Schura Niedersachsen

Ziele und Taten des „IS“ widersprechen den Werten des Islam

Die Schura Niedersachsen hat die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) scharf kritisiert. Das Vorgehen der Organisation widerspreche den Werten des Islam und sei mit dem Toleranzkonzept des Islam unvereinbar.

03
09
2014
0

Die Religionsgemeinschaft Schura Niedersachsen – Landesverband der Muslime in Niedersachsen, hat die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) scharf kritisiert. „Ziele und Taten dieser Terroristen und ihrer Hintermänner widersprechen den Werten des Islam, ebenso den universellen Menschenrechten“, erklärte der Vorsitzende der Schura, Avni Altıner, am Dienstag (02.09.2014) in Hannover. „Jesiden und Christen Iraks sowie die wechselseitig betroffenen islamischen Konfessionen haben das volle Mitgefühl und die Solidarität der Muslime in Niedersachsen“, versicherte Altıner.

Jahrhundertelang hätten Muslime mit anderen Religionen im Irak und Syrien in Frieden gelebt. Die durch nichts autorisierte Terrorgruppe IS verkehre diese gute Tradition des Islam in ihr Gegenteil. Was heute im Irak und Syrien geschehe, sei nicht mit dem Toleranzkonzept des Islam vereinbar. „Statt Toleranz und Zusammenleben wird ein Abbild der europäisch-mittelalterlichen Inquisition praktiziert, finanziert und ausgerüstet aus nicht ganz durchsichtigen Quellen; Quellen aber, die vor Gott und der Geschichte Mitschuld am Massenmord tragen“, so die Schura.

Schuldzuweisungen nützten nichts, es komme vielmehr darauf an, die weitere Ausbreitung von Terror und Gewalt zu stoppen. Die Schura Niedersachsen übernehme auch hier Verantwortung und arbeite dazu auch mit dem Land zusammen. „Von Sympathisanten von Salafismus und Dschihadismus, besonders radikalisierten Jugendlichen dürfen wir uns nicht abwenden, wir müssen weitere große Anstrengungen unternehmen, diese wieder in die Mitte einer pluralen und an den Werten des Grundgesetzes orientierten Gesellschaft zurückzuholen“, sagte Altıner. Zu solch einer aufgeklärten Kommunikation gehöre es auch, die muslimischen Jugendlichen aus Schulen, Moscheen und Familien in der Mitte der Gesellschaft zu halten.