Nach mehreren Bränden im Hinterhof einer ATIB-Moschee in Bremen-Osterholz ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. Auch der Staatsschutz ist eingeschaltet.

Im Hinterhof einer Moschee der ATIB (Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e. V.) im Bremer Stadtteil Osterholz hat es in den vergangenen Tagen mehrfach gebrannt. Nach Angaben der Polizei vom Montag stehen inzwischen drei kleinere Feuer fest: In der vergangenen Woche geriet zunächst ein Holzstuhl in Brand, kurz darauf ein Abfalleimer. Am Mittwochabend, den 17. September, brannte schließlich eine Mülltonne.
Die Ermittlerinnen und Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Da es sich um eine Moschee der ATIB handelt, wurde auch der Staatsschutz in die Untersuchungen einbezogen. Ob ein rassistisches Motiv vorliegt, ist bislang unklar. Verletzt wurde bei den Bränden niemand. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
Der Verfassungsschutz hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Extremisten im Blick gehabt als in den Jahren zuvor. Das geht aus dem Jahresbericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) für 2024 hervor, den Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) und der Vizepräsident des Inlandsgeheimdienstes, Sinan Selen, in Berlin vorgestellt haben.
Dass die Zahl der Rechtsextremisten binnen eines Jahres um rund 23 Prozent auf 50.250 Rechtsextremisten anstieg, hat unter anderem mit dem Mitgliederzuwachs bei der AfD zu tun. Laut Bericht wurden im vergangenen Jahr 20.000 Mitglieder der Partei, die vom Verfassungsschutz 2024 als Verdachtsfall beobachtet wurde, dem rechtsextremistischen Personenpotenzial zugeordnet. Die AfD hatte nach eigenen Angaben im November 50.000 Mitglieder.