Ramadan 2024

Muslimische Vertreter wünschen gesegneten Ramadan

Zum Beginn des diesjährigen Ramadans senden muslimische Vertreter sowie der Bundeskanzler Grußbotschaften an Muslime.

10
03
2024
Fasten Ramadan
Ramadan © shutterstock, bearbeitet by iQ

Der diesjährige Fastenmonat Ramadan beginnt morgen, am 11. März 2023 und endet am Donnerstag, den 09. April 2023. Anlässlich des diesjährigen Ramadans senden islamische Religionsgemeinschaften und Politiker Grußbotschaften an Muslime.

Kemal Ergün, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG), wünscht alles Muslimen eine gesegnete Zeit des Gebets, inneren Einkehr, Vergebung und der Familie, Freundschaft sowie Gemeinschaft. „Der Ramadan ist weit mehr als nur der Verzicht auf weltliche Bedürfnisse und physische Reinigung des Körpers. Der Ramadan ist vor allem eine geistige Reinigung durch Besinnung“, betont Ergün. Der Fastenmonat lade Musliminnen und Muslime dazu auf, ihr Tun und Unterlassen auf den Prüfstand zu stellen, sie zu hinterfragen im Bestreben nach dem Guten, nach dem Besseren.

„Denn auch dieser Ramadan wird leider gezeichnet sein von weltweiten Brandherden und von unermesslichem Leid. Menschen rund um den Globus müssen hungern, werden von kriegerischen Auseinandersetzungen verletzt, getötet oder vertrieben. Besonders dramatisch ist die Situation der Menschen in Gaza“, so Ergün. Der Ramadan sei aber auch eine Gelegenheit, sich im Geiste zu vereinen, füreinander zu beten, Leid durch Beistand und Spenden zu lindern. „Möge Allah uns bei unseren Wohltaten unterstützen, uns eine sinnstiftende Zeit schenken“, betet Ergün.

Mitgefühl, Sensibilität und Empathie

Auch Dr. Muharrem Kuzey, Bundesvorsitzender der DITIB, gratulierte Muslimen zum Ramadan und betont die Bedeutung dieses Monats. „Der Monat Ramadan ist eine Saison der Barmherzigkeit, der unseren Willen erzieht, unsere individuelle sowie gesellschaftliche Sensibilität stärkt und unser Leben mit den bei sich gebrachten Lehren verschönert“, so Kuzey. Außerdem lehre der Ramadan den Muslimen, die Situation anderer zu verstehen und Empathie zu üben, sowie das Teilen. Für unzählige Mütter und Väter sei der Ramadan ein Monat, worauf sie sehnlichst warten und auf Tage hoffen, dass ihre Kinder satt einschlafen können. „Der Monat Ramadan ist ein prächtiger segensreicher Monat, worin sowohl die gebende als auch die nehmende Hand Wohl und Gutes erleben“.

Der Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman A. Mazyek, gratulierte zu Beginn des Ramadans mit den Worten: „Wir gratulieren allen Muslimen hierzulande und weltweit zum gesegneten Heiligen Monat Ramadan, eine Zeit der inneren Einkehr, des Gottesdienstes und der Vergebung durch die Gnade Gottes“.

Mazyek hob auch mit Blick auf die katastrophale Lage in Gaza und anderswo in der Region hervor, dass nicht nur Muslime, sondern sehr viele Menschen weltweit mit tiefen Schmerzen und Trauer den Krieg verfolgen und seit Monaten ein Ende des Bombardements fordern. „In diesem heiligen Monat ist die Gemeinschaft und Solidarität mit den Schwachen und Armen von besonderer Bedeutung. Aus diesem Grund werden viele von uns für die hungernden und vertriebenen Familien spenden und beten, um Hilfe für die Tausenden von Familien zu leisten“, erklärt Mazyek abschließend.

Kanzler grüßt zum Ramadan

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ruft zum Ramadan zu gesellschaftlichem Miteinander auf. Es sei bedrückend, dass sich Musliminnen und Muslime hierzulande um eine sichere Zukunft sorgten, sagte Scholz in einer am Sonntagabend veröffentlichten Videobotschaft. „Unsere Antwort darauf muss ganz klar sein: Wir lassen uns als Land nicht spalten!“

Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Migrationsgeschichte gehörten „selbstverständlich“ zu Deutschland, so der Kanzler weiter. „Musliminnen und Muslime gehören zu Deutschland, genauso wie Jüdinnen und Juden, wie Christinnen und Christen und wie die Anhängerinnen und Anhänger anderer Religionen und Weltanschauungen.“ Während er dies sage, könne er sich bereits hasserfüllte Kommentare ausmalen. „Lassen wir uns davon nicht beirren“, so der Kanzler. Nicht die „organisierten Hassprediger“ im Netz bildeten in Deutschland die Mehrheit, sondern die Millionen Menschen, „die seit Wochen für Respekt und Zusammenhalt nicht nur auf die Straße gehen“.

Leserkommentare

Evergreen sagt:
Prompt ist wieder passiert, was ich schon aufgrund früherer Erfahrungen erwartet hatte: Schon am ersten Tag des Ramadan legen Kinder ihren Kopf auf die Bank, sie hätten Hunger, hätten Durst, könnten nicht arbeiten. Schüler, welche nicht arbeiten wollen, finden für alles einen Grund – ganz egal welcher Religionszugehörigkeit. [Statt ihre private Freizeit für edle Ziele zu opfern, demonstrieren sie lieber während der Unterrichtszeit und lassen sich vom Bischof noch einen Heiligenschein aufsetzen !! ] Das inszenierte Klagen von muslimischen Kindern hat aber noch eine andere Dimension. Es schürt Animositäten gegen Muslime, weil immer wieder normales Arbeiten erschwert wird. Und die inszenierten Klagen von Schülern und Jugendlichen passen nicht zu den offiziellen Erklärungen von der Vorfreude auf den Monat Ramadan und den Freuden des Ramadan. Anderswo werden Spendenaktionen organisiert, damit alle Schulkinder vor dem Schulunterricht ein gesundes Frühstück und in der Pause ein gesundes Pausenbrot bekommen. Doch zu viele Imame und muslimische Eltern nehmen – entgegen islamischen Regeln - in Kauf, dass die Konzentrations-fähigkeit von Schülern leidet, weil sie nicht zwischendurch trinken und essen. Im Sommer wird das Problem noch schlimmer, weil dann die Hitze dazukommt und krasser Schlafmangel. Ich finde es schlimm, dass Imame hier nicht eindeutig muslimischen Eltern ins Gewissen reden: Kinder müssen nicht fasten. Und wenn sie es freiwillig tun wollen, dann können sie es bitte in der Ferienzeit nachholen, damit nicht der komplette Unterricht auch nichtmuslimischer Schüler drunter leidet – auch inszeniertes Jammern stört und schafft auch böse Stimmung gegen Muslime. Wenn Kinder in der Ferienzeit fasten, haben allein die Eltern die Verantwortung und belästigen nicht Andere. Auch IslamiQ sollte hier Imamen und Eltern ins Gewissen schreiben.
11.03.24
22:15
Ethiker sagt:
Die Hassbotschaft gegen Kinder in dem Vorkommentar offenbart wiedermal die drei "F's" Feigheit, Falschheit, Frevelhaftigkeit.
12.03.24
11:24