Moscheeangriffe

Muslimische Vertreter fordern mehr Sicherheit für Moscheen

Nach Bombendrohungen und Festnahmen gegen Mitglieder einer rechten Terrorzelle fordern islamische Religionsgemeinschaft ein Sicherheitskonzept für Moscheen.

18
02
2020
Moscheen, Moschee
Angriff auf DITIB-Selimiye Moschee in Nordenham

Am Wochenende verhaftete die Polizei Mitglieder einer rechten Terrorzelle, die offenbar gezielte Anschläge auf Moscheen geplant hatten. Die Rechtsextremisten planten den Anschlag nach Vorbild des Christchurch-Attentäters in mehreren Bundesländern, darunter mehrere Anschläge in Nordrhein-Westfalen.

Nach den stetig steigenden Angriffen fordern Muslime nun mehr Schutz für Moscheen in Deutschland. Der Generalsekretär der Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) Bekir Altaş fordert die Behörden und die Politik dazu auf, ein umfassendes Sicherheitskonzept für Moscheen, Synagogen und andere Einrichtungen religiöser Minderheiten, die ebenfalls vor einer erhöhten Bedrohungslage stehen, vorzulegen.

„Es kann nicht sein, dass Moscheegemeinden, die mit Spendengeldern finanziert werden, die mit Mühe und Not über die Runden kommen, auch noch ihre eigene Sicherheit finanzieren müssen. Der Staat steht in der Pflicht, für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen. Dazu gehören auch Muslime“, so Altaş in der Pressemitteilung. Die Zahl der Gewalttaten gegen Muslime und ihre Einrichtungen steigen, die Qualität der Gewalttaten nimmt drastisch zu. Allein in der vergangenen Woche gab es mehrere Bombendrohungen mit Evakuierungen und Durchsuchungen. „Daran können und möchten wir uns nicht gewöhnen“, so Altaş abschläeßend,

DITIB: Was muss noch geschehen, damit das Schweigen bricht

Auch die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e. V. (DITIB) fordert einen konsequenten Schutz von Muslimen und Musliminnen und Moscheen. Es dürfe kein Schweigen gegen Hass und Gewalt oder Relativierung der rechten Gefahr geben. Zudem fordern  sie alle demokratischen, freiheitlichen und friedliebenden Menschen auf, sich der Gewalt und Diskriminierung von Musliminnen und Muslimen entschieden entgegenzustellen, und solidarisch an ihrer Seite zu stehen.

„Das Schweigen der Mehrheit, auch der Politik und der moderaten Kräfte in unserem Land, insbesondere bei Angriffen gegen Muslime, wird nicht nur von einer breiten Gesellschaftsschicht als stillschweigende Duldung verstanden. Es ist geeignet, bei bestimmten Gruppen den Eindruck zu erwecken, dass das Agieren gegen Muslime „eigentlich legitim“ sei. Wir haben als DITIB immer wieder vor dieser Entwicklung gewarnt, und die Gesellschaft aufgefordert, auch bei Angriffen gegen Muslime Solidarität zu zeigen und klare Stellung gegen Hass und Unrecht zu beziehen. Leider blieben diese Mahnungen immer wieder ergebnislos. Erneut erleben wir heute eine Anteilslosigkeit, die Sorge bereitet“, so die DITIB in der Pressemitteilung. 

2019: 184 Angriffe auf Moscheen

Im vergangenen Jahr hat es nach Angaben der Bundesregierung statistisch jeden zweiten Tag islamfeindliche Angriffe auf eine Moschee gegeben. Demnach gab es 2019 den Angaben zufolge 184 islamfeindliche Angriffe auf Moscheen. Auch Bedrohungen sowie Körperverletzungen seien gelistet. „Islamfeindliche Gewalt und Diskriminierung seien hierzulande alltäglich“, so die Linken-Politikerin. Die Bundesregierung müsse muslimische Religionsgemeinschaften und Moscheen unterstützen. Zudem seien „Signale der Solidarität“ nötig.

 

Leserkommentare

Dilaver Çelik sagt:
Wer mit Straftaten gegen Moscheen - dazu gehören nicht nur Anschläge, sondern auch Hetze - ernsthaft glaubt, diesem Land einen guten Dienst zu erweisen, der ist ohnehin nicht ganz dicht. Polizeischutz für Moscheen - wie bei Synagogen schon seit Jahrzehnten üblich und selbstverständlich - sind längst überfällig. Die Sicherheit der Bürger ist wichtiger als die vermeintliche Verschwendung von Steuergeldern. Muslime zahlen schließlich auch Steuern. Ich möchte jedenfalls nicht, dass so etwas wie in Christchurch hier passiert. Erst recht nicht, dass irgendwelche Straftaten gegen Moscheen oder sonstige religiöse Einrichtungen verübt werden. Weder verbal noch tätlich. Wer dennoch solche Straftaten begeht, billigt oder gar relativiert, sei es verbal oder tätlich, der gehört ins Gefängnis, damit er endlich begreift, dass das nicht korrekt ist.
18.02.20
16:19
IslamFrei sagt:
Liebe Leser, Muslims lieben es, die Nomalbevölkerung gegen sich aufzubringen: -- Födern von Kopftuchmanie woimmer es geht --Sogar unmündige Kinder sollen missbraucht werden, um für eine unmenschliche Idelogie zu werben. -- An Stelle sich der Normalbevölkerung anzupassen, versuchen Muslims Normalmenschen ihre Absurditäten aufzuzwingen, gerne auch vor Gericht. Nein, Muslims haben keine Solidarität verdient Und weil sie ihre Feindschaft selber verursacht haben, auch keinen vom Steuerzahler bezahlten ObjektSchutz. IslamFrei
18.02.20
16:20
Emine sagt:
As salamu alaikum IslamFrei Offensichtlich befindest du dich in den falschen Kreisen. Das ist traurig. Moge Allah dir helfen.
20.02.20
4:28
Anni Christina sagt:
Anschläge, wie in Hanau gehen garnicht. Aber die Muslime fordern, fordern, fordern und selber passen sie sich nicht an. Nein, im Gegenteil. Sie wollen uns ihren Islam überstülpen, sie verachten unsere Lebensweise und westliche Freiheiten. Diese Menschen sollten doch dankbar sein in unserem Land leben zu dürfen und das sie so eine riesige Plattform in allen Medien bekommen. Man hat als Einheimischer schon den Eindruck das unserer Regierung die Muslime mehr am Herzen liegen als das eigene Volk. Und Nein! Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Uns reicht es schon lange mit all diesen Zuwanderern, vor allem seit 2015 als Frau Merkel für Alle aus aller Welt Tor und Tür geöffnet hat und alle in unsere Sozialsystem eingewandert sind und noch einwandern ohne jemals einen Cent in die Sozialkassen eingezahlt zu haben, das dürfen wir hier alle bezahlen, inklusive der schon länger hier lebenden und arbeitenden Ausländer. Noch etwas: so viel Aufhebens wie jetzt um Hanau und die Muslime gemacht wird, hätte ich mir im Falle des Anschlages auf dem Breitscheidplatz in Berlin, ausgeführt von demTunesier Anis Amry gewünscht. Aber alle von Muslimen ausgeführte Taten sind ja nur "bedauerliche Einzelfälle von traumatisierten Flüchtlingen".
21.02.20
14:58
Johannes Disch sagt:
@Anni Christina (21.02.2020, 14:58) Es gab eine rege Anteilnahme für die Opfer des Attentats von Anis Amri. Und diese Anteilnahme gab es auch seitens der muslimischen Bevölkerung. Es ist absurd, Opfer von Rassismus gegeneinander aufzurechnen nach Ethnie und Religion. Jedes Opfer von Rassismus ist zu bedauern und eines zu viel. Und jede Form von Rassismus ist zu verurteilen, völlig egal, von welcher Seite dieser Rassismus ausgeht und ob er religiös oder politisch motiviert ist. Ach, es wird eine Menge Aufhebens gemacht um die Opfer von Hanau? Sehr geehrte Anni Christina, das war ein Anschlag auf unsere Rechts-und Werteordnung. Es war ein Anschlag auf unsere Demokratie. Es war ein Anschlag auf unsere pluralistische Gesellschaft.
22.02.20
19:28