Österreich

Muslimin (84) zu Boden getreten

Tätlicher Angriff auf zwei Musliminnen in Wien. Ein unbekannter Täter hat die Frauen zuerst beschimpft und sie dann brutal zu Boden gestoßen. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich warnt nun vor einer erstarkten Islamfeindlichkeit in der Gesellschaft.

23
08
2014
0

Eine 84-jährige Muslimin, die auf einen Gehstock angewiesen ist, wurde am Donnerstag (21.08.2014) in Wien-Favoriten von einem Mann aus vermutlich islamfeindlichen Motiven heraus brutal zu Boden getreten. Der Täter hatte zuvor eine andere Muslimin zu Boden gestoßen. Auf den Fall macht die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) aufmerksam und warnt vor einer ähnlich gelagerten islamfeindlichen Atmosphäre in der Gesellschaft, wie nach dem 11. September.

Nach Angaben der IGGiÖ hatte der der Mann die Frauen im Wiener Dialekt mit den Worten: „Ihr seid Gäste hier! Vergesst das nicht! Schleicht euch in eure Heimat! Wir hassen euch, wir wollen euch nicht mehr sehen!“, beschimpft, ehe er sie tätlich angegriffen hat. Der Täter konnte entkommen, obwohl mehrere Jugendliche beherzt versucht hatten diesen festzuhalten. Die Polizei bestätigte den Vorfall, kann aber weiterhin keine Angaben zu den Hintergründen der Tat machen. Die Ermittlungen würden weiter fortgeführt, heißt es in österreichischen Medien.

IGGiÖ: Islamfeindlichkeit entschiedener entgegen treten

Die IGGiÖ warnte vor Gleichgültigkeit gegenüber Islamfeindlichkeit. „So schlimm dieser Vorfall ist, steht zu hoffen, dass er bewirken kann, Tendenzen von Islamfeindlichkeit entschiedener entgegen zu treten“, erklärte die IGGiÖ und kritisierte eine mangelnde Solidarität mit Muslimen in Österreich. Es erscheine gerade im Licht dieses jüngsten Ereignisses völlig unverständlich, dass die Hakenkreuzschmierereien auf der Moschee in Telfs einzig dem Superintendenten der Evangelischen Kirche in Salzburg/Tirol, Olivier Dantine, eine klare Verurteilung wert gewesen seien. „Die Schweineköpfe auf dem Bauplatz einer zukünftigen islamischen Schule wurden zwar in den Medien gemeldet, aber auch dieser islamfeindliche Angriff nicht zurückgewiesen“, sagt die IGGiÖ.

Die notwendige klare Verurteilung der Terrororganisation IS und Maßnahmen zu deren Bekämpfung dürften laut IGGiÖ nicht in eine allgemeine Paranoia vor allem Islamischen führen. „Wir alle sind herausgefordert durch Dialog und Zusammenarbeit den Frieden und sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft aufrechtzuerhalten.“