









Copy-Paste-Skandal: Weil ein „Islamexperte“ in seinem Buch über die DITIB ungenannte Textübernahmen gemacht hat, zieht der Verlag C.H. Beck das Werk aus dem Verkehr.
Der Verlag C.H.Beck hat das Buch „DITIB und der ferngesteuerte Islam in Deutschland“ von Eren Güvercin vorübergehend aus dem Handel genommen, nachdem bekannt wurde, dass Teile des Werkes fälschlicherweise als eigene Arbeit des Autors präsentiert wurden.
In einer Stellungnahme, die der Verlag an die IslamiQ-Redaktion schickte, heißt es, dass im Unterkapitel „Diaspora ist zu Ende“ (Seiten 21-26) der Autor angab, dass der Text aus einem Vortrag von ihm stamme, obwohl dieser in Wahrheit auf einem Vortrag von Dr. Aydın Süer basiert. Der Verlag prüfte den Vorfall und entschied sich für diesen Schritt, da die nicht kenntlich gemachte Übernahme von Texten Dritter gegen die Qualitätsstandards verstößt.
Der Autor bedauerte den Vorfall und entschuldigte sich für den Eindruck, der Text stamme von ihm, heißt es in der Stellungnahme weiter. Ob das ganze Buch jetzt auf weitere Stellen überprüft wird ist noch unklar. Eine Antwort des Verlags steht noch aus.
Die Journalistin Canan Topcu, die den Verlag auf den Vorfall hingewiesen hat, übt scharfe Kritik an der unzulässigen Textübernahme und an der mangelnden Sorgfalt vieler Rezensenten, die Güvercin als Experten gefeiert hätten, ohne auf die Quellen und die wissenschaftliche Integrität des Buches zu achten. Sie bemängelte zudem, dass die Unstimmigkeiten in den Redaktionen nicht ausreichend berücksichtigt wurden.
Der Vorfall wirft einen Schatten auf das gesamte Werk und stellt die Glaubwürdigkeit der Thesen zur Diskussion um den Islam in Deutschland infrage. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dieser Skandal auf die öffentliche Wahrnehmung von Güvercin und sein Werk haben wird.
Aktualisierung vom 14.03.2025: Nach sorgfältiger Kontrolle des gesamten Textes mit Hilfe einer Prüfungssoftware hat der Verlag weitere Stellen im Buch gefunden, die nicht seinen Qualitätsansprüchen genügen. Aus diesem Grund haben C.H.Beck und der Autor einvernehmlich beschlossen, die Auslieferung des Buches endgültig einzustellen.