Berlin

Schülergruppe beleidigt Berliner Schüler bei Klassenfahrt rassistisch

Die Grundschulzeit endet für Schüler aus Berlin-Kreuzberg mit einer Klassenfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern. In Greifswald treffen sie auf Brandenburger Schüler – und erleben Rassismus.

24
07
2025
Symbolbild Schüler mit Migrationshintergrund © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild Schüler mit Migrationshintergrund © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Schüler einer sechsten Klasse aus Berlin-Kreuzberg sind bei einer Klassenfahrt nach eigenen Angaben mehrfach rassistisch angefeindet worden. Es sei in der Jugendunterkunft im vorpommerschen Greifswald zu rassistischen Äußerungen einer Schülergruppe aus Brandenburg gekommen, dabei sei auch ein Hitlergruß gesehen worden, teilte die Berliner Senatsbildungsverwaltung mit. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ berichtet. Zu den Vorfällen kam es demnach in der letzten Juni-Woche.

Die Zeitung zitiert die Mutter einer zwölfjährigen Schülerin, die von Beleidigungen durch Schüler aus zwei Schulen aus dem Osten und Süden Brandenburgs berichtet. Vor allem die männlichen Grundschüler aus der Berliner Klasse, die zu 80 Prozent von Kindern mit Migrationshintergrund besucht werde, seien Ziel der verbalen Angriffe der älteren Brandenburger Schüler gewesen. Von massiven rassistischen Drohungen und aggressiven Anfeindungen sei die Rede.

Mutter: Andere Lehrer wimmelten Problem ab

Laut der Mutter hätten die Klassenlehrer aus Kreuzberg die jeweiligen Lehrer der Brandenburger Klassen angesprochen. Bei der Klasse aus Strausberg hätten sich die Lehrer einsichtig gezeigt und mit ihren Schülern geredet. Von den Lehrern der Zehntklässler aus dem Süden Brandenburgs seien die Berliner Lehrer «abgewimmelt» worden.

Statt Hilfe zu erhalten, „wurden unsere Kinder fünf Tage lang beleidigt und beschimpft“, zitierte die Zeitung die Mutter. Die Eltern, von denen manche schon vorher Bedenken angesichts der Fahrt gehabt hätten, und die Schule seien erst nach der Klassenfahrt über die Vorfälle informiert worden.

Brandenburger Ministerium: Anliegen wird ernst genommen

Das Brandenburger Bildungsministerium geht dem geschilderten Vorfall nach eigenen Angaben nach. Ein Sprecher sagte, das Ministerium nehme das Anliegen ernst und werde sich auch mit der Berliner Senatsverwaltung austauschen, bisher seien keine Information dazu mitgeteilt worden. «Ein rassistisches und diskriminierendes Verhalten, wie es geschildert wird, wäre nicht zu tolerieren und müsste mit beteiligten Schülerinnen und Schülern aufgearbeitet werden.» Rassistische oder beleidigende Äußerungen werden innerhalb eines Meldeverfahrens aufgearbeitet. (dpa, iQ)

Leserkommentare

grege sagt:
Mittlerweile herrscht mehr Klarheit über die Vorfälle, die zu einer differenzierteren Sicht veranlassen. Demzufolge haben sich beide Seiten, auch die überwiegend muslimsiche Schulklasse aus Berlin, fehlverhalten. Wiedereinmal ein typisches Beispiel für die einseitige Berichterstattung von islamiq.de
29.07.25
19:57