Bundeswehr

Özoğuz spricht sich für muslimische Seelsorger aus

Die Staatsministerin für Integration, Aydan Özoğuz, spricht sich für eine Seelsorge für Muslime in der Bundeswehr aus. Damit unterstützt sie einen Vorschlag des Zentralrats der Muslime. Schätzungen zufolge leisten 1.600 Muslime Dienst in der Bundeswehr.

04
02
2014
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Die Staatsministerin und Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoğuz (SPD), hat sich in der BILD-Zeitung für eine Seelsorge für Muslime in der Bundeswehr ausgesprochen. Gegenüber der Boulevardzeitung sagte Özoğuz: „Ich befürworte ausdrücklich die Forderung, in der Bundeswehr auch seelsorgerische Angebote speziell für Soldatinnen und Soldaten muslimischen Glaubens anzubieten.“

Damit unterstützt die Staatsministerin eine Forderung des Zentralrats der Muslime (ZMD). Deren Vorsitzender Aiman Mazyek hatte vor einem ersten Gespräch über die Zukunft der Deutschen Islam Konferenz (DIK) mit Innenminister Thomas De Maizière (CDU) angekündigt, dass seine Organisation an der Konferenz teilnehmen wolle. Mazyek forderte vorab, dass es für muslimische Soldaten eine Seelsorge bei der Bundeswehr geben müsse. Der Innenminister zeigte sich offen für den Vorschlag.

Zu wenig Muslime in der Bundeswehr?

Ob Muslime in der Bundeswehr tatsächlich eine eigenständige Seelsorge benötigen, wird derzeit unter Experten kontrovers diskutiert. Nach Einschätzungen des Bundeswehrverbands gibt es noch zu wenig Muslime bei der Bundeswehr. Obwohl keine genauen Zahlen existieren, geht man Schätzungen zufolge von 1.600 muslimischen Soldaten bei der Bundeswehr aus.

Im Vertrag der Bundesrepublik Deutschland mit der Evangelischen Kirche in Deutschland ist geregelt, dass „für je eintausendfünfhundert evangelische Soldaten” ein Militärgeistlicher berufen wird. Tatsächlich entfielen jedem 687. evangelischen und jedem 654. katholischen Soldat ein entsprechender Seelsorger (Stand 2012).