Lüchow

Schweinekopf vor künftiger Moschee gefunden

Unbekannte haben an einer künftigen Moschee in Lüchow im Wendland ein Schweinekopf mit einem Hakenkreuz an die Außenwand angebracht. Der Staatsschutz ermittelt.

25
04
2017
künftige Moschee im Bahnhof Lüchow

In der Nacht zum Sonntag wurde an einer künftigen Moschee in Lüchow im Wendland ein Schweinekopf mit einem Hakenkreuz gefunden worden. Unbekannte haben den Schweinekopf an der Außenwand des geplanten Gebetsraumes angebracht. Der Kopf sei von dem zukünftigen Imam am Sonntag entdeckt worden, berichtete die „Elbe-Jeetzel-Zeitung“.

Der Schweinekopf wurde nach Ansicht eines Veterinärs von einem professionell geschlachteten Schwein abgetrennt, hieß es von der Polizei. In dem früheren Bahnhofsgebäude in Lüchow entsteht derzeit die erste große Moschee in der Region.

Die Pressestelle der Polizeiinspektion Lüneburg teilte IslamiQ auf Anfrage nun mit, dass der Staatsschutz wegen Volksverhetzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittle. Auf die Frage, ob die Polizei von einer islamfeindlichen Motivation ausgehe, antwortete die Pressestelle, dass erst die Ergebnisse des Staatsschutzes vorliegen müssen, um genauere Angaben zur Motivation geben zu können. Es könne auch sein, dass es einer aus der Nachbarschaft war, der „die Moschee dort nicht haben möchte“, so die Pressestelle weiter.

Momentan ermittelt die Polizei gegen Unbekannt, Hinweise oder einen Tatverdächtigen gebe es noch nicht, teilte die Pressestelle der Polizeiinspektion Lüneburg IslamiQ mit. Aktuell wird nach den bisher unbekannten Tätern gefahndet. Ein offizieller Zeugenaufruf wurde gestartet.

Es wäre nicht der erste islamfeindliche Angriff, bei dem Überreste von Schweinen benutzt worden. Politisch motivierte Taten, wie abgelegte Schweineköpfe vor Moscheen oder Kulturvereinen, treten in jüngster Vergangenheit immer wieder auf. (dpa, iQ)

Leserkommentare

meyer@gmx.de sagt:
Dort an der angrenzenden, ehemaligen Verladerampe wurden früher tausende Schweine der hiesigen Bauern in Viehwagon der DB verladen. Die ganze Rampe und Umgebung stank nach dem versickertem Kot und Urin der Tiere, und das noch lange nach Einstellung des Güterverkehrs! Tolle Gegend für eine Moschee
25.04.17
15:47
Renox sagt:
Schweineköpfe an Wänden anbringen ist selbstverständlich als Perversion zu bezeichnen. Das Schächten von Tieren soll nicht abartig sein?
18.05.17
15:40