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DEGITS

Wissenschaftler kritisieren Studie zu islamischen Religionslehrern

Laut einer Studie der Universität Münster sollen islamische Religionslehrer teils hohe Zustimmung zu antisemitischen und extremistischen Aussagen haben. Wissenschaftler zweifeln jedoch an der Belastbarkeit der Daten.

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Studie zu islamischen Religionslehrern
Ausbildung der islamischen Religionslehrer. © janeb13 auf pixabay

Die Deutsche Gesellschaft für Islamisch-Theologische Studien (DEGITS) kritisiert eine Studie zweier Wissenschaftler der Universität Münster. Demach sollen Studierende der Islamischen Theologie und Religionslehre teils hohe Zustimmung zu antisemitischen, antidemokratischen und islamistischen Aussagen haben. Die Studie hatte bundesweit für Aufsehen und Kritik am Konzept des Islamischen Religionsunterrichts geführt.

Die DEGITS habe sich mit den Ergebnissen auseinandergesetzt und zweifelt hinsichtlich der Belastbarkeit der Daten. Die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Studierenden allein an der Universität Münster befragt wurde (52,4 %), während Studierende anderer relevanter Standorte wie Frankfurt am Main (2,8 %), Berlin (1,6 %), Paderborn (0,4 %) und Hamburg (0,0 %) nicht nennenswert in die Studie einbezogen wurden, lasse die Verallgemeinerbarkeit der Studie stark in Frage stellen. Die standortspezifischen Daten seien zu gering, sodass Unterschiede in der Ausbildung und deren Einfluss nicht aufgezeigt werden können.

Mangelnde Differenziertheit

Große Bedenken habe die DEGITS auch hinsichtlich der reduzierten Weise, wie sich das Fach „Islamische Theologie“ in den Fragen abgebildet wird. Denn „Islamische Theologie“, wie sie an deutschen Universitäten gelehrt werde, ziele auf eine reflektierte und kritische Auseinandersetzung mit muslimischen Glaubensüberzeugungen. „Im Fragebogen der Studie bilden sich allerdings die üblichen Standards an Differenziertheit keineswegs ab“, so der DEGITS.

Zudem ergaben sich Rückfragen mit Blick auf die weiteren Schwarz-Weiß-Formulierungen der Fragen und Vorannahmen, die diesen zugrunde liegen. „Mehrere Fragen setzen voraus, dass der Islam und der Westen dichotome Gegensätze darstellen (z. B. “Muslime, die sich die westliche Kultur aneignen, verraten unsere Werte”). Der dadurch entstehende Positionierungsdruck führe dazu, dass Studierende nur zwischen einem unbestimmt bleibenden europäisch geprägten Islam auf der einen Seite und Fundamentalismus auf der anderen Seite wählen können“, kritisiert der DEGITS. Dies spiegele in keiner Weise die Erkenntnisse zu den hybriden, diversen und grenzüberschreitenden Lebenswirklichkeiten von Muslimen in Deutschland wider.

Zudem werde differenzierten Auseinandersetzungen mit Meinungsvielfalt in der islamischen Tradition, Ambiguitätstoleranz und alternativen Lesarten kein Raum gegeben. „Diese verwendete Dichotomisierung spiegelt nicht die differenzierte Theologie der Standorte wider, die Theologie aus ihrer identitären Engführung befreien will“, heißt in der Stellungnahme weiter.

Studierende wurden für Forschungszwecke instrumentalisiert

Laut DEGITS liege aufgrund der begrenzten Aussagekraft der vorliegenden Studie und dem Fokus auf den Standort Münster sowie dem geringen Differenzierungsgrad bei der Messung antisemitischer Einstellungen (mit lediglich zwei Fragen), die erforderlichen neuen und vertieften Erkenntnisse allerdings noch nicht vor. Sie könnten keine Basis standortübergreifender belastbarer Kritik am Fach und seinen Studierenden deutschlandweit darstellen.

Außerdem sei Diskrepanz zwischen der ursprünglichen Anfrage an die Studierenden und der tatsächlichen Forschungsfrage unter forschungsethischen Gesichtspunkten bedenklich: „Während die Studierenden an den verschiedenen Universitäten mit der Frage nach ihren Erfahrungen mit antimuslimischer Diskriminierung, ihrer Wahrnehmung von Religiosität und ihren Zukunftsperspektiven zur Befragung eingeladen wurden, ziele die Publikation auf die Untersuchung von Wertorientierungen und religiösen, fundamentalistischen, islamistischen und reformorientierten Tendenzen ab“. Somit seien von Diskriminierungserfahrungen betroffene Studierende für andere Forschungszwecke instrumentalisiert worden.