Im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres wurden in Deutschland 376 islamfeindliche Straftaten registriert – darunter knapp die Hälfte im Internet. Mehr als 300 Angriffe werden dem rechten Spektrum zugeordnet.

Im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres wurden in Deutschland 376 islamfeindliche Straftaten registriert – darunter knapp die Hälfte im Internet. Mehr als 300 Angriffe werden dem rechten Spektrum zugeordnet.
Im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Mai 2025 wurden in Deutschland 376 islamfeindliche Straftaten erfasst. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Die Zahlen stammen aus dem Kriminalpolizeilichen Meldedienst zur politisch motivierten Kriminalität (KPMD-PMK).
Besonders auffällig ist die Verlagerung ins Digitale: 159 der gemeldeten Fälle wurden im Internet verübt. Bei der Zielauswahl stand häufig die religiöse Infrastruktur im Fokus – Moscheen und andere Stätten der Religionsausübung wurden als Angriffsziele identifiziert (20 Angriffe).
Die Mehrheit der Straftaten wurde dem Bereich „Rechts“ zugeordnet (319 von 376). Weitere Fälle wurden unter „religiöser Ideologie“ (17), „ausländischer Ideologie“ (7) und „Sonstige“ (31) erfasst.
Insgesamt wurden 213 Tatverdächtige festgestellt, in drei Fällen kam es zu Festnahmen. Angaben zur Schadenshöhe liegen nicht vor.
Auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) registrierte im selben Zeitraum zahlreiche Beratungsanfragen im Zusammenhang mit antimuslimischem Rassismus und religionsbezogener Diskriminierung. Bis zum Stichtag 20. Juni 2025 wurden 175 Fälle als islambezogene Diskriminierung dokumentiert. Die ADS weist darauf hin, dass ihre Auswertung noch nicht abgeschlossen sei und sich Fälle im Verlauf einer Beratung noch ändern oder neu kategorisieren lassen.