Koran und Bibel

Die Geburt Jesu im Koran

Heute feiern Christen weltweit die Geburt Jesu, der auch im Islam eine wichtige Stellung einnimmt. Doch wie wird die Geburt Jesu im Koran erläutert? Islamwissenschaftlerin Catharina Rachik geht dieser Frage nach und zeigt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Bibel auf.

24
12
2018
Heute an Heiligabend wird die Geburt Jesu von Christen gefeiert.
Heute an Heiligabend wird die Geburt Jesu von Christen gefeiert. © shutterstock

Dass Jesus (arab. Îsâ) im Koran und im Islam eine bedeutende Stellung als Prophet einnimmt, ist bekannt und hat schon zu vielen Dialogen zwischen Christen und Muslimen geführt. Die Empfängnis und Geburt Jesu wird im Koran zusammenhängend erzählt, anhand derer zwar Parallelen zur christlichen Tradition aufgezeigt werden können, aber auch wesentliche Unterschiede zu der Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium herausstechen.

Parallelen zwischen der Bibel und dem Koran

Insbesondere Sure 19, die den Titel Maryam (dt. Maria) trägt, erzählt die Geschichte der Empfängnis und der Geburt Jesu. Vorangestellt ist hier, wie auch bei Lukas im Neuen Testament, die Parallelgeschichte über die wundersame Geburt des Johannes (arab. Yahyâ), die als ein Beweis der Allmacht Gottes dient, der Dinge aus dem Nichts erschaffen kann und Propheten in die Welt sendet. So ist auch die Geburt Jesu ein Wunder, das Gott an den Menschen auf der Erde vollbringt. In Sure 19 heißt es:

16. Und berichte im Buch über Maria. Als sie sich von ihren Angehörigen an einen östlichen Ort zurückzog. 17. Und sich von ihnen absonderte, da sandten Wir unseren Geist zu ihr, und er erschien ihr wie ein vollkommener Mann. 18. Sie sprach: „Ich suche Zuflucht vor dir beim Erbarmer! Wenn du gottesfürchtig bist, (lass ab)“ 19. Er sprach: „Ich bin nur ein Bote deines Herrn, um dir einen lauteren (reinen) Sohn zu bescheren.“ 20. Sie sprach: „Wie soll ich einen Sohn bekommen, wo mich kein Mann berührt hat und ich keine Dirne bin?“ 21. Er sprach: „So sei es! Dein Herr hat gesagt: ‚Das ist mir ein leichtes! Und Wir wollen ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen und zu einer Barmherzigkeit von Uns. Und das ist eine beschlossene Sache.’“[1]

Die Parallelen, die zwischen dem koranischen Bericht und dem Lukasevangelium aufgezeigt werden können, beziehen sich zunächst auf die Erscheinung des Engels Gabriel in der Bibel und dem Geist in Gestalt eines vollkommenen Mannes im Koran, sowie die jungfräuliche Empfängnis in beiden Geschichten. Die islamische Tradition erklärt jedoch, dass es sich bei dieser Erscheinung um den Engel Gabriel handle, der in Gestalt eines Mannes erscheint, damit sie seine Sprache verstünde und nicht gleich fliehen würde, wenn sie ihn sieht. Indem Maria Zuflucht bei dem Erbarmer, also Gott, sucht, stellt sie ihre Sittsamkeit unter Beweis. Wie die Empfängnis genau von statten geht, wird an anderer Stelle im Koran erwähnt, nämlich in Sure 66, 12: „(…) Maria, Imrans Tochter, die ihre Scham hütete, darum hauchten wir von unserem Geist in sie ein (…)“. Daran wird deutlich, dass auch hier Maria Jesus durch das Einhauchen eines göttlichen Geistes empfangen habe.

Auch im Lukasevangelium ist Maria erschrocken über den Gruß des Engels und überlegt, was dieser bedeute. Der Engel, dessen Gestalt in der Bibel nicht näher beschrieben wird, prophezeit ihr einen Sohn mit dem Namen Jesus. Auch hier antwortet sie: „Wie wird dies geschehen, da ich (doch) von keinem Mann weiß? Und der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten (…)“ (Lukas 1, 29-35).

Unterschiede zwischen der Bibel und dem Koran

Was sich nun unterscheidet, ist der Ort der beiden Geschichten. Anders als im Lukasevangelium ist hier nicht von der Stadt Nazareth, sondern von einem „östlichen Ort (arab. Makân scharkî) und einem Vorhang (arab. Hidschâb), hinter welchem Maria sich zurückzieht, die Rede. In der islamischen traditionellen Koranauslegung wurde der „östliche Ort“ als eine im Jerusalemer Tempel gelegene Kammer gedeutet.

Die Erzählung des Korans weist daher eher Parallelen zu dem Protoevangelium des Jakobus auf, entstanden um 160 n. Chr. in Ägypten, welches zwar nicht in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen wurde, dafür aber sehr viel Popularität insbesondere bei den Ostkirchen erfahren hatte und der Ausbildung einer Mariologie zu Grunde lag. Nach Jakobus wächst Maria im Tempel auf, wo sie in der Folge die Begegnung mit dem Engel hat und empfängt.

Was im Koran keine Erwähnung findet, ist die beschwerliche Reise nach Betlehem, sowie Joseph aus dem Hause Davids, mit dem Maria im Lukasevangelium verlobt war. Im Koran steht das Zurückziehen an einen fernen Ort und die jungfräuliche Empfängnis Marias im Vordergrund, als Wunder und Zeichen der Allmacht Gottes. Jesus wurde im Zuge eines göttlichen Schöpfungsaktes ins Leben gerufen, so wie dies schon bei Adam erfolgte, dem Gott auch Geist einhauchte, um ihn lebendig zu machen. Jedoch wird Jesus mit dem Geist identifiziert, denn dieser ist Geist und Wort Gottes. In Sure 4, 171 wird Jesus „Geist von Gott“ genannt und damit auch die Besonderheit Jesu hervorgehoben. Korankommentatoren erklären hier, dass Jesus mit dem „Geist der Heiligkeit“ erfüllt war, um seinen prophetischen Auftrag zu bewältigen. Wie auch das Neue Testament zweimal von der Ankündigung Jesu berichtet (in Matthäus an Joseph und in Lukas an Maria), so geschieht dies auch im Koran in Sure 3 Âl Imrân“, Verse 42-47, in beiden Fällen jedoch an Maria. Überhaupt ist auffällig, dass der Koran die Geschichte Jesu in die Marias einbettet, wodurch ihr eine ganz besondere Rolle zukommt, wie auch der Vers 42 der dritten Sure bestätigt: „Maria! Siehe, Gott hat dich auserwählt und rein gemacht – er erwählte dich vor allen Frauen auf der Welt.“ Daher wird Jesus im Laufe der Geschichte auch als der „Sohn Marias (arab. Ibn Maryam)“ betitelt.

Die Geburt Jesu

Die direkte Geburt Jesu wird im Koran und auch im Neuen Testament nur einmal direkt erzählt, hier in der Weihnachtsgeschichte bei Lukas und in der mekkanischen Sure 19 im Koran. Die Geschichte setzt sich im Koran wie folgt fort:

22. Und so empfing sie ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück. 23. Und die Wehen trieben sie zum Stamm einer Palme. Sie sprach: „O dass ich doch zuvor gestorben und ganz und gar vergessen wäre!“ 24. Da rief unter ihr jemand: „Sorge dich nicht! Dein Herr lässt unter dir Wasser fließen. 25. Und schüttle nur den Stamm der Palme, dann werden frische, reife Datteln auf dich herunterfallen. 26. So iss und trink und sei guten Mutes. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: ‚Siehe, ich habe dem Erbarmer gelobt, mich der Rede zu enthalten. Deshalb spreche ich heute zu niemand.’“ 27. Und sie brachte ihn mit zu ihren Leuten, ihn mit sich tragend. Sie sprachen: „O Maria! Fürwahr du hast etwas Unerhörtes getan! 28. O Schwester Aarons! Dein Vater war kein Bösewicht und deine Mutter keine Dirne!“ 29. Da verwies sie auf ihn. Sie sagten: „Wie sollen wir mit ihm, einem kleinen Kind in der Wiege, reden?“ 30. Er (Jesus) sprach: „Seht, ich bin Allahs Diener. Er hat mir das Buch gegeben und mich zum Propheten gemacht. 31. Und Er machte mich gesegnet, wo immer ich bin, und befahl mir Gebet und Almosen, solange ich lebe, 32. Und Liebe zu meiner Mutter. Und er hat mich weder gewalttätig noch unheilvoll gemacht. 33. Und Frieden war mit mir am Tage meiner Geburt und wird es am Tage sein, da ich sterbe und am Tage, da ich zum Leben erweckt werde.“ 34. So war Jesus, Sohn der Maria – eine wahre Aussage, die sie bezweifeln.

Hier fällt zunächst auf, dass es sich bei dem Ort der Geburt Jesu nicht um einen Stall in Betlehem handelt, sondern dass der Koran von einem entlegenen Ort und einer Palme spricht, unter der Maria Jesus zur Welt brachte. So eindeutig, wie es in den Weihnachtsgeschichten oftmals erzählt wird, ist die Geburtsstätte auch in der christlichen Tradition nicht; denn nach Matthäus handelt es sich hier um ein Haus, nach dem Protoevangelium des Jakobus ist die Rede von einer Höhle in einer einsamen Gegend.

Maria, komplett allein ohne ein Dach über dem Kopf, ist verzweifelt, einerseits, da sie abgeschnitten von der Welt ein Kind zur Welt bringen muss, andererseits, da sie schwanger geworden ist, ohne verheiratet zu sein. Hier wird sie jedoch getröstet, und zwar von ihrem Kind Jesus selbst, der zu ihr spricht, ihr gut zuspricht, sie sei durch Wasser und durch die Palme versorgt. Schon als Heranwachsende wurde Maria stets von Gott versorgt, wie es in Sure 3 beschrieben wird, in Vers 37:

„Und so nahm Allah sie huldreich an und ließ sie in holdem Wachstum wachsen. Und Zacharias pflegte sie. Sooft Zacharias zu ihr in den Tempel trat, fand er bei ihr Nahrung. Da fragte er: „O Maria, woher hast du das?“ Sie antwortete: „Es ist von Allah. Fürwahr, Allah versorgt, wen er will, ohne abzurechnen.“

Die Episode der Sure 19, 22-34 ist der Hauptunterschied zu der christlichen kanonischen Tradition, da dort weder das Wunder der Erquickung Marias noch das Sprechen ihres Kindes, auch als ein Zeichen und Wunder von Gott, zu finden ist. Auch werden im Koran die Geburtsschmerzen Marias beschrieben, in der Bibel dagegen läuft die Geburt leicht und schmerzfrei ab. Die theologische Aussage der Erzählung im Koran lässt sich wie folgt aufschlüsseln: Auch in der schlimmsten Zeit, in Schmerzen und Einsamkeit, erhört Gott die Gebete und tritt als Versorger auf.

Als sie dann zu ihren Leuten zurückkehrt, sind diese entsetzt. Nach jüdischen Recht würde Maria hier die Steinigung auf Grund einer illegitimen Schwangerschaft drohen. Doch indem Jesus spricht, rettet er sie. Dadurch wird die Beziehung zwischen Jesus und Maria noch enger geknüpft. Diese enge und harmonische Beziehung wird in der koranischen Geschichte weiter fortgesetzt. Das Sprechwunder weist jedoch eine Parallele zu einem apokryphen christlichen Text auf, dem arabischen Kindheitsevangelium. Dort stellt sich das Baby Jesus Maria als Gottes Sohn und Logos vor, so wie es der Engel Gabriel angekündigt hat.

In der Bibel lesen wir, dass der Engel des Nachts zu den Hirten auf der Wiese kam, um ihnen dort die frohe Botschaft von der Geburt Jesu, dem Heiland, anzukündigen. Diese eilten alsbald zu der Krippe, um das Kind, auch hier als Wunder von Gott, zu betrachten. Diese Erzählung wird im Koran nicht erwähnt.

Die Botschaften der „Weinachtsgeschichten“

Auch wenn zu Beginn der Geschichte zwischen christlicher und islamischer Tradition einige Parallelen zu erkennen sind, auf dem Höhepunkt dividieren diese sich jedoch auseinander und werden gar gegensätzlich. Die Kernbotschaft der Geschichte im Koran ist zum einen das Wunder der Jungfrauengeburt, zum anderen wird hier jedoch auch die Vaterlosigkeit Jesu klar. Weder hat Jesus einen irdischen, noch einen göttlichen Vater, Gott zeugt nicht und wird nicht gezeugt. Er ist der Einzige.

Was beide Schriften jedoch eint, ist der Glaube an die Jungfrauengeburt Marias, die Jesus empfangen hat, da Gott sie auserwählte. In seinem Dasein ist Jesus somit ein göttliches Wunder. Solch ein Wunder vermag kein Mensch zu vollbringen, dies ist allein Gott vorbehalten.

Erwähnt sei hier noch folgende Episode der islamischen Geschichte: Um ca. 615 wanderte eine Gruppe von Muslimen aus Mekka aus, um Zuflucht im christlichen Abessinien zu suchen. Der Prophet Muhammad (s) hatte bereits Offenbarungen von Gott empfangen, als er sich jedoch gegen die Polytheisten in Mekka wandte, sahen diese ihre Interessen bedroht und isolierten die Muslime.

Angekommen in Abessinien, wurden die Muslime nach ihrer Religion gefragt, so dann rezitierten sie die Sure 19 mit der Geburt Jesus. Der König war zu Tränen gerührt und antwortete: Diese Offenbarung und die Offenbarung Jesu kommen aus derselben Nische. Ein muslimisch-christlicher Dialog, der bereits vor 1400 Jahren stattfand mit dem Ergebnis, dass die Muslime weiterhin Zuflucht in Abessinien gewährt bekamen.

 

[1] Übersetzung nach Max Henning

 

Leserkommentare

A.F.B. sagt:
Die Nacht auf den 25. Dezember als Geburtsdatum Jesu Christi wurde erst Jahrhunderte später so festgelegt. Tatsächlich scheint der Apostel Paulus dem historischen Jesus großenteils den antiken Mysterienkult des Mithras übergestülpt zu haben. Der angebliche Geburtstag des Mithras fällt auf den 25. Dezember, und es gibt noch eine weitere Zahl von Gemeinsamkeiten. Höchstwahrscheinlich wurde Jesus Christus im Spätsommer des Jahres 7 v. Chr. geboren. In der biblischen Weihnachtsgeschichte ist zu lesen, daß der Zimmermann Josef mit seiner schwangeren Frau Maria deswegen von Nazareth nach Bethlehem reiste, weil Kaiser Augustus im Rahmen einer Volkszählung zu Zwecken der Berechnung der Steuereinnahmen im Römischen Reich angeordnet hatte, daß alle Bewohner sich an ihren jeweiligen Geburtsort zu begeben hatten. Die Anordnung zu dieser Volkszählung erging im Jahre 8 v. Chr., und diese wurde ein Jahr später durchgeführt, wie aus historischen Quellen hervorgeht. Wie es in der biblischen Weihnachtsgeschichte heißt, hätten sich die Hirten nachts bei ihren Herden im Freien aufgehalten, als der Engel mit der frohen Botschaft der Geburt Jesu zu ihnen kam. Wer die Gegend (das Judäische Hochland) kennt, weiß, daß die Hirten sich im Winter gewöhnlich nachts nicht im Freien aufhalten, da es dort zu kalt dafür ist. Nach der koranischen Geburtsgeschichte trug die Dattelpalme reife Früchte, als Maria unter ihr mit dem Jesuskind niederkam. Die Erntezeit der frischen Datteln ist im Spätsommer, und wir brauchen nicht von einem Wunder auszugehen, daß eine abgestorbene Dattelpalme zu einer anderen Zeit als der Dattelreife Früchte getragen hätte. An den unteren Abhängen des Judäischen Hochlandes zum Toten Meer hin stößt das Grundwasser auf wasserundurchlässige Gesteinsschichten und tritt seitlich aus. Hierdurch gibt es an häufig schwer zugänglichen Steilhängen Quellen, an denen wilde Dattelpalmen wachsen. Dies trifft ziemlich genau auf die koranische Beschreibung des Geburtsortes Jesu zu.
24.12.16
22:36
Charley sagt:
Die biblische Geschichte ist völlig rätselhaft. Die Abstammung des "Messiahs" musste auf David zurück gehen. Aber Matthäus und Lukas haben zwei verschiedene Abstammungslinien. Beide aber gehen über Josef! Wie sollte Jesus auch mit einem halben Chromosomensatz gelebt haben, zudem kann ein Mann nur mit xy-Chromosom entstehen, und das muss von einem Mann kommen! - Die Vorstellung, dass die "Götter" Söhne haben, war im Altertum verbreitet. Man lese doch nur die griechische Mythologie! Ständig werden "Gottessöhne" gezeugt. - Die Jungfräulichkeit ist nicht ein intaktes Jungfernhäutchen. Dieser absurde Kult lebt in der arabischen Welt (mit sehr vordergründiger Motivation!). Vor der Ehe lässt sich die gute Muslima für 50Dollar das Jungfernhäutchen bei einem Gynäkologen wieder rekonstruieren .... und sie geht als "Jungfrau" in die Ehe ein! - Es ist ein Übersetzungsfehler. Maria war eine "junge Frau"! - Egal: es gibt auch die "begierdelose, weil ohne wirklich waches Bewusstsein vollzogene Begattung", daher auch der Ausdruck "miteinander schlafen"! Heutzutage schläft keiner mehr "dabei"! Das konnte früher durchaus anders sein. Es könnte sich auch um eine rituelle Begattung gehandelt haben, im Tempel! Die Legende von "Josefs Stab" erzählt davon: "Die apokryphe Überlieferung – z.B. das Jakobusevangelium (Mitte des 2. Jahrh. n. Chr.) – erzählt von einer Würdigkeitsprobe, der sich Joseph nebst anderen um Maria freienden Jünglingen zu unterziehen hatte. Er bestand sie, indem sein Stock Blüten trieb und eine weiße Taube daraus hervorflog". - Zudem ist die enorme Betonung des Weihnachtsfest gar nichts urchristliches. Diese Gewichtung geht auf Franziskus von Assis zurück. Immerhin beginnen 2 von den 4 Evangelien erst mit dem 30.Lebensjahr des Jesus, als eben dann erst der Christusgeist in ihn einzog (in der Jordantaufe). Wer das Christentum begreifen will, soll nicht auf Weihnachten schauen, sondern auf Ostern. 1.Korinther 15:14: "Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich." - Zu Weihnachten wäre zu sagen, dass es ziemlich egal ist, was vor 2000 Jahren in Palestina geschah. Die "wahre Krippe" ist das menschliche Herz, in dem eine neue, himmlische Kraft geboren werden kann. Angelus Silesius dichtet: "Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren." Und die Befreiung dieser Herzenspotenz ist Menschheitsthema, egal welche Religion man hat! Das kennen die Sufis wie die Buddhisten wie (hoffentlich) die Christen wie die Agnostiker. Es ist einfach urmenschlich!
26.12.16
12:47
Sarah sagt:
In der jüdischen Torah und den christlichen Evangelien ist Maria weder die Schwester Aaron's (Harun - arabisch) noch die Tochter Imrans (Amram). Da Aaron im Urtext, der ältere Bruder Mose und auch Bruder von Miriam (Maryam - arabisch) ist, Aaron's Vater ist Imran - aber zwischen Aaron und Maria, der jungfräulichen Mutter Jesu liegen mehrere Generationen. Das wäre eine Unstimmigkeit zwischen Judentum/Christentum zum Islam. Zur Geburt Jesu gibt es einige Übereinstimmungen aus dem Koran und den Apokryphen, einmal die ungefähre Zeitangabe - nicht im Winter, sondern Sommer und die Darstellung, dass Maria das Jesus Kind alleine auf die Welt gebracht hat.
26.12.16
22:11
Salih sagt:
@sarah Hier wird die Nachkommenschaft von Aaron gemeint; nicht das tatsächliche Tochtersein. Mariam und Elizabeth, die Frau von Zacharia, sind Geschwister und von Nachkommen Aarons. Dies hatte den Tempeldienst inne. Mit Imrans Tochter oder Aarons Schwester gemeint ist nur die Nachkommenschaft deren zu sein. Genau so, wie wir uns gewöhnlich Kinder Adams bezeichnen.
29.12.16
9:20
Sarah sagt:
@Salih Vielen Dank für deine Antwort. Aber Maria (hebräisch Miryam) war weder die Schwester von Elizabeth (hebräisch Elisheva), noch Tochter Imrans. Zacharia (hebräisch Z'kharyah) und seine Frau stammen von Aaron (Aviyah) ab, da alle Nachkommen Aarons im Tempeldienst standen, Maria stand jedoch nicht im Tempeldienst. Das wir jedoch alle von Abraham (hebräisch Avraham) abstammen stimmt. Maria und Jesus gehören zum Stamm David (arabisch داود Dawud; mit dem Buch Az-Zabur)
29.12.16
23:51
Ute Fabel sagt:
Die Bibel und der Koran sind reine Mythensammlungen wie die altgriechischen Epen von Homer oder das germanische Nibelungenlied. Nicht mehr und nicht weniger! Als solche sollten sie betrachtet werden. Von wegen Gottes Wort! Alles stammt allein aus Menschenhand. Ich finde es erschütternd, dass noch immer so viele Mensche diese ausgedachtenn Geschichten tatsächlich für bare Münze nehmen, die in Bibel im Koran stehen. Das hängt hauptsächlich mit der Frühkindindoktrination zusammen, auf welche die abrahmitischen Religionen setzen. Der Monotheismus war eine Erfindung des ägyptischen Pharaos Echnaton, der mit seinem Aton-Kult ein absolutisches Regime ins Leben rufen wollte. Später haben dann die Juden, in der Folge die Christen und Moslems diesen altägyptischen Monotheismus übernommen.
30.12.16
11:56
Sarah sagt:
@Ute Vielen Dank für die ausführliche Erklärung des ägyptischen Pharaos Echnaton aus der 18. Dynastie, der den Sonnengott Aton in Form einer Scheibe erhob - erhob von den anderen unzähligen Göttern die zu der damaligen Zeit in Ägypten angebetet wurden. Jeder Mensch in der heutigen Zeit besitzt die Möglichkeit sich über das Internet zu informieren und kann so herausfinden, dass Abraham, der Stammvater des Judentums, Christentums und des Islam 2000 vor Christus - also vor unserer Zeitrechnung (ist ja auch komisch, dass wir nach dem christlichen Kalender gehen und jetzt das Jahr 2017 haben und nicht 5777 wie die Juden oder 1438 wie die Moslems) gelebt hat. Zurück zu dem von dir erwähnten Pharao Echnaton - welcher um 1336 v. Ch. Gestorben ist. Entweder war dieser Pharao mind. 664 Jahre alt oder älter um, wie in deinem Kommentar erwähnt "Später haben dann die Juden, in der Folge die Christen und Moslems diesen altägyptischen Monotheismus übernommen." den Juden das Monotheistische Verhalten, das eine einzige Gottheit anbetet vorgelebt zu haben... Als Bewohner dieser Erde, zu dieser Zeit mit den unzähligen Möglichkeiten sich mit Informationen zu bereichern kann, darf und sollte man sich immer wieder die Wahrheit vor Augen führen. Der Glaube an Gott, jüdisch, christlich oder muslimisch ist nicht durch Bräuche, Traditionen oder Menschen geprägt - wir dürfen die Wahrheit nicht aus den Augen lassen und uns nicht mit schönen Lügengeschichten verblenden lassen. In unserer heutigen Zeit, 2017 Jahre nach Jesus Christus ist es uns möglich von dem Smartphone aus alle Informationen innerhalb weniger Minuten oder Stunden über Land und Leute aus Ägypten, Israel, und sonstwo durchzulesen und selber zu prüfen, jetzt kann man die Torah oder die Bibel dazu nehmen und siehe da - Übereinstimmungen. Diese Diskussionen gehen unendlich lange weiter, Diskussionen liegen mir aber nicht am Herzen. Jeder Mensch fällt seine/ihre Entscheidung an was er/sie glauben will oder eben nicht, diese Entscheidung steht jedem frei, denn was nach dem Tod ist weiß kein Mensch; bis auf einen. Amen ??
04.01.17
23:41
Hartmut sagt:
Liebe Ute! Ich stehe nun vor meinem 50. Geburtstag, habe bisher ein oft bewegendes, aber meistens glückliches Leben hinter mir, und bin so froh, dass meine Eltern u.a. das getan haben, was Sie 'Frühkindindoktrination' nennen: mir von Klein auf einen Zugang zu Gott und Jesus geebnet haben (gehen muss ihn ohnehin jeder Mensch selbst, oder eben auch nicht). Der Ur-Monotheismus wird in vielen Kulturen vermutet, die Suche des Menschen nach seinem Ursprung und Sinn führt nun mal zu im Detail unterschiedlichen, aber im Wesentlichen ähnlichen Ahnungen - die Philosophie spricht hier vom 'zureichenden Grund'. Wer sagen will: dort wo unsere 5 Sinne und Messgeräte nichts mehr nachweisen können, ist Schluss aller Existenz, kann das ja gerne tun. Und wer sich darauf einlässt, Gottes Liebe in seinem Leben zu erfahren und zu beantworten, erhält - bei allen dann möglicherweise nötigen Kurskorrekturen - das Leben in Fülle. Amen.
02.12.17
8:39
Margret Gaffga sagt:
Es war sehr interessant zu lesen. Ich glaube ich weiß jetzt, warum die Welt sich so verändert hat und warum wir so viele Moscheen haben. Alles hat einen Grund, was auf der Welt passiert. Auch dass Menschen aus fernen Ländern so viele Kinder bekommen und Deutsche so wenig. Auch Amerikaner Niederländer, Engländer, Und noch viel mehr Länder bekommen keine, eins oder auch mal zwei Kinder. Familien aus der Türkei und aus so vielen fernen Ländern bringen viele Kinder mit. Sie haben viele Frauen und jede Frau hat viele Kinder. Deshalb wird es das Deutschland was wir jetzt noch haben, bald nicht mehr kennen. Ich habe keine Angst, ich fühle mich gut behühtet, da ich nach der Bibel und dem Koran lebe. Ich danke für die interessante Schilderung über Jesus Margret
13.06.18
0:50
Ute Fabel sagt:
@ Sarah: Der ägyptische Pharao Echnaton ist eine historisch belegte Persönlichkeit und hat wie Alexander der Große oder Julius Cäsar tatsächlich gelebt. Abraham ist hingegen eine rein mythologische Figur, die wie Herkules, Odysseus oder Siegfried nie existiert hat. Auch die angebliche Geburt von Jesus Christus in Betlehem ist ein Märchen, das sich wie das Säugen der Zwillinge Romulus und Remus aus der römischen Sagenwelt durch eine Wölfin nie real zugetragen hat. Paulus von Tarsus, dem Jesus seinen eigenen Angaben zufolge erst posthum auf dem Weg nach Damaskus erschien sein soll, berichtet in der Bibel in den Paulusbriefen nichts von diesem mystischen Ereignis. Auch im Markusevangelium aus der Zeit um 70 unserer Zeitrechnung steht davon nichts. Erst Matthäus und Lukas, von denen niemand weiß, wer sie eigentlich waren, schreiben um 85 unserer Zeitrechnung stark Widersprechendes über eine vermeintlich übernatürliche Geburt von Jesus Christus. Ziemlich offensichtlich handelt es sich hierbei also um nichts anderes als eine klassische Legendenbildung zwei Generationen später.
26.12.18
3:11
1 2