NSU-Prozess

KRM für eigenen Platz im Gericht

Im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung hat sich Aiman Mazyek zu den jüngsten Entwicklungen im NSU-Prozess geäußert und mit einem Vorstoß den Anspruch der muslimischen Religionsgemeinschaften zur Sprache gebracht.

09
04
2013
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Nach der Verfassungsbeschwerde der türkischen Zeitung „Sabah“, gegen die Vergabepraxis des Oberlandesgerichts (OLG) München, folgte nun die Forderung, nach einem eigenen Platz im Gerichtssaal, durch den Koordinationsrat der Muslime (KRM).

Im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung äußerte sich Aiman Mazyek, aktueller Sprecher des KRM, zu den jüngsten Entwicklungen um die Platzvergabe. Mazyek sagte: „Um dem Eindruck zu widersprechen, das Gericht habe etwas zu verbergen, ist es sinnvoll, dass türkische Medienvertreter und der Botschafter des Landes vor Ort präsent sein wollen. Es wäre eine Selbstverständlichkeit, dass auch der KRM einen Platz erhält.“

Damit machte der KRM-Sprecher den Anspruch der muslimischen Religionsgemeinschaften nach einem eigenen Platz im Gerichtssaal geltend. Gleichzeitig bewertete Mazyek, die Verfassungsbeschwerde der Zeitung „Sabah“ als aussichtsvoll.

Der Koordinationsrat der Muslime ist der größte Dachverband von Muslimen in Deutschland. Ihm gehören die vier großen Religionsgemeinschaften DITIB, ISLAMRAT, VIKZ und ZMD an. Seit April ist Aiman Mazyek Sprecher des KRM.