Bayern

Ausländerbeiräte beklagen wachsenden Rassismus

In Bayern lebende Migranten sehen sich in wachsendem Maße Hass und Rassismus ausgesetzt. Sie fordern eine systematische Erfassung von Übergriffen.

07
12
2019
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Studie: Muslime in Bayern © shutterstock
Symbolfoto: Muslime in Bayern © shutterstock

In Bayern lebende Migranten sehen sich nach Ansicht der Integrationsbeiräte in wachsendem Maße Hass und Rassismus ausgesetzt; sie fordern deshalb eine systematische Erfassung rassistischer Übergriffe und Diskriminierungen. „Der Hass gegen Minderheiten, von der Migranten besonders betroffen sind, hat nach unserer Beobachtung eine neue Dimension erreicht“, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns (AGABY), Mitra Sharifi, der Deutschen Presse-Agentur. „Dabei sehen wir nicht nur die wachsende Gewalt im rechtsextremen Bereich gegenüber Minderheiten. Inzwischen ist auch in der Mitte der Gesellschaft die Hemmschwelle zu rassistischen Taten und Äußerungen gesunken“, sagte sie.

Jeder dritte Migrant erlebt Diskriminierung

Ergebnissen einer Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) nach bewerten Migrantinnen und Migranten das Integrationsklima in Bayern insgesamt positiv, erleben weniger Diskriminierung und identifizieren sich stärker mit ihrem Wohnort als Migrantinnen und Migranten im übrigen Bundesgebiet. Immerhin drei von zehn Befragten, hätten allerdings angegeben, bereits Diskriminierung erlebt zu haben.

Fast 44 Prozent der Muslime in Bayern fühlen sich der Studie nach wegen ihres Glaubens diskriminiert. Bei den Christen mit Migrationshintergrund waren es der Studie zufolge im Vergleich fast 18 Prozent. Die Studie zeigte, dass „an einigen Stellen weiterhin Handlungsbedarf besteht“, sagte Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann.  (dpa/iQ)