Eine UN-Kommission wirft Israel im Gazastreifen Völkermord vor. Vor der UN-Vollversammlung weist Premier Netanjahu den Vorwurf zurück und verteidigt sein Vorgehen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seinen Genozid gegen die Hamas im Gazastreifen verteidigt und Vorwürfe eines Genozids gegen Palästinenser zurückgewiesen. „Für Israel ist jedes zivile Opfer eine Tragödie. Für die Hamas ist das eine Strategie“, sagte er vor der UN-Vollversammlung in New York.
Die Hamas benutze Zivilisten als menschliche Schutzschilde und „Requisiten in ihrem kranken Propagandakrieg in Israel gegen Israel», den die westlichen Medien glaubten.
Vorwürfe, seine Regierung begehe einen Völkermord an den Palästinensern, seien haltlos, sagte Netanjahu. „Würde ein Land, das Völkermord begeht, die von ihm angeblich angegriffene Zivilbevölkerung bitten, sich aus der Gefahrenzone zu entfernen“, fragte er. Die Wahrheit sei auf den Kopf gestellt worden. Die Hamas, die die Ermordung aller Juden fordere, werde verschont, „während Israel, auf die Anklagebank gesetzt wird“.
Auch Vorwürfe, Israel setze Hunger als Waffe ein, ließ der Regierungschef nicht gelten. „Wenn es in Gaza nicht genug zu essen gibt, dann liegt das daran, dass die Hamas es stiehlt“, sagte er. Sogar die UN, „die nicht gerade ein Unterstützer Israels ist“, habe zugegeben, dass die Hamas 85 Prozent der Lastwagen mit Hilfsgütern geplündert hätten. „Jene, die die Ritualmordlegenden von Völkermord und Hungersnot gegen Israel verbreiteten, sind nicht besser als diejenigen, die im Mittelalter Ritualmordlegenden gegen die Juden verbreiteten“, warnte Netanjahu.
Eine von den Vereinten Nationen eingesetzte Menschenrechtskommission bestätigt in einem Bericht, dass Israel im Gazastreifen Völkermord begeht. Die Experten sehen vier von fünf Tatbeständen der UN-Völkermordkonvention erfüllt. Darunter gezielte Tötungen von Zivilisten, die Verursachung schwerer Schäden, lebensfeindliche Bedingungen und die Verhinderung von Geburten. Sie sprechen von einer klaren Absicht, die palästinensische Bevölkerung zu vernichten, und verweisen auf Reden führender israelischer Politiker. (dpa, iQ)