Belgien

Streit um Halal-Zertifizierungen

In Belgien ist ein öffentlicher Streit um Halal-Zertifizierungen für Lebensmittel ausgebrochen. Kritiker wehren sich gegen die zunehmende Einführung von Halal-Siegeln auf belgische Produkte, auch wenn sich die Rezeptur der Lebensmittel dadurch nicht verändert.

02
09
2015
Halal. copyright Christer auf flickr, bearbeitet by IslamiQ

In Belgien ist eine öffentliche Debatte um Halal-Zertifizierungen ausgebrochen. Ausgelöst wurde der Streit durch die Einführung eines Halal-Zertifikats bei einem bekannten belgischen Hersteller eines Brotaufstrich-Sirups. Der Fruchtsirup erhielt vor einigen Wochen ein Halal-Siegel und entspricht damit offiziell islamischen Speisevorschriften.

Der belgische Lokalpolitiker Joseph Charlier wehrt sich vehement gegen die Einführung von Halal-Siegeln auf belgischen Produkten.“Ich bin nicht islamophob. Aber ich habe etwas dagegen, dass eine Religion, egal welche, das Recht hat Zertifikate für Lebensmittel zu vergeben“, so Charlier.

Dabei wurde der Fruchtsirup in seiner Herstellung und Zusammensetzung überhaupt nicht verändert. Der Fruchtsirup war auch schon vorher „halal“ für Muslime. Geändert hat sich nur, dass es nun durch ein Siegel auch sichtbar ist. Das Unternehmen wolle so, wie viele andere Lebensmittelhersteller inzwischen auch, neue Märkte erschließen und muslimische Kunden gewinnen. Schließlich seien ein Fünftel aller Konsumenten weltweit Muslime und 80% der weltweiten Lebensmittel hätten noch keine Halal-Zertifizierung durchlaufen. Deshalb sei dies durchaus eine lukrative Marktlücke.

Der Druck seitens der Kritiker solcher Siegel in Belgien ist jedoch groß. Einige Lebenshersteller reagierten bereits auf die hitzige Diskussion, wie beispielsweise ein belgischer Senf-Hersteller, der sein Halal-Zertifikat zurückgab und das Halal-Siegel auf seinen Produkten entfernte.

Leserkommentare

Jürgen Uther sagt:
Ich bin Muslim und mit einer Muslimin verheiratet, der Autor hält sich für nicht islamophob, vielleicht stimmt es. Denn auch ich habe Vorurteile, Ihr Entstehen und Wirken kann man mit Schmunzeln in dem Zeitungsartikel nachvollziehen. Goebbels sagte: " Eine Lüge muss nur oft genug gesagt werden um geglaubt zu werden." Der Autor möge bitte nachdenken, was Ihm so alles tagsüber an offensichtlichen Lügen aufgetischt wird.
14.12.15
21:09
Kritika sagt:
@ Jürgen Uther; er schreibt: « der Autor hält sich für nicht islamophob, vielleicht stimmt es. » Kritika meint: Eine Fobie ist lt. Duden eine krankhafte Angst. Wer den Islam ablehnt ist nicht krank sondern zeigt, dass er die Gefahr, die von einer nach Unterwerfung und Expansion strebenden Gruppe (die zudem fast täglich durch grausame Verbrechen von sich Reden macht) erkannt hat. Jede Erwähnung, (zB. auf einem IslamSiegel an Lebensmittel) sowie jede Sichtbarmachung (zB. Kopftuch) ist eine Werbung für den Islam, und daher verwerflich. Ohne Islam wäre die Welt wesentlich friedlicher. Gruss, Kritika
18.09.17
15:57