Hessen

Islamunterricht nun auch an weiterführenden Schulen

Ab morgen startet das neue Schuljahr in Hessen und damit auch die Erweiterung des islamischen Religionsunterrichtes. Bisher wurde er nur an Grundschulen unterrichtet, jetzt werden 13 weiterführende Schulen ebenfalls Islamunterricht erteilen.

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08
2017
Hessen © CC 2.0/flickr/hessenfoto

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres wird nun auch erstmals islamischer Religionsunterricht an weiterführenden Schulen unterrichtet, so berichtet „hessenschau“. Der Kultusminister des Landes Hessen, Alexander Lorz (CDU), kündigte dies vergangenen Donnerstag an. Der Unterricht wird vom Ministerium in Zusammenarbeit mit der Ahmadiyaa-Gemeinde und der türkisch-islamischen Religionsgemeinschaft DITIB gestaltet. 

Trotz dessen, dass Lorz aufgrund „zweifellos besorgniserregenden politischen Entwicklungen in der Türkei“ diverse Gutachten über die DITIB in Auftrag gegeben hatte, sehe er in der Forsetzung der Zusammenarbeit für den islamischen Religionsunterricht keine Gefahr, so „hessenschau“. Die Gutachten sollen noch in diesem Jahr vorgelegt werden.

Der islamische Religionsunterricht soll von in Deutschland ausgebildeten Lehrkräften des Kultusministeriums erteilt werden, bislang habe es aus der schulischen Praxis keine einzige Beanstandung im Hinblick auf die Lehrinhalte des Unterrichts und die Lehrkräfte gegeben.

Angebot an 13 weiterführenden Schulen 

Bisher stand der islamische Religionsunterricht ausschließlich auf den Lehrplänen der Grundschulen und wurde folglich nur bis zur vierten Klasse erteilt. Mit der Neuerung kommen jetzt zu den nunmehr 56 Grundschulen noch 13 weiterführende Schulen neu hinzu, an denen es nun islamischen Religionsuntterricht geben wird.

Der DITIB-Landesverband sei maßgeblich an der Gestaltung des bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterrichts beteiligt, den Hessen als erstes Bundesland im Jahr 2013 eingeführt hat. DITIB erstellt somit unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium die Lehrpläne und erteilt die Erlaubnis für die in Hessen ausgebildeten Islamlehrer.

Wie der „hessenschau“ weiter berichtet, sind insgesamt im neuen Schuljahr 3.349 Schüler in Hessen für den islamischen Religionsunterricht angemeldet, darunter 144 Fünftklässler. Erteilt wird er von 87 Lehrkräften. Die Gesamtzahl aller Schüler in Hessen liege mit rund 771.000 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, so das Regionalablatt.  

Leserkommentare

Ute Fabel sagt:
Ein Religionskundeunterricht für alle gemeinsam wäre viel integrativer als religionsunmündige Kinder nach dem Religionsbekenntnis ihrer Eltern auseinanderzudividieren. Weg mit den Scheuklappen, weg mit dem konfessionellen Religionsunterricht!
13.08.17
18:40
Kritika sagt:
L.S. Dabei sollten die bekannte Europäische Märchen im Unterricht keinesfalls fehlen: die von den Gebrüder Grimm, Hans Christian Andersen, ETA Hoffmann, und andere. Gruss, Kritika
13.08.17
21:24