In Schwerin wurde eine kopftuchtragende junge Muslimin auf offener Straße angegriffen. Kein Einzelfall. Die Polizei ermittelt.
Eine 13-jährige Muslimin ist in Schwerin auf offener Straße angegriffen worden, weil sie ein Kopftuch getragen hat. Das teilte die Schweriner Polizei am Donnerstag mit. Demnach ereignete sich der Vorfall am Mittwoch etwa in der Zeit von 07:30 Uhr bis 10:30 Uhr in der Robert-Havemann-Straße. Eine unbekannte männliche Person hat die 13-jährige Muslimin angegriffen. Hierdurch erlitt sie mehrere Verletzungen und musste im Krankenhaus ärztlich versorgt werden.
Zur Tatzeit war die junge Muslimin mit einem hellen Kopftuch, einer Strickjacke, einem hellen Oberteil und einer dunkelroten Hose bekleidet. Das Mädchen trug einen Schulranzen mit sich. Die Polizei hat nun die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise.
Erst vor zwei Wochen wurde eine 18-jährige junge Muslimin in Berlin-Britz aufgrund ihres Kopftuchs in der U-Bahn von einer unbekannten Frau islamfeindlich beleidigt und angegriffen. Als die junge Muslimin kurze Zeit später am Bahnhof Parchimer Allee aussteigen wollte, sprühte ihr die Unbekannte eine Flüssigkeit ins Gesicht und flüchtete aus dem Waggon in unbekannte Richtung, wie die Polizei weiter mitteilte.
Im vergangenen Jahr hat es bundesweit 813 Übergriffe gegen Muslime und Moscheen in Deutschland gegeben. Bei fast allen Straftaten gehen die Behörden davon aus, dass es sich bei den Tätern um Rechtsextremisten handelt. Es sei dabei um Nazischmierereien, Drohbriefe, Beleidigungen, Sachbeschädigung und Volksverhetzung gegangen. Über die Höhe des Schadens konnte das Ministerium keine Angaben machen.