Islamfeindlichkeit

Religionsgemeinschaften verurteilen Bombendrohung gegen Moschee

Islamische Religionsgemeinschaften verurteilen die Bombendrohung gegen die Kölner Zentralmoschee und fordern von Politikern ein besseres Sicherheitskonzept für Moscheen.

10
07
2019
Moschee DITIB Zentralmoschee
DITIB Zentralmoschee Köln © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Islamische Religionsgemeinschaften verurteilen die gestrige Bombendrohung durch Rechtsextremisten gegen die Zentralmoschee in Köln Ehrenfeld. Sie zeigen sich besorgt über zunehmende islamfeindliche Entwicklungen in Deutschland.
„Wir sind entsetzt, dass die rechtsradikale Hetze uns Tag für Tag in Angst und Schrecken versetzt und einen ungestörten Moscheetagesablauf behindert“, erklärt die aktuelle Sprecherin des Koordinationsrates der Muslime in Deutschland (KRM) Nurhan Soykan.

„Trotz dieser zutiefst besorgniserregenden Entwicklungen, ändert die Polizei ihre Gefahreneinschätzung nicht. Es muss mehr getan werden, um Moscheen und muslimische Einrichtungen in Deutschland besser zu schützen und den rechten Extremismus zu bekämpfen. Übergriffe und Kriminalität aus dem rechten Spektrum gegen Muslime haben ein unerträgliches Maß erreicht in Quantität und Qualität“, kritisiert Soykan weiter.

Besseres Sicherheitskonzept für Moscheen

„Wir haben in den letzten Monaten immer häufiger Angriffe gegenüber Moscheen verzeichnet. Aber die Bombendrohung gegenüber der Zentralmoschee nimmt noch eine ganz neue Dimension an. Solche Drohungen haben die Wirkung, dass Muslime Angst haben in die Moscheen zu gehen. Was wir von der Politik deshalb fordern ist ein neues Sicherheitskonzept gegenüber muslimischen Einrichtungen, das den Muslimen wieder ein Gefühl der Sicherheit gibt“, fordert Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrats.

Auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) reagiert mit einer Stellungnahme bestürzt auf die Bombendrohung. Die Religionsgemeinschaft lobt aber die schnelle und gewissenhafte Reaktion der Sicherheitsbehörden. „Ich danke der Polizei für die schnelle Absicherung des Geländes und Einleitung der Ermittlungen“, erklärt der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek. Gleichzeitig fordert aber auch der ZMD angesichts der wiederholten Moscheeangriffe eine bessere Sicherung von Moscheen in Deutschland. „Sie sind öffentliche Gebäude des Landes und als Religionsstätte genießen sie unseren besonderen Schutz“, so Mazyek weiter.

Am Diensttagvormittag erhielt die Kölner Zentralmoschee der DITIB eine Drohmail von einer rechtsradikalen Gruppe. Darin wurde ein „Großschadensereignis bis 11.15 Uhr“ angekündigt. Die Polizei reagierte sofort auf einen Notruf der Gemeinde und riegelte das gesamte Moscheegelände weiträumig ab. Mit Spürhunden wurde nach Sprengsätzen gesucht. Eine Bombe sei nicht gefunden worden. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Als Zeichen der Solidarität mit der betroffenen Gemeinde rufen die im KRM gebündelten islamischen Religionsgemeinschaften zur gemeinsamen Teilnahme am Freitagsgebet in der Moschee in Köln auf.

Leserkommentare

1440/11/07 sagt:
Ich fand die Koranschändungen weitaus schlimmer.
10.07.19
14:55
Stratmann sagt:
Der Islamiq-Beitrag beginnt mit folgendem Satz: "Islamische Religionsgemeinschaften verurteilen die gestrige Bombendrohung durch Rechtsextremisten gegen die Zentralmoschee in Köln Ehrenfeld." Dies ist eine Vorverurteilung, bevor klare Indizien vorliegen. (Nach dieser Methode der Vorverurteilung hatten die Nazis beim Reichstagsbrand die Schuld gleich den Kommunisten in die Schuhe geschoben und dann propagandistisch ausgeschlach- tet.) Anderswo wurden beispielsweise auch durch PKK-Anhänger Brandsätze gegen Ditib-Moscheen gelegt. Auch weitere Gruppierungen und Drahtzieher kommen gerade am gestrigen Tag in Frage. Ditib-Vertreter würden sich ja ebenfalls gegen Vorverurteilungen wehren, wenn in Deutschland wieder gewaltsam Gülen-Vereine angegriffen würden. Ansonsten nehme ich die rechtsextremistischen Gefahren sehr ernst und will Übergiffe von rechts keineswegs relativieren.
10.07.19
22:25
Kritika sagt:
Liebe Leser Beides, die Koran Blätter in der Toilette und den Fehlalarm sind gleich unbedeutend. Unendlich bedeutender dagegen ist der Process in Freiburg, wo ein Dutzend Allah treue Muslims sich für eine Massenvergewaltigung an einer jungen Frau ( nur eine Ungläubige ) verantworten muss. Leider konnte sich Islamiq noch nicht dazu durchringen, einen entsprechenden Kommentar zu verfassen, oder eine Begründung zu versuchen, weshalb offensichtlich gerade junge Muslims zu solche Verbrechen neigen. Weitere junge Muslims wurden bereits wegen SexualMorde in und um Freiburg zu lebenslang verurteilt. In allen Fällen waren die Opfer Ungläubige junge Frauen. " Solche sind schlimmer als das Vieh " so sagt der Edle und Heilige Koran. Traurich, Kritika
11.07.19
13:03
Brad Lewis sagt:
Vielleicht könnten die Moschee-Erbauer ihr Areal durch eine abschirmende Mauer mit bewachtem Zugangsportal selber beschützen? Auch Fabrik- oder Konzerngelände werden in der Regel durch firmeneigenes Personal vor unzulässigen Besuchern geschützt. Moschee-Vereine können das bestimmt ebenso. .
11.07.19
19:22