Global Sumud Flotilla

Aktivisten wollen mit Gaza-Flottille israelische Blockade durchbrechen

Von Barcelona aus ist die „Global Sumud Flotilla“ in See gestochen. Internationale Aktivisten wollen die illegale Blockade des Gazastreifens durchbrechen. Israel kündigt Widerstand an – die Mission gilt als riskant.

01
09
2025
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Solidarität mit Palästina © shutterstock, bearbeitet by iQ
Symbolbild: Solidarität mit Palästina © shutterstock, bearbeitet by iQ

Von Barcelona aus ist am Sonntag die „Global Sumud Flotilla“ in Richtung Gazastreifen aufgebrochen. Die Initiative, bestehend aus mehreren Schiffen mit internationalen Aktivisten, Parlamentariern und öffentlichen Persönlichkeiten, hat das Ziel, die seit Jahren bestehende illegale israelische Blockade zu durchbrechen und auf die humanitäre Katastrophe und dem Genozid im Gazastreifen aufmerksam zu machen. Die Ankunft wird Mitte September erwartet.

Begleitet von hunderten Unterstützern legten die Schiffe gegen 15:30 Uhr ab. Die Stimmung beim Abschied war geprägt von Solidarität und Entschlossenheit. „Die Resonanz war überwältigend, niemand hatte mit so vielen Menschen gerechnet, die uns verabschieden“, berichtete Journalist Mauricio Morales vom Bord der Familia.

„Sie versagen in ihrer elementaren Pflicht, ein Genozid zu verhindern“

Kurz vor dem Aufbruch hatten zahlreiche prominente Unterstützerdie israelische Politik kritisiert, darunter auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie sprach von einem „Völkermord“ an den Palästinensern und warf Regierungen weltweit vor, ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen nicht einzuhalten. „Sie versagen in ihrer elementaren Pflicht, ein Genozid zu verhindern und ihre Komplizenschaft mit der Besatzung zu beenden“, sagte Thunberg.

Auch palästinensische Aktivisten wie Saif Abukeshek aus Barcelona erhoben schwere Vorwürfe. „Die Menschen in Gaza werden bewusst dem Hunger ausgesetzt. Krankenhäuser, Schulen und Wohnhäuser werden bombardiert, um das palästinensische Leben auszulöschen“, so Abukeshek.

Die Flottille besteht aus Delegationen aus 44 Ländern und soll unterwegs von weiteren Schiffen aus Griechenland, Italien und Tunesien verstärkt werden. Der arabische Begriff Sumud bedeutet „Standhaftigkeit“ – ein Symbol für den Widerstandswillen, den die Aktion ausdrücken soll.

„Wir wurden entführt, wir wurden gegen unseren Willen verschleppt“

Es ist bereits der dritte Versuch innerhalb weniger Monate, Gaza auf dem Seeweg zu erreichen. Frühere Schiffe wurden von der israelischen Armee abgefangen, die Passagiere illegal festgenommen und ausgewiesen. „Wir wurden entführt, wir wurden gegen unseren Willen verschleppt – aber wir haben gesagt: Wir kommen zurück“, erklärte Organisatorin Yasemin Acar.

Beobachter wie der Politikwissenschaftler Mohamad Elmasry sehen in der Flottille vor allem einen Akt symbolischen Widerstands. Zwar sei es wahrscheinlich, dass Israel die Schiffe erneut stoppe, dennoch entstehe „ein starkes Bild internationaler Solidarität“. Entscheidend sei jedoch, so Elmasry, dass Regierungen endlich handeln, „um Völkermord und gezielte Aushungerungsprogramme zu beenden“.