Solingen

Friedensbotschafterin Mevlüde Genç ist gestorben

Heute ist die Friedensbotschafterin Mevlüde Genç gestorben. Nach dem rassistischen Brandanschlag in Solingen hatte sie fünf Angehörige verloren. Was bleibt ist ihr Kampf für Frieden und Zusammenhalt.

30
10
2022
0
Mevlüde Genç - Solingen ist ihre Heimat © Facebook, bearbeitet by iQ.
Mevlüde Genç - Solingen ist ihre Heimat © Facebook, bearbeitet by iQ.

Bei dem rassistischen Brandanschlag von Solingen hat Mevlüde Genç fünf Angehörige verloren. Sie hat sich seitdem für Versöhnung engagiert – doch den Verlust hat sie nie überwinden können. Heute ist Mevlüde Genç im Alter von 79 Jahren gestorben. Was bleibt ist ihr Kampf für Frieden und Zusammenhalt.

Mevlüde Genç hatte den wohl größten Schmerz erlitten. Ihre zwei Töchter, zwei Enkelinnen und ihre Nichte wurden bei dem Hassverbrechen durch Rechtsextremisten am 29. Mai 1993 in Solingen getötet. Wie die Familie gegenüber Medien mitteilte, sei sie in den Morgenstunden in ein Krankenhaus eingeliefert worden, wo sie dann verstarb.

Ihre versöhnliche Art nach dem rechtsextremistischen Terroranschlag hat sie aber für viele zum Vorbild gemacht. „Leidvolle Tage folgten den Anschlägen, ich wünsche diese Schmerzen nicht einmal meinen Erzfeinden. Unsere Welt brach zusammen“, sagte sie in einem IslamiQ-Interview.

Neben zahlreichen öffentlichen Auftritten, etwa mit Altkanzlerin Angela Merkel, bei denen sie stets zum Zusammenhalt und zur Versöhnung aufgerufen hatte, wurde sie 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement gegen Rassismus ausgezeichnet.

„In der Nacht habe ich geweint. Aber am Tag habe ich meinen überlebenden Kindern ins Gesicht lächeln müssen, um dafür zu sorgen, dass der Hass nicht Eingang findet in ihre Herzen.“

In Gedenken an Mevlüde Genç.