Integrationsbeauftragte der Bundesregierung

Entspanntere Debatte um religiöse Symbole

Integrationsministerin Özoğuz fordert eine entspanntere Debatte um religiösen Symbole. Es gehe es nicht um Sieger und Besiegte, sondern um tragfähige Regelungen.

13
01
2017
Aydan Özoğuz fordert Ausbildung der Imamen in Deutschland
Ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration - Aydan Özoğuz © SPD / Dominik Butzmann, bearbeitet IslamiQ

Mehr Gelassenheit im Streit um religiöse Symbole und Bräuche in der Öffentlichkeit hat die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), gefordert. In der Diskussion um Verschleierung, Kruzifixe oder Gebetsräume gehe es nicht um Sieger und Besiegte, erklärte die Staatsministerin am Donnerstag in Berlin. Vielmehr müsse es in einer freiheitlichen und offenen Gesellschaft „intelligente Wege“ geben, auch in solchen Fragen tragfähige Regelungen auszuhandeln.

Als Beispiel erinnerte Özoguz an eine unproblematisch praktizierte Toleranz gegenüber Veganern. So wie Veganern auch in öffentlichen Kantinen Angebote gemacht würden, müsse es auch möglich sein, Muslimen Essen anzubieten, das ihren religiösen Regeln entspreche. Die Debatte um Bratwurst auf dem Speiseplan solle nicht ideologisch geführt werden. Wichtig sei vielmehr eine gesunde Ernährung.

Özoguz äußerte sich bei einer Veranstaltung der CIVIS-Medienstiftung für Integration in Berlin zum Thema „Das neue deutsche WIR. German Angst“.

Bei derselben Veranstaltung forderte die Eichstätter Medienwissenschaftlerin Friederike Herrmann, Medien und Politik sollten sich von der oft unbewussten Macht öffentlicher „Narrative“ befreien. Gerade die Migrationsdebatte der beiden vergangenen Jahre sei von solchen Narrativen beherrscht worden, in denen ein gefühlter Zusammenhang von Flüchtlingszuzug und Kriminalität immer mehr zu einem nicht mehr hinterfragten Mythos geronnen sei.

Die Berichterstattung in den Wochen nach der Kölner Silvesternacht 2015 und dem Sexualmord von Freiburg 2016 hätten das eindrucksvoll gezeigt. Medien hätten die Aufgabe, über die Dynamik solcher Meinungsbildungsprozesse kritisch zu berichten und sich von der suggestiven Macht der Narrative zu lösen, sagte Herrmann. (KNA, iQ)

Leserkommentare

Mads sagt:
Ich hätte auch nichts dagegen, wenn Muslime etwas entspannter wãren, wenn es um ihre islamistischen symbole geht. Und warum sollen wir uns in unseren Kantinen muslimischen Regeln unterwerfen? Können Muslime hier nicht entspannter sein und uns unser Schweinefleisch lassen? Jeder darf essen, was er mag.
16.01.17
10:14
Manuel sagt:
@Mads: Vollkommen richtig, viele Moslems sind immer gleich da mit Diskriminierungsvorwürfen, sind aber nicht bereit einmal bei sich selbst anzufangen und zeigen ständig mit dem Finger auf andere.
16.01.17
17:51