er hinzu. Der Erzbischof versicherte, die katholische Kirche werde alles für die Flüchtlinge tun, was in ihrer Macht stehe. Das Bistum Warschau-Praga umfasst den Hauptstadt-Bezirk östlich der Weichsel sowie Teile des Umlands.

Polen hatte sich dazu bereit erklärt in den kommenden zwei Jahren 2000 Flüchtlinge aufzunehmen. Hinzu kommen 200 syrische Christen, deren Aufnahme eine private Stiftung durchsetzte.

Auch Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán stellt in der F.A.Z fest, dass es besorgniserregend sei, dass der europäische Gedanke auf dem Kontinent in die Minderheit gerate und dass die christliche Kultur Europas bereits kaum noch in der Lage sei, Europa in der eigenen christlichen Wertordnung zu halten. Derzeit harren tausende Flüchtlinge am Budapester Bahnhof und hoffen auf eine Weiterfahrt nach Deutschland. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Andreas sagt:
Es ist erschreckend, dass ein katholischer Christ den Vorschlag unterbreitet, nicht allen Menschen auf der Flucht die gleiche Hilfe zukommen zu lassen, sondern nach religiösem Hintergrund zu entscheiden, ob man jemandem hilft oder nicht. Ich glaube nicht, dass Jesus mit solch einem Vorschlag einverstanden wäre, sein Lebensweg spricht dagegen. Abgesehen davon war Jesus selbst ein Flüchtlingskind, mußten seine Eltern mit ihm doch nach seiner Geburt aus Palästina flüchten, um sein Leben zu schützen.
04.09.15
11:06
Flo sagt:
Was Jesus gemacht hätte wissen wir nicht aber, dass wir erst um unsere Christen sorgen sollen ist der richtige Weg. Sollen sich doch die Reichen arabischen Länder um die Moslems kümmern.
15.09.15
13:38
Enail sagt:
Christen sollten wirklich keinen Unterschied zwischen den Konfessionen machen. Niemand sollte das machen. Doch Muslime, die als Flüchtlinge in unser Land kommen tun dies wohl. Sicherlich sind die Zustände in den Aufnahmeeinrichtungen nicht optimal, jedoch bei der großen Zahl der Flüchtlinge zunächst nicht anders zu machen. So werden in diesen Einrichtungen immer wieder Christen diskriminiert, bedroht und auch tätlich angegriffen, sowie verbal aufs übelste beleidigt und beschimpft von den so toleranten und friedliebenden muslimischen Flüchtlingen. Ich kann nicht verstehen, dass man vor Krieg und Gewalt flieht, diese aber dann selber gegen andersgläubige einsetzt. Mit christlichen Flüchtlingen gibt es diese Problematik nicht, weshalb ich Länder verstehe, die lieber christliche Flüchtlinge aufnehmen. Ich bin auch der Meinung, dass nicht die große Zahl der Flüchtlinge das Problem ist, sondern der Islam den sie mitbringen aus ihrer Heimat und der eine Gleichberechtigung aller Menschen nicht vorsieht. Legt den Islam an der Grenze zu Europa ab, und ihr seid mit Sicherheit eher willkommen. Wo gibt es Probleme mit Christen oder auch Atheisten oder andersgläubigen. Habe da noch nichts mitbekommen. Das Problem ist der Islam, der einfach zu politisch ist und mit Demokratie nichts anfangen kann.
02.10.15
22:34