Kommunalstichwahlen

AfD scheitert in NRW-Stichwahlen deutlich

Die AfD hat in den Stichwahlen in NRW schwere Niederlagen erlitten. In Gelsenkirchen, Duisburg und Hagen scheiterten ihre Kandidaten deutlich – ein herber Rückschlag für die kommunalen Ambitionen der Partei.

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2025
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Symbolbild: Wahlen, Wahlbrief © shutterstock, bearbeitet by iQ.
Symbolbild: Wahlen, Wahlbrief © shutterstock, bearbeitet by iQ.

Die Kommunalstichwahlen in Nordrhein-Westfalen haben am Sonntag nicht nur Machtverschiebungen zwischen SPD, CDU und Grünen gebracht – sie markieren auch eine deutliche Niederlage für die AfD. In gleich mehreren Städten, in denen die Partei bis zur Stichwahl im Rennen um das Oberbürgermeisteramt stand, wurden ihre Kandidaten klar geschlagen.

In Gelsenkirchen, einer ihrer Hochburgen, unterlag AfD-Kandidat Norbert Emmerich mit 33,1 Prozent deutlich gegen SPD-Kandidatin Andrea Henze, die mit 66,9 Prozent gewann. In Duisburg erzielte der AfD-Bewerber Carsten Groß nur 21,4 Prozent – Amtsinhaber Sören Link (SPD) wurde mit 78,6 Prozent im Amt bestätigt. Auch in Hagen blieb die AfD chancenlos: Michael Eiche kam auf 28 Prozent, CDU-Kandidat Dennis Rehbein setzte sich mit 71,7 Prozent klar durch.

Die AfD hatte im Vorfeld der Wahlen stark auf diese Städte gesetzt und gehofft, erstmals einen Oberbürgermeister in einem westdeutschen Ballungsraum stellen zu können. Beobachter hatten das Szenario vor allem in Hagen und Gelsenkirchen für möglich gehalten. Doch die Ergebnisse zeigen, dass es der Partei nicht gelungen ist, über ihre Stammwählerschaft hinaus Mehrheiten zu gewinnen.

„Die Wähler haben der AfD in NRW klar die rote Karte gezeigt“

„Die AfD ist in Nordrhein-Westfalen an einer klaren Abgrenzung der demokratischen Kräfte gescheitert“, sagte der Politikwissenschaftler Michael Rademacher im Gespräch mit dem WDR. „Gerade in den Stichwahlen hat sich gezeigt, dass breite Bündnisse gegen die AfD mobilisieren können.“

Während CDU und SPD teils historische Siege und Verluste verzeichneten – wie den Machtwechsel in Dortmund oder den SPD-Erfolg in Köln –, bleibt die AfD ohne nennenswertes kommunales Spitzenamt. Für die Partei bedeutet das ein empfindlicher Rückschlag in ihrer kommunalpolitischen Strategie, über Rathäuser und Stadtspitzen bundesweit stärker Fuß zu fassen.

„Die Wählerinnen und Wähler haben der AfD in NRW klar die rote Karte gezeigt“, kommentierte SPD-Landeschef Achim Post. Auch CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst sprach von einem „ermutigenden Signal für die Demokratie“.

Damit bleibt die AfD in Nordrhein-Westfalen trotz steigender Umfragewerte auf Landes- und Bundesebene vorerst ohne kommunalen Durchbruch.