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Befragung von Berliner Kindern zu religiösem Druck an Schulen geplant

Neue Daten für die Schulpolitik: Der Berliner Senat plant eine große Schülerbefragung. Sie soll Klarheit über religiöses Mobbing bringen. Warum das Thema nicht unumstritten ist.

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2025
Symbolbild: Schule, Rechtsextreme Vorfälle an Schulen © Shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Schule, Rechtsextreme Vorfälle an Schulen © Shutterstock, bearbeitet by iQ

Der Berliner Senat will mehr Klarheit über den Umfang von religiösem Mobbing an Schulen in der Hauptstadt bekommen. Eine wissenschaftliche Befragung von Tausenden Schülerinnen und Schülern soll Mitte 2026 unter anderem darüber Auskunft geben, wie stark diese sich durch religiösen Konformitätsdruck belastet fühlen, berichtet der Berliner „Tagesspiegel“ unter Berufung auf eine Antwort der Bildungsverwaltung auf eine Anfrage der Abgeordneten Marianne Burkert-Eulitz (Grüne).

Über die Befragung war demnach bislang bekannt, dass damit erstmals ein „Berliner Gewalt- und Konfliktbarometer“ erstellt werden soll. Dazu befragt das Institut für Demoskopie Allensbach Sechst-, Neunt- und Zwölftklässler an 450 Schulen. Die wissenschaftliche Begleitung liegt bei den Universitäten Bielefeld und Wuppertal, den Auftrag gab Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU).

2021 hatte Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (SPD) vergeblich einen Versuch gestartet, eine Anlauf- und Dokumentationsstelle für religiös begründetes Mobbing zu schaffen. Kritiker, darunter auch Vertreter von Kirchen, islamischen und jüdischen Gemeinden, bemängelten damals, dass das Projekt vor allem Schülerinnen und Schüler muslimischen Glaubens im Blick habe. Dadurch würden bereits weit verbreitete antimuslimische Einstellungen gestärkt und antimuslimischer Rassismus gefördert. (KNA/iQ)

Leserkommentare

Timotheus sagt:
Vertreter jüdischer Gemeinden sollen dagegen sein, dass anti-jüdisches Mobbing und Drangsalieren an Schulen genauer erforscht wird? Echt jetzt? Haben islamisch orientierte Gruppierungen und Verbände Angst vor unliebsamen und sehr schlimmen Erkenntnissen durch solche Befragungen und kritisches Hinterfragen? Sollen denn ggfs. Wahrheiten nicht wirklich in den Fokus gerückt werden, weil dadurch Koranverfechter Nachteile und schwindende Glaubwürdigkeit erdulden müssten? Natürlich müssen auch charismatische Erwecker-Aktivitäten und rigorose Bibelfanatiker genauer unter die Lupe genommen und analysiert werden. Wie auch alle Sekten-Umtriebe und Prediger-Extremisten mit ihrer Schülerschaft.
27.12.25
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