
Mevlüde Genç verlor bei einem Brandanschlag in Solingen fünf Familienmitglieder. Dennoch rief sie danach zur Versöhnung auf. Zweieinhalb Jahre nach ihrem Tod wird ein nach ihr benannter Platz nun einer von 52 Frauenorten in NRW.

Die Bezirksvertretung Köln-Ehrenfeld will sich von kolonial belasteten Straßennamen trennen. Für die Umbenennung stehen mehrere Vorschläge zur Auswahl – darunter auch Mevlüde Genç.

Bei einem rassistischen Brandanschlag in Solingen verlor Mevlüde Genç fünf ihrer Familienmitglieder. In derselben Nacht wurde sie eine Friedensbotschafterin.

Die Angst nach dem Brandanschlag von Solingen war groß: Menschen kauften Strickleitern, um im Ernstfall schnell aus Fenstern entkommen zu können, oder stellten Wassereimer bereit. Jetzt wurde an die Toten erinnert.

Als in Solingen am 29. Mai 1993 der rassistische und extrem rechts motivierte Brandanschlag verübt wurde, war Kâmil Genç 29 Jahre alt. Im Interview erinnert er sich zurück.

Am 29. Mai 2023 jährt sich der Solinger Brandanschlag zum 30. Mal. Mevlüde Genç, die letztes Jahr verstarb, war als Versöhnerin bekannt und wurde zum Gesicht der Familie. Die Stadt will nun an sie erinnern.

Vor 30 Jahren starben fünf Menschen, als Rechtsradikale in Solingen das Haus der Familie Genç anzündeten. Zum Gedenktag am 29. Mai wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dort erwartet.

Der nordrhein-westfälische Landtag in Düsseldorf hat am Mittwoch zu Beginn seiner Plenarsitzung eine Schweigeminute zum Gedenken an Mevlüde Genç eingelegt.

Nach dem mörderischen Brandanschlag von Rechtsextremisten in Solingen blieb Mevlüde Genç besonnen. Obwohl sie ihre Familie verlor, rief sie zu Frieden und Versöhnung auf. Tausende nahmen am Dienstag von ihr Abschied.

Der Sarg von Mevlüde Genç wird an diesem Dienstag in Solingen am Tatort des rechtsextremen Brandanschlags von 1993 aufgebahrt, bevor er in die Türkei überführt wird. Die Menschen können mit einem Totengebet von ihr Abschied nehmen.