Betül Ulusoy darf ihre Verwaltungsstation im Rahmen ihres Rechtsreferendariats im Neuköllner Bezirksamt nicht absolvieren, weil sie ein Kopftuch trägt. Die angehende Rechtsjuristin will sich das nicht gefallen lassen.
Keine Seltenheit, dass muslimische Frauen mit Kopftuch im Berufsleben diskriminiert werden. Diesmal trifft es sogar ausgerechnet eine junge Frau, die sich für die öffentliche Akzeptanz des Kopftuchs einsetzt.
Eigentlich wollte die Rechtsreferendarin Betül Ulusoy ihre Verwaltungsstation vor dem zweiten Staatsexamen im Juli im Neuköllner Bezirksamt beginnen. Die 26-jährige hatte nach eigener Aussage bereits eine telefonische Zusage, diese wurde vom zuständigen Rechtsamtsleiter jedoch zurückgenommen, als sie sich persönlich vorstellte. Eine Einstellung mit dem Kopftuch sei ein Problem, da das Bezirksamt da eine “ganz klare Linie” vertrete.
Die angehende Rechtsjuristin ist sich sicher: die Verweigerung des Praktikums, käme einem Berufsverbot gleich. Denn das Rechtsreferendariat und auch die Verwaltungsstation, die sie in Neukölln absolvieren wollte, gehören zu ihrer Jura-Ausbildung.
Ulusoy ruft dazu Privatpersonen und Organisationen dazu auf, sie mit einer Nachricht oder einer Stellungnahme an das Bezirksamt zu unterstützen.