Islamfeindlichkeit

Moschee mit Hakenkreuzen beschmiert

In Schwäbisch Gmünd in der Nähe von Stuttgart wurde eine Moschee mit Hakenkreuzen und beleidigende Schriftzüge beschmiert. Die Polizei startet einen öffentlichen Zeugenaufruf.

26
09
2016
Moschee mit Schriftzügen beschmiert © Facebook DITIB Türkisch Islamische Gemeinde zu Schwäbisch Gmünd e.V.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag schmierten Unbekannte mehrere beleidigende Schriftzüge und auch Hakenkreuze an die Moschee der „DITIB Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Schwäbisch Gmünd e.V.“ in der Ziegelbergstraße.

Ähnliche Schmierereien seien außerdem an einem in der Nähe geparkten Lkw, auf der Fahrbahn einer nahegelegenen Straße und an einer Aussichtsplattform gefunden worden, teilte die Polizei am späten Sonntagabend mit. Die Beleidigungen, die sich sowohl gegen den Islam als auch gegen die Polizei richten, sind demnach bereits in der Nacht zu Sonntag entstanden. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, doch noch seien keine Tatverdächtigen ermittelt wurden. Daher bittet die Polizei die Einwohner um Mithilfe und startet einen öffentlichen Zeugenaufruf.

In einer veröffentlichten Pressemitteilung über Facebook zeigt sich der Vorstand der DITIB Schwäbisch Gmünd Moschee erschüttert. Sie bezeichnen die Täter als „Kreaturen“ , da kein „Mensch in der Lage wäre so etwas zu machen“. „Solche Taten werden sie nicht davon abhalten, sich weiterhin für das gute Zusammenleben mehrerer Kulturen und Religionen in Deutschland einzusetzen und aktiv dafür zu arbeiten“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Angriffe auf Moscheen häufen sich

Noch letzte Woche wurde eine DITIB-Moschee in Essen Opfer eines islamfeindlichen Angriffs. Unbekannte hatten am Eingangstor der im Bau befindlichen Moschee einen Schweinekopf befestigt und rechtsextremistische Aufkleber der  „Identitäre –Bewegung“ angeklebt. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Schmierereien auf Gebäuden sind natürlich immer sehr unschön, viel schlimmer sind jedoch Folter und Mord. Für das friedlichen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religion oder nicht religiöser Weltanschauung wäre es unerlässtlich, dass sich DITIP klar von Gewalttaten gegen Islamkritiker distanziert, die sich kontinuierlich ereignet. In Jordanien ist kürzlich der prominente Schriftsteller Nahed Hattar erschossen worden, kurz bevor er sich wegen einer gegen die IS-Miliz gerichteten Karikatur vor Gericht verantworten sollte. In Saudi Arabien wird Raif Badawi wegen eines religionskritischen Blogs gefangen gehalten und gefoltert. Schön wäre es, wenn Nahed Hattar und Raif Badawi bei den Freitagsgebeten in den deutschen Moscheen bedacht würden. Alledings habe ich den Eindruck, dass sich DITIP lieber einem einseitigen Islam-Opfermythos hingibt.
27.09.16
7:39
Enail sagt:
Gerade eben findet die Verhandlung gegen den muslimischen Kapitän eines Bootes von Afrika nach Europa statt. Vor ein paar Jahren hat er einen christlichen Priester und weitere Christen aus dem Boot ins Mittelmeer geworfen die dann ertrunken sind. Keine Erschütterung, keine Anteilnahme, es waren ja nur Christen. Andere muslimische Personen, die mit im Boot saßen, haben das geduldet und nichts dagegen unternommen. Im vergangenen Jahr hat ein muslimischer Flüchtling seine eigene Unterkunft angezündet und Hakenkreuze an die Wand geschmiert, um von seiner Tat abzulenken. Auch keine Erschütterung. Was sind dann diese Täter, die Menschenleben zu verantworten haben und Menschenleben auf´s Spiel setzen?
28.09.16
0:43
Josef Gelb sagt:
@Ute muss sich eine "türkische" Organisation zu allen (schrecklichen) Geschehnissen äußern die irgendwo auf der Welt passieren? Davon abgesehen, wenn sie es tut, würden sie es mitkriegen, sind sie der türkischen Sprache mächtig? Glaube ich nicht. Denn dann wüssten sie zu was sich alles die Ditib, oder Diyanet äußert und was nicht. Übrigens gibt es noch andere Muslime außer die türkischen, wäre interessant zu wissen, ob die sich zu allen äußern und sich somit den Schuh anziehen, irgendwie beteiligt zu sein... @Enail Zyniker (oder Juden, oder Christen) würden sagen, Zahn um Zahn, wie viele muslimische Flüchtlinge sind gestorben bisher? Tausende, juckt keinen, aber wehe Christen sterben, dann müssen sich 1,5 Milliarden Muslime dazu äußern... (damit will ich nur zeigen das solcherart Vergleiche Schwachsinn sind...) Von der Armseligkeit der Europäischen Länder Flüchtlinge, die sie selbst fabriziert haben, als Konsequenz nicht aufnehmen zu können oder zu wollen, wollen wir mal gar nicht anfangen....
05.10.16
12:50