Verlag C.H. Beck

Skandal um „Islamexperten“: Verlag nimmt Buch aus dem Handel

Copy-Paste-Skandal: Weil ein „Islamexperte“ in seinem Buch über die DITIB ungenannte Textübernahmen gemacht hat, zieht der Verlag C.H. Beck das Werk aus dem Verkehr.

01
03
2025
„DITIB und der ferngesteuerte Islam in Deutschland“ von Eren Güvercin
„DITIB und der ferngesteuerte Islam in Deutschland“ von Eren Güvercin

Der Verlag C.H.Beck hat das Buch „DITIB und der ferngesteuerte Islam in Deutschland“ von Eren Güvercin vorübergehend aus dem Handel genommen, nachdem bekannt wurde, dass Teile des Werkes fälschlicherweise als eigene Arbeit des Autors präsentiert wurden.

In einer Stellungnahme, die der Verlag an die IslamiQ-Redaktion schickte, heißt es, dass im Unterkapitel „Diaspora ist zu Ende“ (Seiten 21-26) der Autor angab, dass der Text aus einem Vortrag von ihm stamme, obwohl dieser in Wahrheit auf einem Vortrag von Dr. Aydın Süer basiert. Der Verlag prüfte den Vorfall und entschied sich für diesen Schritt, da die nicht kenntlich gemachte Übernahme von Texten Dritter gegen die Qualitätsstandards verstößt.

Der Autor bedauerte den Vorfall und entschuldigte sich für den Eindruck, der Text stamme von ihm, heißt es in der Stellungnahme weiter. Ob das ganze Buch jetzt auf weitere Stellen überprüft wird ist noch unklar. Eine Antwort des Verlags steht noch aus.

Die Journalistin Canan Topcu, die den Verlag auf den Vorfall hingewiesen hat, übt scharfe Kritik an der unzulässigen Textübernahme und an der mangelnden Sorgfalt vieler Rezensenten, die Güvercin als Experten gefeiert hätten, ohne auf die Quellen und die wissenschaftliche Integrität des Buches zu achten. Sie bemängelte zudem, dass die Unstimmigkeiten in den Redaktionen nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

Der Vorfall wirft einen Schatten auf das gesamte Werk und stellt die Glaubwürdigkeit der Thesen zur Diskussion um den Islam in Deutschland infrage. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dieser Skandal auf die öffentliche Wahrnehmung von Güvercin und sein Werk haben wird.

Aktualisierung vom 14.03.2025: Nach sorgfältiger Kontrolle des gesamten Textes mit Hilfe einer Prüfungssoftware hat der Verlag weitere Stellen im Buch gefunden, die nicht seinen Qualitätsansprüchen genügen. Aus diesem Grund haben C.H.Beck und der Autor einvernehmlich beschlossen, die Auslieferung des Buches endgültig einzustellen.

Leserkommentare

Ethiker sagt:
Bei ganzer fabrizierter Unwahrheit ist es kein Wunder, dass die nötige Sorgfalt der Arbeit fehlt. Der besagte Autor ist mit seinen seltsamen Kreis bereits oft im öffentlichen Raum negativ aufgefallen stets auf Kosten vieler Muslime, auch um Fördertöpfe the Bundes zu ergattern. Zudem missbraucht er die Zeit von Al- Andalus für seine eigenen Zwecke in der Namensgebung seines Vereins, der mehrheitlich aus Türkischen Muslimen besteht. Muslime aus Spanien oder aus dem Maghreb ziemt es nicht polemisch und agigativ eine Gesellschaft mit Osmanischer Namensgebung als Gegenmodell zur Mehrheit der Tradition der eigenen Glaubensgeminschaft, beispielsweise in Spanien, ohne personellen Bezug und tiefes Verständnis der Zeit und Umstände zu gründen.
02.03.25
14:17
grege sagt:
Der Beitrag meines Vorredner spiegelt die für Islamprotagonisten typischen Hassgefühle gegenüber andersgesinnten Muslimen mit einem abweichenden Islamverständnis wider. Besonders irritierend sind die diskriminierenden Vorbehalte gegenüber der Namensgebung des Vereins al Andalus, als ob die Verwendung dieser Bezeichnung die arabische oder spanische Volkszugehörigkeit voraussetzen würde. Maßgeblich sollte doch die Identifikation der Vereinsmitglieder mit der so tolerant und liberal wahrgenommen Weltanschauung an diesem Ort während dieser Epoche sein. Ebenso verstösst mein Vorrdner selbst gegen das eigene Gedankengut von Islamprotagonisten, das jegliche Form von Diskriminierung gegenüber bestimmten Rassen und Ethnien von selbst verbietet.
05.03.25
19:09