Vergangenes Jahr wurden mehr als 1000 Übergriffe auf Muslime begangen. Muslime fordern einen Beauftragten gegen Islamfeindlichkeit und starten eine Petition.
Unter dem Motto „Zeit für einen Beauftragten gegen Islam-und Muslimfeindlichkeit” hat der Jura-Student Mulla Çetin eine Petition gestartet. Ziel sei es, auf die mittlerweile tief verwurzelte antimuslimische Stimmung in allen Schichten der Bevölkerung aufmerksam zu machen. Zurzeit wurden über 666 Unterschriften gesammelt.
Laut einem Bericht der „Neuen Ruhr Zeitung“ (Mittwoch) wurden im vergangen Jahr 1069 Übergriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen in Deutschland begangen, heißt es in der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion herausgeht.
„Islam- und Muslimfeindlichkeit betreffen uns alle, denn sie sind Türöffner in die bürgerliche Mitte. Dort angelangt, ebnen sie den Weg für Hass und Gewalt gegenüber weiteren Minderheiten bis hin zu politisch Andersdenkenden. Es ist ein Hass, der das gesellschaftliche Klima in unserem Land vergiftet und die Menschen spaltet“, heißt es in der Petition.
In diesem Jahr habe die Bundesregierung das Amt des Antisemitismusbeauftragten ins Leben gerufen. Dies war ein richtiger Schritt. Aufgrund der aktuellen Situation sei es daher höchste Zeit, im Innenministerium auch ein Ressort für einen Beauftragten gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit einzurichten. „Es wäre ein wichtiges Zeichen, dass Deutschland das Problem anerkennt und auch konsequent angeht“, so die Initiatoren.
Zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/zeit-fuer-einen-beauftragten-gegen-islam-und-muslimfeindlichkeit