Deutschland

Angst vor Zuwanderung wird größer

Laut der GfK-Umfrage haben 83 Prozent der Deutschen Angst vor Zuwanderung und Integration – doppelt so viele wie vor einem Jahr.

26
07
2016
Symbolbild Angst © Mirko Waltermann auf flickr bearbeitet by IslamiQ

Die Zuwanderung und Integration Hunderttausender Flüchtlinge und Migranten sind aus Sicht der Deutschen die drängendste Aufgabe hierzulande. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des GfK Vereins in Nürnberg. 83 Prozent aller Deutschen bereiten Zuwanderung und Integration Kopfzerbrechen – so vielen wie in keinem anderen der 23 Teilnehmer-Länder der Studie. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Wert mehr als verdoppelt; damals lag er bei 35 Prozent.

„Jeder Siebte, der dieses Problem nennt, möchte es im Sinne einer positiven Integration lösen. Und jeder Fünfte spricht sich gegen jede weitere Zuwanderung aus“, sagte Vereinsgeschäftsführer Raimund Wildner zu der alljährlichen Studie namens „Challenges of Nations 2016“.

Auch in anderen europäischen Ländern wird Zuwanderung und Integration als Herausforderung Nummer eins gesehen, etwa in Österreich (66 Prozent), Schweden und der Schweiz (je 50 Prozent). Über alle befragten Nationen hinweg betrachtet stehen aber die Sorgen um die Preisentwicklung und Arbeitslosigkeit ganz oben.

Keine Bedenken auf dem Arbeitsmarkt

Den Deutschen bereitet der Arbeitsmarkt hingegen wenig Kummer. Die Bedenken diesbezüglich landen mit 13 Prozent mit großem Abstand auf dem zweiten Platz. Seit der ersten gesamtdeutschen Umfrage 1992 sei dies der niedrigste gemessene Wert, kommentierte Wildner. Noch vor zehn Jahren war Arbeitslosigkeit mit 80 Prozent die größte Sorge.

Die Herausforderungen auf den Plätzen drei bis fünf – Armut, Kriminalität und die Lage in Politik und Regierung – beunruhigen nur jeweils jeden zehnten Deutschen. (dpa, iQ)

Leserkommentare

Maria sagt:
Was uns Sorgen bereitet ist nicht die Integration der Zuwanderer, sondern deren fehlender Integrationswille. Und natürlich die Gewalt, die sie mitbringen. Heute Morgen haben zwei Islamisten in Rouen einen katholischen Priester während der Messe erstochen und eine weitere Person schwer verletzt. Das ist es, was uns Angst macht. Fast immer, wenn ich eine Benachrichtigung meines Nachrichtensenders bekomme, geht es um Gewalt durch Muslime, entweder als Amoklauf oder als Terroranschlag oder wegen verschmähter Liebe. Das alles ist nicht hinnehmbar. Solange Muslime es nicht schaffen, ihre Religion von der Gewalt zu befreien, haben wir es mit einer Weltanschauung zu tun, für die die Religionsfreiheit nicht beansprucht werden kann.
26.07.16
13:19
Chris sagt:
Danke Medien ihr habt erreicht was ihr wolltet Angst und Zwiespalt in der Gesellschaft, die zudem nicht nur Flüchtlinge stigmatisiert sondern potentiell jeden der nicht deutsch aussieht
26.07.16
14:17
Maria sagt:
@Chris: Nicht die Medien sind mit einer Axt durch einen Zug gelaufen und haben Menschen ermordet. Die Medien haben auch nicht mit einer Machete eine Frau ermordet. Eben sowenig haben die Medien sich bei einem Konzert in Ansbach in die Luft gesprengt. Und schon gar nicht haben die Medien in Rouen einem katholischen Priester während der Messe die Kehle durchgeschnitten. Das waren alles Muslime, die dies im Namen des Islam gemacht haben. Die Medien haben lediglich darüber berichtet und uns informiert. Und das ist auch gut und richtig so. Es gibt genügend Menschen in Deutschland, die ohne "Deutsch" auszusehen, voll hier akzeptiert sind. Cem Özdemir z.B. wird nicht von Deutschen bedroht, sondern von Türken. Das gleiche gilt für alle anderen türkischstämmigen Abgeordneten im Deutschen Bundestag.
26.07.16
15:57
Enail sagt:
Naja, Griechen, Italiener, Spanier, Südamerikaner, Portugiesen oder auch Mexikaner, wie ich ein halber bin und auch so aussehe, haben hier keine Probleme. Und, mich eingeschlossen, sehen diese genannten Nationen, und auch andere, ich kann sie gar nicht alle anführen, auch nicht unbedingt deutsch aus und haben mit Integration auch keine Probleme, oder haben Sie das schon gehört. Ein niederländischer Soziologe sagte schon vor langer Zeit, dass Muslime die am schlechtesten integrierte Gruppe in Europa wären. Jetzt überlegen Sie mal warum? Ich war am Sonntag in Ansbach, ich brauchte keine Medien um mitzubekommen, was da abging. Nein, nicht die Medien sind daran schuld, die berichten das, was auf der Welt passiert.
26.07.16
23:03
Manuel sagt:
@Chris: Genau lieber die Wahrheit verschweigen und beschwichtigen, ist das Ihre Definition von Meinungs- und Pressefreiheit? Ich finde es jedenfalls gut, das endlich auch einmal kritischere Artikel zur Einwanderung hier kommen.
27.07.16
10:39
Manuel sagt:
Eine Frage stellt ich hier schon, wieso es eigentlich die meisten Integrationsprobleme mit Menschen islamischen Glaubens und arabisch bzw. türkischer Herkunft gibt, während sich andere Zuwanderergruppen, wie die Ex-Jugoslawen, die S-O-Asiaten und die Inder fast ohne Probleme anpassen und integrieren. Meiner Meinung liegt es daran, dass viele Moslems Ihre Religion immernoch über den Staat stellen und sich daher nicht integrieren bzw. anpassen wollen.
27.07.16
10:43
Mareike sagt:
@Chris: Stigmatisiert wird hier niemand. Es sind nun einmal Muslime, die sich einen Sprengstoffgürtel umbinden, "Allahu akbar" rufen und sich in die Luft sprengen. Oder mit einer Axt durch einen Zug laufen und auf Menschen einschlagen. Oder eine katholische Messe stürmen und dem Pfarrer die Kehle durchschneiden. Darüber müssen die Medien berichten. Oder sollen sie es unter den Teppich kehren, weil man Muslime nicht kritisieren darf? Es ist völlig legitim, dass die Menschen Angst vor den Muslimen haben, wenn sie von solchen Ereignissen hören.
28.07.16
13:10
Johannes Disch sagt:
@Mareike / @Maria / @Enail / @Manuel Der Punkt ist, Sie nehmen diese Menschen in erster Linie als Muslime wahr. Und sie schlussfolgern, ihr Glaube, ihre Religion, wäre das Problem, wäre der Grund für ihre Taten. Ich kann mit jeder heiligen Schrift alles mögliche rechtfertigen, wenn ich es geschickt anstelle und mir selektiv die passenden Stellen aussuche. Alles-- Würzburg, Reutlingen, München, Ansbach-- wird über einen Kamm geschert,-- über den Kamm "Islam"--, obwohl die Hintergründe der Taten sehr verschieden sind. Die Tat von Reutlingen war nicht religiös motiviert, sondern eine Beziehungstat. Der Täter von Ansbach hingegen stand vor einer Abschiebung und ist wohl deshalb durchgedreht. Der Amokläufer von München hatte seit Jahren schwere psychische Probleme. Natürlich soll über die Dinge berichtet werden. Es geht nur um die Schwerpunkte. Es wird immer wieder gefordert, Muslime sollten sich doch gefälligst von solchen Taten distanzieren. Das tun sie, und zwar recht häufig. Aber die Berichterstattung darüber ist spärlich. Und durch solche Einseitigkeiten entsteht ein Zerrbild.
29.07.16
13:17
Enail sagt:
@Johannes Disch Im Grunde genommen nicht. Wenn ich einen Ausländer kennenlerne, durch meinen Job kommt das häufiger vor, frage ich nie nach der Religion, aus welchem Land er kommt, das ist für mich wesentlicher interessanter, Religion spielt bei mir überhaupt keine Rolle. Aber hier stelle ich eben fest, dass die Religion immer in den Vordergrund gestellt werden, das liegt ja an der Seite, klar. Hier wird nicht nach Nationalität gefragt. Ich habe nicht mehr alle im Themen im Kopf, aber doch jenes Thema, in der nachgefragt wurde, warum nicht mehr Muslime bei der Polizei sind. Oder warum keine Muslime im Verfassungsschutz tätig sind. Oder bei den Anfeindungen nach dem Brexit in England. In den Zeitungen wurde berichtet, dass viele Ausländer, darunter Polen, Deutsche und Muslime betroffen waren. Da habe ich auch angemerkt, dass das doch keine Nation ist. Eigentlich müsste die Frage heißen, warum nicht mehr Migranten in den verschiedenen Ämtern tätig sind. Aber Migranten können eben alles sein. Sie sind nicht alle Muslime, obwohl es hier immer so dargestellt werden soll. Alle Nationen sind dort vertreten. Hier geht es ja nur darum, die Religion in den Vordergrund zu stellen. Alle Länder haben Muslime. Die Nationalitäten sind aber verschieden. Genauso wie bei den Christen. Und, ich habe den Eindruck, dass es hier immer so gehandhabt wird. Es wird immer die Religionszugehörigkeit, in dem Fall der Islam, und nicht das Herkunftsland benannt. Es gibt ja auch deutsche Muslime. Und so dreht sich bei fast alles Themen, die hier eingestellt werden, als ginge es bei Muslimen um eine Nation. Ich habe ganz einfach hier den Eindruck, dass Muslime sich nicht erst mal als Mensch definieren, sondern selber als Muslime. Vielleicht ist es der Zeit geschuldet, aber mittlerweile steht fest, dass der Täter aus Ansbach tatsächlich ein Terrorist des IS war. Informationen darüber finden Sie im Netz. Und der Täter aus Würzburg hatte auch einen islamistischen Hintergrund.
29.07.16
23:52