London

Muslimin schützt jüdische Familie in U-Bahn

Ein Mann greift während der Fahrt in einer Londoner U-Bahn eine jüdische Familie an – bis die Muslimin Asma Shuweikh einschreitet.

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11
2019
Muslimin beschützt jüdische Familie in Londoner U-Bahn (c)facebook, bearbeitet by iQ
Muslimin beschützt jüdische Familie in Londoner U-Bahn (c)facebook, bearbeitet by iQ

Ein Mann bedrängt am vergangenen Freitag eine jüdische Familie in einer Londoner U-Bahn. Er packt eine Bibel aus dem Rucksack und redet auf den Vater und seine Söhne, die alle eine Kippa tragen, aggressiv und mit antisemitischen Sprüchen ein. Bevor die Situation vollends eskaliert, geht eine muslimische Frau mit Kopftuch dazwischen und lenkt die Aufmerksamkeit des Täters auf sich. All das ist in einem Video zu sehen, das ein Pendler gefilmt hat – und das sich nun rasend im Netz verbreitet.

Der Unbekannte Mann habe laut aus der Bibel vorgelesen und judenfeindliche Sätze zitiert. „Er sagte, die Juden stammten aus der Synagoge Satans“, erinnerte sich der Vater gegenüber „The Independent“. Es sollen weitere üble antisemitische Beschimpfungen gefolgt sein. „Das Einzige, woran ich denken konnte, war die Sicherheit meiner Kinder. Das Beste, was ich tun konnte, war, mich zurückzuhalten und meine Kinder dazu zu bringen, die Situation zu ignorieren“, erzählte der Vater dem Nachrichtenportal. Der Vater habe demnach den Unbekannten wiederholt gebeten, zurückzutreten und nicht weiter auf seine zwei Söhne einzureden. Doch dies sei erfolglos geblieben.

Muslimin schützt jüdische Familie

Die Muslimin Asma Shuweikh, die sich ebenfalls in der U-Bahn befand, soll auf den Mann, der die jüdische Familie beschimpfte, eingeredet haben. „Wir sind sicher, dass er ohne ihr Eingreifen und ihre Ablenkung seine Beschimpfungen fortgesetzt hätte und es in körperlicher Gewalt hätte eskalieren können“, so der Vater gegenüber „The Independent“.

In einem Interview der BBC sagte Shuweikh, dass sie nicht zögern würde, noch einmal so zu handeln. Doch sie hätte sich gewünscht, dass mehr Leute ihrem Beispiel gefolgt wären. „Wenn das alle getan hätten, wäre es meiner Meinung nach nicht so eskaliert“, so Shuweikh in dem Gespräch. Als Mutter von zwei Kindern wisse sie, wie es ist, in solch einer Situation zu sein. „Und ich würde wollen, dass mir jemand hilft, wenn ich in dieser Situation wäre“, sagte Shuweikh. Laut Medienberichtet sei der Angreifer von der Polizei wegen Verdachts einer schweren rassistischen Ordnungswidrigkeit festgenommen worden sein.

Leserkommentare

Brad Lewis sagt:
Wenn man sich das Video anschaut, hat man eher den Eindruck, dass der Vorfall hier übertrieben dramatisierend dargestellt wird. Natürlich ist es begrüßenswert, daß sich die Frau mit Kopftuch engagiert eingemischt hat.
26.11.19
13:36
Kritika sagt:
L.S. Der Kippamann scheint eher vergnügt denn angegriffen, er lächelt und schaut eher uninteressiert nach dem Farbigen, der die mit die Kopftuch anspricht. Er und der kleine Junge bei ihm machen einen entspannten Eindruck. Der Farbige hält ein dickes Buch; er und die KopftuchFrau sprechen gegen /mit einander. Handgreiflichkeiten von egal wem mit egal wem sind nicht zu sehen. Die Geschichte mutet eher an wie Eine Mücke, die zum Elefanten hochfantasiert wurde. Der oberste Deutschland-Rabiner hat seinen Schäfchen einmal auf dem Weg mitgegeben: Lass die Kippa doch zu hause, die erzeugt doch nur Ärger. So einen weisen Rat -- dann wg. Kopftuch natürlich -- wünsche ich mir auch von Deutschlands Ober-Muftie. Gruss, Kritika.
26.11.19
19:58
Ahmed sagt:
Respekt an diese Frau 👏
28.11.19
20:55