Feuerbach

Neue Moschee für Stuttgart

Die größte Moschee in Baden-Württemberg steht in Mannheim. Nun soll auch Stuttgart das erste prächtige muslimische Gebetshaus bekommen. Die Stadt steht dem Projekt positiv gegenüber.

03
03
2017
Neue Moschee für Stuttgart
Neue Moschee für Stuttgart © Facebook, bearbeitet by iQ.

Die Kuppel dürfte 30 Meter hoch werden, die zwei Minarette an ihrer Seite werden wohl noch etwas höher in den Himmel wachsen – Stuttgart erhält eine erste „richtige“ Moschee. Der vom Architektenbüro SL Rasch aus Leinfelden-Echterdingen vorgelegte Entwurf ist spektakulär: Mit viel Glas ausgestattet und hochmodern soll der Komplex werden, der in Stuttgart-Feuerbach entstehen soll.

Auf rund 15 Millionen Euro beziffert die DITIB-Gemeinde die Baukosten, die vor allem von Spenden und Bankkrediten getragen würden. Man rechne bereits in den nächsten sechs bis acht Monaten mit der Baugenehmigung, sagte der Vorsitzende der Gemeinde Feuerbach, Ismali Çakır. „Jeder hat ein Recht zu beten.“

Die Stadt Stuttgart stehe dem Projekt positiv gegenüber, betonte Werner Wölfle (Grüne), Bürgermeister für Soziales und Integration. Nicht zuletzt dürfte es einen positiven städtebaulichen Akzent in Stuttgart-Feuerbach setzen. „Es sieht richtig gut aus“, kommentierte Wölfle die Pläne. Öffentliche Mittel gebe es aber nicht, betonte er.

Während der Bau der Großmoschee in Köln vor einigen Jahren noch kräftig Wellen schlug und es Kritik hagelte, läuft die Sache in Stuttgart bisher eher ruhig an. „Es gibt zwar einige Serienbriefe von Kritikern, auch an die Stadträte“. Hinter den Texten stehe eine Internet-Plattform namens „Pax Europa“, die vor einer islamischen Parallelgesellschaft und Gettobildung warnt. „Der Text ist immer der gleiche“, sagt Wölfle. Sonderlich aufzuregen scheint ihn das nicht. Die Stadt habe nun mal ein Interesse daran, dass auch die Muslime eine „ansehnliche Gebetsstätte“ besitzen.

Keine Moschee mit Kuppel und Minarett vorhanden

Bisher gibt es in Stuttgart zwar gut zwei Dutzend Gebäude, die als muslimische Gebetshäuser genutzt werden, doch keines im typischen islamischen Moschee-Stil mit Kuppel und Minarett. „Es handelt sich um das erste Gebäude, das als Moschee errichtet wird“, sagte Wölfle.

Bereits in Kürze sollen Verträge mit dem Architektenbüro aus Leinfelden-Echterdingen unterzeichnet werden, meinte Çakır. Er hofft, dass in etwa drei Jahren die ersten Gläubigen dort beten können.

Das Projekt mit insgesamt 1600 Quadratmetern soll auf dem DITIB-Areal in der Mauserstraße in Feuerbach entstehen. Allein der eigentliche Gebetsraum unter einer gläsernen Kuppel soll rund 2000 Gläubigen Platz bieten. Der Kuppelsaal wäre damit etwas kleiner als in der großen Moschee in Mannheim, wo 2500 Muslime beten können.

Neben dem eigentlichen Gebetsraum unter der gewaltigen Kuppel seien aber auch diverse Räume für „sozial- und kulturpolitische Verantaltungen“ eingeplant. Diese sollten nicht nur gläubigen Muslimen zur Verfügung stehen, fügte Çakır hinzu. „Es wird ganz modern, nicht nur eine klassische Moschee“. (dpa,iQ)

Leserkommentare

Dilaver sagt:
2002 war ich dort einmal. Was im Artikel nicht steht: Die Moschee liegt im Gewerbegebiet. Dann wird in der Regel kein Theater gemacht, abgesehen von der Tatsache, dass ein solches Theater per se unnötig ist.
03.03.17
22:32
Ute Fabel sagt:
In der Ulu Moschee in der niederländischen Stadt Utrecht, die im Oktober 2015 eröffnet wurde, gibt es neben islamischen Gebetsräumen auch einen konfessionsübergreifender Andachtsraum. Da diese Moschee in einem Stadtviertel steht, in welchem traditionell gerade auch jüdische Wohnbevölkerung lebt, wurden ausdrücklich auch Juden eingeladen, diesen Andachtsraum zu besuchen.Ich stehe dem Islam kritisch bis ablehnend gegenüber, muss aber anerkennen, dass die Schaffung dieses Andachtsraums und dessen Bewerbung für alle ein sehr sympathisches Signal der Offenheit darstellt. Es wäre fein, wenn die Räume für sozial- und kulturpolitische Verantaltungen in der neuen Stuttgarter Moschee auch für einen Öffnung gegenüber Nicht- und Andersgläubigen genutzt würden.
07.03.17
11:06
Manuel sagt:
@Dilaver: Das Theater machen immer die anderen, weil sie sich offenbar dank Erdogan nicht (mehr) anpassen bzw. integrieren wollen und uns ihre mittelalterliche Lebensweise aufzwingen wollen.
07.03.17
11:53
Dilaver sagt:
@Manuel Würden Rassisten wie Sie einfach mal die Klappe halten, gäbe es ohnehin kein Theater. Ich bin es Leid, dass dieselbe Endlosdebatte immer wieder auf einem neuen Topf gekocht wird. Ich werde das nicht noch einmal durchkauen.
08.03.17
22:46
HG sagt:
Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Er gehört nicht zu Westeuropa. Eine Moschee in Stuttgart zu bauen bedeutet Tür und Tor zu öffnen für weiter "Imane" , die durch Verbreitung von Hass und mittelalterlichen Verhaltensnormen versuchen, die westliche Wertegemeinschaft systematisch zu unterwandern. Der Verein DITIB gehört strengstens kontrolliert, Gelder für Moscheen und Imane aus dem muslimischen Ausland müssen abgewiesen werden. Kein Iman ohne entsprechende nachweisbare religiöse Vorbildung darf in Deutschland predigen. Die Imane müssen in Deutschland ausgebildet werden und dürfen nur noch in deutscher Sprache predigen. Solange diese Dinge nicht gesetzlich geregelt werden, wird der Islam nicht zu Deutschland gehören.
15.11.17
13:55