Frankreich

Familienministerin vergleicht das Kopftuch mit Sklaverei

Frankreichs Familienministerin vergleicht muslimische Frauen mit Schwarzen, die die Sklaverei befürworten. Yves Saint Laurent-Mitbegründer Pierre Bergé spricht in dem Zusammenhang von“Diktaturen“.

01
04
2016
Burkini © Marks & Spencer

Die sozialistische Familienministerin Frankreichs, Laurence Rossignol, empörte sich in einem Interview mit dem französischen Radiosender „RMC“ über bekannte Modefirmen wie Dolce & Gabanna, Marks & Spencer und Uniqlo, die spezielle Kleidung für muslimische Frauen anbieten. Auf der französischen Webseite der Bekleidungskette Marks & Spencer werden beispielsweise Burkinis angeboten, eine Badebekleidung für muslimische Frauen. DKNY hatte eine spezielle Kollektion für den Ramadan entworfen.

In dem Interview sagt die Familienministerin, dass die Modeketten sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen und in gewisser Weise für ein „Einsperren des weiblichen Körpers“ werben. Das sei unverantwortlich.

Doch damit nicht genug. Rossignol setzt zu einem skurrilen Vergleich an, als der Interviewer entgegenhält, muslimische Frauen trügen die Kleidung aus freien Stücken und ganz bewusst. „Es gab auch amerikanische Neger, die für die Sklaverei waren.“, sagt sie und entschuldigt sich im Nachhinein nur für das Wort „Neger“, als sie wegen ihrer Wortwahl kritisiert wird.

Abdallah Zekri, Präsident der französischen Beobachtungsstelle für Islamfeindlichkeit warf der Ministerin eine Stigmatisierung muslimischer Frauen vor. Fast 30.000 Unterstützer fand die Online-Petition für ihren Rücktritt.

Auch aus der Modebranche gibt es Kritik. Pierre Bergé, Mitbegründer des Modehauses Yves Saint Laurent, sagt in einem Interview, er sei gegen modische Kleidung für muslimische Frauen. Man werde mit der Unterstützung dieses Trends „Komplizen der Diktaturen, die Frauen dazu zwingen, sich zu verstecken“. Seine Kollegen sollten auf das Geld aus dieser Sparte verzichten.

Immer wieder wird die Bekleidung muslimischer Frauen Gegenstand von hitzigen Diskussionen in Frankreich. Seit 2011 gilt das Burka-Verbot, das nicht speziell muslimische Frauen erwähnt, aber von einem Verbot spricht, auf der Straße und an anderen öffentlichen Orten Kleidung zu tragen, „die dazu bestimmt ist, das Gesicht zu verbergen“. Seit 2004 ist es an Frankreichs öffentlichen Schulen verboten, die Religionszugehörigkeit offen zur Schau zu stellen, davon sind wieder mehrheitlich die muslimischen Frauen betroffen. So kam es vor einem Jahr zu dem Fall, dass ein langer schwarzer Rock einer muslimischen Schülerin als religiöses Symbol interpretiert und sie vom Unterricht ausgeschlossen wurde.

Leserkommentare

Manuel sagt:
Die Burka ist ein Symbol des Islamismus und sowas hat in Europa genausowenig etwas zu suchen, wie Symbole des Faschismus. Außerdem herrscht in Frankreich ein konsequenter Laizismus und zwar für alle Religionen, auch für das Christentum und dem Judentum, auch die jüdische Kopfbedeckung, die Kippa ist in Schulen verboten, nur komisch, dass die Juden damit kein Problem haben. Die ganze Artikel ist tendenziös bzw. subjektiv und tut so, als würde es alleine nur die Moslemas betreffen, was eindeutig falsch ist. Frankreich ist nun mal ein laizistischer Staat und das haben auch die Moslems zu akzeptieren, wenn sie in Frankreich leben und nicht ständig zu versuchen hier ihre islamische Gesellschaftsordnung aus ihren Heimatländern durchzudrücken und dann lauthals Diskriminierung zu schreien, wenn dieser Laizismus angewendet wird. In Frankreich ist der Laizismus sogar in der Verfassung verankert und die ist der einzig Maßstab der gilt und nicht der Koran oder andere islamische Schriften, wem das nicht passt, es gibt ja andere Staaten!
01.04.16
18:48
Suleiman sagt:
Da Manuel nicht müde wird fremden Leuten, die er nicht kennt, die Auswanderung in andere Länder nahezulegen: Manuel, wenn dir Deutschland nicht laizistisch genug ist, kannst du gerne nach Frankreich gehen. Es gibt ja schließlich auch andere Staaten, sagst du ja selbst. Oder in die Türkei. Du bist ja ein erklärter Atatürk-Fan. In Indien und China ist der Laizismus übrigens auch in der Verfassung verankert, wie wär's denn damit? Auf Wiedersehen, Manuel.
02.04.16
13:16
Manuel sagt:
@Suleiman: Ich bin ja zufrieden, dir und deinen moslemischen Freunden, passt ja offenbar der laizistisch-säkulare Staat nicht, außerdem ging es hier um Frankreich. Es zwingt dich und deine Freunde ja nicht in westlichen säkular-laizistischen Staaten unter Ungläubigen zu leben.
03.04.16
0:26
Marianne sagt:
@Suleiman: Sie sind ungeheuerlich. Muslime kommen nach Europa und versuchen Europa ihren eigenen Wünschen gemäß umzumodeln, statt sich zu integrieren. Wenn dem dann Widerstand entgegenschlägt, schlagen Sie vor, dass die Einheimischen das Land doch verlassen können, wenn ihnen die von Muslimen aufgestellten Forderungen nicht gefallen. Wen wundert es da, dass in Deutschland ein Rechtsruck stattfindet? Leute wie Sie verunsichern die Menschen. Wir müssen uns im übrigen keineswegs alles gefallen lassen von Zuwanderern. Und wer seinem Glauben gemäß leben möchte, sollte sich in der Tat einfach einen Staat suchen, in dem das besser möglich ist, als in Deutschland oder dem Rest Europas. Die Muslime hingegen, die sich mit unseren Gesetzen und Regeln arrangieren können, sind herzlich willkommen. Die Türkei ist im übrigen schon längst nicht mehr die Türkei Atatürks. Wie Sie wissen spricht die AKP yon der Neuen Türkei (Yeni Türkiye). Und diese Türkei entwickelt sich hin zu einem Islamischen Staat.
06.04.16
15:03
Charley sagt:
Ich beglückwünsche jede Muslima zu ihrem bequemen, simplen Selbstverständnis, wenn dieses mit der "islamischen" Bekleidung steht oder fällt. Hallo, es ist Mode, hier also "religiöse Folklorekleidung". Und wie peinlich, dass das religiöse Identitätserlebnis an solchen Stofffetzen hängt. Der Schritt von Folklore zur Sekte ist nicht weit, die Gruppenidentifizierung muss nur ein wenig weiter getrieben werden. Einfach mal den Text von Elvis Presleys "don't you step on my blue suede shoes" zur Kenntnis nehmen. Auf solch pubertärem Niveau scheint mir diese moslemische Entrüstung zu liegen, wenn jemand in eine Krise kommt, weil er seine Vereinskluft nicht pflegen soll. Im Prinzip wäre mir das egal. Es gibt auch andere Kleidung, die mir ästhetisch nicht zusagt, aber ich ertrage sie. Aber wenn es so bedeutungsschwanger überfrachtet ist, dann schrillen alle Alarmglocken, denn mit Burkini-Ansprüchen, z.B. im Schwimmunterricht in Schulen oder gar Teilnahmeverweigerung deshalb am Schwimmunterricht oder auch Sexualkundeaufklärung drängelt sich prinzipiell ein übergriffiger sozialer Gestaltungsanspruch in unsere Kultur, den ich gerade wegen seines dogmatischen Hintergrundes für fremd gegenüber dem Geist der europäischen Kultur ansehe!
06.04.16
23:43
Marina sagt:
Religiöse frauenunterdrückerische Kleidungstücke wie z.B. das muslimische Kopftuch sollten an Universitäten, an Schulen, Kindergärten, öffentlichen Einrichtungen, Behörden, nicht getragen werden dürfen. Das Kopftuch ist das Zeichen der Ungleichheit der muslimischen Frau, der Unterdrückung und Unfreiheit. Selbst in Deutschland ist es schon so weit, daß an Schulen muslimische Mädchen von muslimischen Jungen aufgefordert werden, ein Kopftuch zu tragen. Gerne meinen Brüder, ihre Schwestern bevormunden zu können. Siehe z.B. die Dokumentation: Ein Staat, zwei Welten! Natürlich gibt es auch junge Frauen in Deutschland, die das Kopftuch freiwillig tragen, demonstrativ getragen als Zeichen der Abgrenzung, als vermeintliches Zeichen der eigenen Reinheit und vermeintlichen eigenen Ehrbarkeit - eine aufdringliche Zurschaustellung der eigenen Religionszugehörigkeit. Wenn man bedenkt, daß in muslimischen Ländern wie Saudi Arabien, Yemen, Pakistan, Afghanistan, Iran, Irak - die Frauen GEZWUNGEN werden, sich zu verhüllen, dann würde ich eigentlich von den muslimischen Frauen HIER IM NOCH FREIEN Deutschland erwarten, daß die hiesigen muslimischen freien Frauen hier in Deutschland sich mit ihren unterdrückten Schwestern in den muslimischen Länden solidarisieren und EBEN NICHT das Unterdrückungs-Kleidungsstück Kopftuch zu tragen. Aus Solidarität zu den Schwestern, die nicht frei entscheiden dürfen, sondern die in Kleidungsgefängnisse gepreßt werden. Weigern sich diese Frauen in den muslimischen Ländern, Unterdrückungs-Kopftücher zu tragen, so kann dies für sie öffentliche Auspeitschungen oder Kerker bedeuten. Deshalb - ich möchte in Deutschland an sämtlichen Schulen, Kindergärten, Universitäten, Behörden frreie Frauen mit freiem Haupt sehen. Bereits werden schon kleine Mädchen in Kindergärten auch bei uns in Deutschland mit Kopftüchern geschickt oder auch an Grundschulen. Wehret den Anfängen der Unfreiheit und Unterdrückung der Mädchen. Zur Folge hat die Kopftuchtragerei auch, daß die Mädchen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen dürfen, daß sie nicht mit ins Schullandheim dürfen, daß sie früh verheiratet werden. In der Türkei war das Kopftuch an Universitäten und Schulen bis noch vor kurzem verboten durch den Begründer der Türkei, Atatürk. Erdogan, der die Islamisierung der Türkei vorantreibt, hat das Kopftuch an Universitäten und Schulen wieder erlaubt. Ein Rückschritt für die Gesellschaft. Wir haben selbstverständlich in Deutschland Religionsfreiheit. Was bedeutet, jeder kann glauben, was er möchte und seine Religion im privaten Rahmen ausüben. Religion ist Privatsache. Jeder kann tun und lassen für sich privat, was er/sie möchte. Jedoch, die Grenze ist die Nase des anderen. Deutschland / Europa - ist christlich geprägt. Und so soll es auch bleiben. Ich möchte keine weitere schleichende Islamisierung Deutschlands. Ich möchte, daß sich die Mädchen hier frei und selbstentscheidend entwickeln können, ohne aufdringliche Glaubenszeichen zu tragen oder gezwungen werden, sie zu tragen. Ich möchte keine Knaben- und erst recht keine Mädchen-Beschneidung aus religiösen Gründen und ich möchte auch keine betäubungslose Schächterei in unserem Land. Leider hat das Land Hessen einem türkischen Schächter eine Dauer- Ausnahmegenehmigung erteilt. Rüstem Altinküpe. Ich verstehe nicht, daß hier die Religion Vorrang hat vor dem Tierschutz. Der Tierschutz muß über privaten Interessen stehen. Religion ist Privatsache. Und Tierschutz ist keine Privatsache, wenn Tiere betäubungslos geschächtet werden, aus RELIGIOTISCHEM Grund. Sie betäubungslos zu töten ist eine elendige und grausame Barbarei. Und je mehr Muslime, je mehr Aushöhlung unseres Grundgesetzes durch einfältige willfährige Richter. Die Unterdrückung der Mädchen und Frauen fängt in den Schulen an. Wehret den Anfängen und wehret den Schülerinnen und Studentinnen, das Kopftuch dort zu tragen. Für viele würde es eine Befreiung sein von der Bevormund der Eltern, der Brüder, des muslimischen Umfeldes. Und laßt uns die elendige barbarische betäubungslose muslimische Schächterei stoppen. Außerdem, der Mensch kann sehr gut auch ohne Fleisch leben. Wenn er/sie kein halal Fleisch (oder koscher Fleisch) bekommen kann, so kann er/sie sich auch sehr gut vegetarisch ernähren. Das ist sowieso gesünder.
31.10.17
22:12