Freitagspredigten, 08.06.2018

Kadr-Nacht – Nacht der Bestimmung

Die Hutba (Freitagspredigt) wird beim wöchentlichen Freitagsgebet der Muslime gehalten und behandelt sowohl religiöse, als auch gesellschaftliche Themen. Jede Woche liefert IslamiQ einen Überblick.

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2018
Freitagspredigt
Symbolbild: Minbar, Freitagspredigt, Hutba

In der Freitagspredigt der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) wird diese Woche über Kadr-Nacht und die Herabsendung des Korans gesprochen. Wenn Muslime die Botschaft des Korans verstehen, erkennen sie, warum die Kadr-Nacht so wertvoll sei. Sie sei eine der besten Gelegenheiten, um den Koran und den Propheten Muhammad (s) von neuem kennenzulernen, ihrem Weg zu folgen und alles Schlechte abzustreifen. Der Koran sei das Buch des Lebens: Er zeige Muslimen, wie sie sowohl im Diesseits als auch im Jenseits Glückseligkeit erlangen und sich von Versuchungen befreien können, die ihre Spiritualität bedrohen.

Die Werte des Korans basieren auf Nachsicht, Freundschaft und Geschwisterlichkeit. Der Koran möchte Nächstenliebe, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Geschwisterlichkeit und Zuverlässigkeit unter den Menschen fördern. Er biete Lösungen für die moralischen und sozialen Probleme der Menschen und zeige ihnen Wege zur inneren Entwicklung und Errettung. 

Die letzten zehn Tage des Ramadans mit der Kadr-Nacht seien eine schöne Gelegenheit den Koran aufmerksam zu lesen und eine enge und herzliche Beziehung zum ihm aufzubauen.

Nacht des Friedens: Kadr-Nacht

Die Freitagspredigt der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) thematisiert diese Woche ebenfalls die Kadr-Nacht (Nacht der Bestimmung). Die Kadr-Nacht habe Allah innerhalb der ‎letzten zehn Tage des Monats Ramadan ‎verborgen, damit Muslime jeden dieser Tage im ‎Bewusstsein, es könne “die” Nacht der ‎Bestimmung sein, mit Bittgebet, Gottesdienst und ‎reumütiger Vergebungsbitte verbringen. Ohne ‎Zweifel werde diese gesegnete Suche zu ‎spirituellen Gaben führen und dazu beitragen, ‎dass nur diejenigen, die danach suchen, auch ‎diese Schönheiten erlangen werden. Somit werden ‎vielleicht einige Muslime die Nächte des ‎Ramadans nicht verschwenden und das ‎vergängliche Leben nicht vergeuden.‎

Die Kadr-Nacht

In der Freitagspredigt des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) geht es ebenfalls um die Kadr-Nacht. Um diese Nacht gebührend zu verstehen und sie ihrem Wert gemäß begehen zu können müsse man sich mit der Botschaft des Koran, dessen Offenbarung in dieser gesegneten Nacht begonnen hat, beschäftigen und versuchen sie zu verinnerlichen.

Die Kadr-Nacht, die mehr Wert bei Allah habe, als tausend Monate zusammen, ist eine einmalige Gelegenheit für jeden Muslim, der nach dem Wohlgefallen Allâhs strebt, der sich von Sünden und Fehlern befreien möchte und der auf einen Neuanfang aus sei.

Jeden Freitag blickt die IslamiQ-Redaktion auf die Freitagspredigten der muslimischen Religionsgemeinschaften in Deutschland und gibt einen Überblick.

 

Leserkommentare

Charley sagt:
"Die Werte des Korans basieren auf Nachsicht, Freundschaft und Geschwisterlichkeit. Der Koran möchte Nächstenliebe, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, Geschwisterlichkeit und Zuverlässigkeit unter den Menschen fördern. Er biete Lösungen für die moralischen und sozialen Probleme der Menschen und zeige ihnen Wege zur inneren Entwicklung und Errettung." Klingt doch alles sehr nett,... hat nur leider das Problem, dass das nur für Moslems gilt. Wie will der Koran denn all diese Tugenden auch unter Nicht-Moslems verbreiten? Tja, geht nicht. Das heißt, dass der Islam sich erst verwirklicht (z.B. in seinen Tugenden), wenn alle Menschen Moslems sind. Was macht der Islam mit denjenigen "Speilverderbern", die einfach nichts mit diesem "Islam" zu tun haben wollen, diesem Islam, der ein Buch, einen "Propheten" und seine "gottgegebene" und darum nicht in Frage zu stellende Aussagen "verherrlicht" (um es sanft auszudrücken!)? Schon das zeigt die Brutalität des Islam, der die Gemeinschaft der freien, sich selbst bestimmenden Menschen nicht akzeptieren kann! Eigentlich ist er völlig unfähig, mit den Freiheitsfragen der Moderne umzugehen. Der Islam kennt nur "Gläubige", die sich einen Katalog von Religionsvorstellungen unterwerfen (insbesondere der Vorstellungen des Koran). In dieser Unfähigkeit kickt sich der Islam selbst aus der Zeitgenossenschaft. (Und jetzt komme man mir nicht wieder, dass ich über "den" Islam spreche. Diejenigen Moslems, die eine ernsthafte Zeitgenossenschaft anstreben, werden von der Mehrheit der Moslems abgelehnt!)
08.06.18
21:07
Charley sagt:
Der DITIB scheint ja nun sehr schlau in die listige Werkstatt Allahs hinein schauen zu können. Denn Allah hat Absichten! Das ist schon eine erbärmliche Gottesvorstellung. Sorry, liebe Leut, "Gott ist" ... und er tickt vor allem nicht nach menschlichen Maßstäben. "Die Kadr-Nacht habe Allah..., damit..." Berechnende psychologische Hinterlistigkeit! Wer soll das ernst nehmen? Das ist so etwas von menschlicher Projektion, wie es peinlicher wohl kaum geht. Ein in keiner Weise hergeleitetes "Ohne ‎Zweifel..." sichert aber die Zweifelsunterdrückung wirksam ab! Von außén angeschaut: Lustig!
08.06.18
21:16