Islamischer Religionsunterricht

Hessen sucht Lehrer

Das Land Hessen sucht für den Islamischen Religionsunterricht Lehrkräfte, die an einem Weiterbildungsangebot der Universität Gießen teilnehmen. Für die öffentliche Ausschreibung können sich jedoch nur Muslime bewerben, die ein religiöses Bekenntnis nachweisen können.

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Das Land Hessen will sein Angebot für bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht an Schulen weiter ausbauen. Da jedoch noch nicht genügend Lehrkräfte zur Verfügung stehen, bietet das Kultusministerium in Zusammenarbeit mit der Universität Gießen einen Weiterbildungskurs für interessierte Lehrer an.

Der nächste „Weiterbildungskurs für das Unterrichtsfach Islamische Religion für das Lehramt an Grundschulen“ soll am 1. Februar 2014 starten. Interessierte Lehrkräfte können sich für den Weiterbildungskurs ab sofort bewerben.

Voraussetzung: Religiöses Bekenntnis

Bewerber müssen bereits eine Befähigung zum Lehramt an Grundschulen oder Haupt- und Realschulen vorweisen. Außerdem ist ein religiöses Bekenntnis Voraussetzung. Dieses wird von den Kooperationspartnern für den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht, der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion – Landesverband Hessen (DITIB) oder der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ), vergeben.

Das Islamverständnis letzterer Organisation steht jedoch laut Koordinationsrat der Muslime (KRM) im Widerspruch zum allgemeinen Konsens unter Muslimen. Weitere muslimische Religionsgemeinschaften beklagen die fehlende Einbindung sowohl beim Islamischen Religionsunterricht, als auch bei der Ausbildung von Religionslehrern an hessischen Universitäten.

Bisher an 27 Schulen

„Wir haben mit der Einführung eines bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterrichts an unseren Schulen sehr positive Erfahrungen gemacht“, erklärte Kultusstaatssekretär Prof. Alexander Lorz. Hessen sei das erste Bundesland, das den bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht auf der Grundlage des Grundgesetzes eingeführt hat. „In den nächsten vier Jahren wird der Unterricht in allen Jahrgängen der beteiligten Schulen etabliert werden“, so Lorz weiter. Zudem soll das Angebot mittelfristig je nach Bedarf landesweit eingeführt werden.

Bekenntnisorientierter islamischer Religionsunterricht wird seit Beginn des Schuljahres an 27 hessischen Grundschulen angeboten. 19 Lehrer unterrichten zurzeit in 29 Lerngruppen. Voraussetzung für das Angebot ist auch die Einhaltung der Mindestgruppengröße von acht Schülern.

Weitere Informationen zur Ausschreibung sowie das Bewerbungsformular sind der aktuellen Ausgabe (10/13) des Amtsblatts des Hessischen Kultusministeriums zu entnehmen. Bewerbungsschluss ist der 15. November 2013.