Zum Beginn des diesjährigen Ramadans senden muslimische Vertreter sowie der Bundeskanzler Grußbotschaften an Muslime.
Der diesjährige Fastenmonat Ramadan beginnt morgen, am 11. März 2023 und endet am Donnerstag, den 09. April 2023. Anlässlich des diesjährigen Ramadans senden islamische Religionsgemeinschaften und Politiker Grußbotschaften an Muslime.
Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), wünscht alles Muslimen eine gesegnete Zeit des Gebets, inneren Einkehr, Vergebung und der Familie, Freundschaft sowie Gemeinschaft. „Der Ramadan ist weit mehr als nur der Verzicht auf weltliche Bedürfnisse und physische Reinigung des Körpers. Der Ramadan ist vor allem eine geistige Reinigung durch Besinnung“, betont Ergün. Der Fastenmonat lade Musliminnen und Muslime dazu auf, ihr Tun und Unterlassen auf den Prüfstand zu stellen, sie zu hinterfragen im Bestreben nach dem Guten, nach dem Besseren.
„Denn auch dieser Ramadan wird leider gezeichnet sein von weltweiten Brandherden und von unermesslichem Leid. Menschen rund um den Globus müssen hungern, werden von kriegerischen Auseinandersetzungen verletzt, getötet oder vertrieben. Besonders dramatisch ist die Situation der Menschen in Gaza“, so Ergün. Der Ramadan sei aber auch eine Gelegenheit, sich im Geiste zu vereinen, füreinander zu beten, Leid durch Beistand und Spenden zu lindern. „Möge Allah uns bei unseren Wohltaten unterstützen, uns eine sinnstiftende Zeit schenken“, betet Ergün.
Auch Dr. Muharrem Kuzey, Bundesvorsitzender der DITIB, gratulierte Muslimen zum Ramadan und betont die Bedeutung dieses Monats. „Der Monat Ramadan ist eine Saison der Barmherzigkeit, der unseren Willen erzieht, unsere individuelle sowie gesellschaftliche Sensibilität stärkt und unser Leben mit den bei sich gebrachten Lehren verschönert“, so Kuzey. Außerdem lehre der Ramadan den Muslimen, die Situation anderer zu verstehen und Empathie zu üben, sowie das Teilen. Für unzählige Mütter und Väter sei der Ramadan ein Monat, worauf sie sehnlichst warten und auf Tage hoffen, dass ihre Kinder satt einschlafen können. „Der Monat Ramadan ist ein prächtiger segensreicher Monat, worin sowohl die gebende als auch die nehmende Hand Wohl und Gutes erleben“.
Der Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman A. Mazyek, gratulierte zu Beginn des Ramadans mit den Worten: „Wir gratulieren allen Muslimen hierzulande und weltweit zum gesegneten Heiligen Monat Ramadan, eine Zeit der inneren Einkehr, des Gottesdienstes und der Vergebung durch die Gnade Gottes“.
Mazyek hob auch mit Blick auf die katastrophale Lage in Gaza und anderswo in der Region hervor, dass nicht nur Muslime, sondern sehr viele Menschen weltweit mit tiefen Schmerzen und Trauer den Krieg verfolgen und seit Monaten ein Ende des Bombardements fordern. „In diesem heiligen Monat ist die Gemeinschaft und Solidarität mit den Schwachen und Armen von besonderer Bedeutung. Aus diesem Grund werden viele von uns für die hungernden und vertriebenen Familien spenden und beten, um Hilfe für die Tausenden von Familien zu leisten“, erklärt Mazyek abschließend.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ruft zum Ramadan zu gesellschaftlichem Miteinander auf. Es sei bedrückend, dass sich Musliminnen und Muslime hierzulande um eine sichere Zukunft sorgten, sagte Scholz in einer am Sonntagabend veröffentlichten Videobotschaft. „Unsere Antwort darauf muss ganz klar sein: Wir lassen uns als Land nicht spalten!“
Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationsgeschichte gehörten „selbstverständlich“ zu Deutschland, so der Kanzler weiter. „Musliminnen und Muslime gehören zu Deutschland, genauso wie Jüdinnen und Juden, wie Christinnen und Christen und wie die Anhängerinnen und Anhänger anderer Religionen und Weltanschauungen.“ Während er dies sage, könne er sich bereits hasserfüllte Kommentare ausmalen. „Lassen wir uns davon nicht beirren“, so der Kanzler. Nicht die „organisierten Hassprediger“ im Netz bildeten in Deutschland die Mehrheit, sondern die Millionen Menschen, „die seit Wochen für Respekt und Zusammenhalt nicht nur auf die Straße gehen“.