AfD-Bundestagswahlkampf

Weidel fordert Korrekturen im Umgang mit Islam

Die Umfragewerte der AfD waren auch schon mal besser. Beim Auftakt ihres Bundestagswahlkampfes im Südwesten gibt sich die Partei geeint und setzt auf altbewährte Themen wie Islam, Flüchtlingspolitik und Kriminalität.

19
05
2017
AfD-Spitzenfrau Weidel fordert Korrekturen im Umgang mit dem Islam
AfD-Spitzenfrau Alice Weidel © Facebook, bearbeitet by iQ.

Zum Auftakt des AfD-Bundestagswahlkampfes im Südwesten hat Spitzenkandidatin Alice Weidel von der Politik Korrekturen im Umgang mit dem Islam gefordert. Sie wandte sich am Donnerstag vor mehr als 200 Bürgern in Stuttgart etwa gegen eine Vollverschleierung von Frauen im öffentlichen Raum und gegen eine Finanzierung von Moscheen und Moscheevereinen aus dem Ausland.

Weidel warnte vor dem politischen Islam. „So zu tun, als ob der Islam nichts mit dem Islamismus und der Islamismus nichts mit dem Terrorismus zu tun hätte, geht komplett an der Realität vorbei.“ Weidel ist Spitzenkandidatin ihrer Partei im Bund wie im Land.

AfD-Bundeschef Jörg Meuthen warf den anderen Parteien Mutlosigkeit bei der Bewältigung gesellschaftlicher Probleme vor. „Das ist eine politische Kapitulation, die wir erleben.“ Im Bundestag säßen keine Konservativen – es regierten mit CDU und SPD zwei linke Parteien. Die Opposition im Bundestag sei noch linker. Eine freiheitlich-konservative Opposition gibt es Meuthens Ansicht nach nicht. „Von der FDP will ich gar nicht groß reden.“

„Islam ist nicht Bestandteil dieser Kultur“

Die einzige wirkliche Opposition sei die AfD. Einige politische Gegner und Medien beschwörten den Niedergang der Partei, sagte Meuthen. Es gebe aber keinen Grund für Pessimismus. Er verwies darauf, dass die AfD bei 13 Wahlen in Folge in Landtage eingezogen sei. Deutschland brauche eine starke Kraft, die drei Punkte in sich vereine: einen modernen, aufgeklärten Konservatismus, eine konsequente Freiheitlichkeit und einen gesunden Patriotismus.

Viel Applaus bekam Meuthen für seine Worte zur deutschen Kultur: „Diese deutsche Kultur ist reich. Wir können auf unsere deutsche Kultur auch richtig stolz sein. Der Islam ist nicht Bestandteil dieser Kultur.“

Bei der Bundestagswahl will die Alternative für Deutschland (AfD) in Baden-Württemberg mindestens 15 Prozent holen. Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen schnitt sie mit 7,4 Prozent weniger stark ab als 2016 zum Beispiel in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg. Nach bisherigen Umfragen sieht es danach aus, dass die AfD am 24. September erstmals in den Bundestag einzieht. Allerdings haben sich die Umfragewerte für die Rechtspopulisten seit dem Herbst 2016 verschlechtert. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Manuel sagt:
Kopftuch, Dschihad, Niqab, Scharia und Antisäkularismus sind sicher nicht Bestandteil unsere (europöischen) Kultur, egal ob AfD oder nicht!
21.05.17
13:12
Ute Fabel sagt:
Ich bin absolut keine Freundin der AfD. Allerdings steht es jedem/jeder frei ein persönliches Urteil darüber zu fällen, welche Religionen oder Weltanschauungen für ihn/sie eine Bereicherung für die Gesellschaft darstellen und welche nicht. Keine Religion oder Weltanschauung hat Anspruch darauf von allen gemocht und geschätzt zu werden. Der Bürgerrechtler Wolf Biermann hat in einer Rede im Bundestag im Jahr 2014 lauthals gesagt, die Linke sei "der elende Rest dessen, was zum Glück überwunden ist". Dieses - legitime - Pauschalurteil mussten die Abgeordneten dieser Fraktion aus ertragen. Nach meiner persönlichen Meinung sind weder die AfD noch der Islam eine Bereicherung für Deutschland. Ich schätze vielmehr selbständiges, aufgeklärtes und offenes Denken.
22.05.17
8:40